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Einer der größten Bühnen- und Filmschauspieler der Welt ist von uns gegangen: Wie die Independent Artist Group gegenüber Deadline bestätigte, starb James Earl Jones gestern Morgen in seinem Haus in Dutchess County, New York. Er wurde 93 Jahre alt.
James Earl "Todd" Jones wurde am 17. Januar 1931 in Arkabutla, Mississippi, als Sohn von Robert Earl Jones geboren, der Ende der 1930er Jahre als Schauspieler bekannt wurde und unter anderem in dem mit sieben Oscars ausgezeichneten Film Der Clou mitwirkte. Nach der Trennung seiner Eltern im Alter von fünf Jahren begann James zu stottern und sprach bis zum Besuch der Highschool kaum noch. Erst durch einen Lehrer, der davon überzeugt war, dass das Sprechen in der Öffentlichkeit Jones zu mehr Selbstvertrauen verhelfen würde, begann er wieder zu sprechen.
Seine erste Filmrolle hatte Jones 1964 in Stanley Kubricks Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, in dem er einen Schützen in einem B-52-Bomber spielte. Es folgten Rollen in Filmen wie Die Stunde der Komädianten mit Richard Burton und Elizabeth Taylor und Die große weiße Hoffnung, für den Jones erstmals für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert wurde. 1972 spielte er in dem Politthriller The Man den US-Präsidenten. Es war das erste Mal, dass ein Afroamerikaner diese Rolle in einem amerikanischen Film spielte.
Im Laufe seiner Karriere erwarb er sich als vielseitiger Bühnen-, Film- und Fernsehdarsteller großes Ansehen und spielte regelmäßig in erfolgreichen Hollywoodfilmen wie etwa Conan der Barbar, Der Prinz von Zamunda oder Jagd auf Roter Oktober. Dabei verkörperte er seine Rolle als CIA-Direktor Admiral James Greer, dem Vorgesetzten von Titelheld Jack Ryan auch in Die Stunde der Patrioten und Das Kartell.
James Earl Jones’ Markenzeichen war seine tiefe, markante Stimme, die ihn besonders populär machte, so dass er 1977 den Antagonisten Darth Vader in der Weltraumsaga Star Wars zum Leben erweckte. Seither war im englischsprachigen Raum die Figur des schwarz gekleideten Schurken untrenntbar mit Jones’ Stimme verbunden. Aber auch der US-Sender CNN nutzte Jones stimme, sodass der bekannte Slogan "This is CNN" von ihm gesprochen wurde. Nach den originalen Trilogie sprach er Vader auch in allen Fortsetzungen, Ablegern wie Rogue One: A Star Wars Story und der Animationsserie Star Wars Rebels. Auch in der Miniserie Obi-Wan Kenobi war seine Stimme zu hören. Allerdings wurden dafür Tonaufnahmen und eine KI verwendet, was auf Jones selbst zurückzuführen ist, der seine Arbeit als Darth Vader reduzieren wollte (wir berichteten).
Eine weitere Figur, die Jones seit fast 30 Jahren spricht, ist der Löwe Mufasa in Der König der Löwen und seinen Fortsetzungen sowie in der computeranimierten Neuverfilmung von Jon Favreau (The Mandalorian). Seinen letzten Kinoauftritt hatte er 2021 in Der Prinz von Zamunda 2, wo er nach 33 Jahren wieder als König Jaffe zu sehen war.
2012 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk und wurde damit Mitglied im EGOT-Club. Das Akronym steht für Emmy (Eine Woge von Hass und Chicago Soul), Grammy (Great American Documents), Oscar und Tony Awards (Fences und Die große weiße Hoffnung), die vier großen amerikanischen Auszeichnungen für darstellende Künste, die bisher nur wenige Künstler allesamt gewonnen haben. Ebenso gewann Jones einen Daytime Emmy Award (Summer's End) und einen Golden Globe Award (ebenso für Die große weiße Hoffnung).
Jones war insgesamt zweimal verheiratet, zuletzt mit der Schauspielerin Cecilia Hart, die er bei den Dreharbeiten zur Krimiserie Captain Paris kennenlernte und die bereits 2016 verstarb. Ihr gemeinsamer Sohn Flyn wurde 1982 geboren.