Seit rund fünfzehn Jahren versucht Regisseur Terry Gilliam seine Version der Don-Quixote-Geschichte zu erzählen. Nun scheint es endlich zu klappen. Das Projekt trug ursprünglich den Namen The Man Who Killed Don Quixote. Darin sollte ein Mann aus unserer Gegenwart (Johnny Depp) in die Vergangenheit reisen und Don Quixote (Jean Rochefort) treffen. Gilliam gelang es, ein Budget von rund $30 Millionen von europäischen Geldgebern zu bekommen, doch noch während der Dreharbeiten brach der ganze Film in sich zusammen. Rochefort fiel wegen Krankheit aus, keine Firma wollte den Film versichern und schließlich vernichtete ein Unwetter Teile der Ausrüstung. Gilliam musste die Produktion abbrechen.
Die Dokumentation Lost in La Mancha beschäftigt sich mit der ebenso faszinierenden wie bedauerlichen Geschichte des Films. Produziert wurde sie von einem Team, das vor Ort war, um ein Making of zu drehen. Daraus wurde ein vollständiger Film, der dank einiger von Gilliam fertiggestellter Szenen einen Blick auf das erlaubt, was The Man Who Killed Don Quixote hätte sein können.
Gilliam versuchte noch zweimal vergeblich, den Film machen, aber nun sollen die Dreharbeiten noch Ende des Jahres beginnen. Allerdings will der Regisseur eine völlig andere Geschichte als ursprünglich geplant erzählen. Die Zeitreise fällt weg, ebenso das mittelalterliche Setting. Der Film wird komplett in der Gegenwart spielen. Gilliam sagt darüber:
"Es geht darum, wie Filme Menschen schädigen können. Unser Protagonist hat vor langer Zeit einen Don-Quixote-Film gedreht und das hatte für viele Leute negative Konsequenzen. Einige wurden wahnsinnig, manche flüchteten sich in den Alkohol, andere wurden Nutten."
Klingt ungewöhnlich, so wie man es von Gilliam erwarten kann. Momentan werden die Rollen des Films besetzt, ein Startdatum steht noch aus.