Die UFO Akten 7: Gejagt

Timothy Stahl

Schon im dritten Abenteuer „Der Tunnel“ von  Uwe Voehl wirkte die Verbindung zwischen den UFO Vorfällen und den unter der Stadt New York lebenden sozial ausgegrenzten Menschen eher vage. Bei der Fernsehvorlage hat Produzent Carter zwischen den klassisch klischeehaften „Monster der Woche“ Folgen und den Paranoia Episoden deutlich unterschieden. Timothy Stahl nimmt die Struktur von „Der Tunnel“ in seinem Debüt „Gejagt!“ wieder auf.

Fasst man die Handlung oberflächlich zusammen, so wirkt der Plot wie eine Mischung aus Stephen Kings „Carrie“ hinsichtlich der psychokinetischen Fähigkeiten und „feuerkind“ ebenfalls aus der Feder des Amerikaners. In beiden Romanen wie auch bei Timothy Stahl ist ein junges Mädchen Katalysator einer Reihe von Ereignissen.

Im Gegensatz zu Stephen King impliziert Timothy Stahl, dass die gerade 18 Jahre alt gewordene Marisa Truman vor dreizehn Jahren von Außerirdischen entführt worden ist. Einziger Hinweis ist das grelle Licht. Ihr wurden bei Untersuchungen Schmerzen zugefügt. Anschließend ist sie in eine Art Wachkoma gefallen. Die sexuellen Avancen eines Pflegers in ihrem Krankenhaus inklusiv der ihr zugefügten Schmerzen während der Vergewaltigung lassen sie wieder zu Bewusstsein kommen. Auf ihrer instinktiven Flucht zieht sie buchstäblich einen Feuerkreis um sich herum und tötet alle Menschen, die ihr gefährlich werden können.

Am Ende wird Cliff Conroy und Judy Davenport ein weiterer Hinweis auf die Außerirdischen verbal zugespielt. Weder die Protagonisten noch der Leser kann daraus ableiten, ob es sich um einen realen Bericht handelt oder ein Wahnsinniger seine Zwangsneurosen abladen will. Es gibt wie bei vielen „Ufo Akten“ oder auch den „X- Akten“ keine überprüfbaren Beweise.  Auf der anderen Seite scheinen die Archive, zu denen der Senator Zugang hat, deutlich umfangreicher als gedacht zu sein. Nicht nur die vorliegende Akte, sondern vor allem die schon in den ersten Heften angesprochene Diskette mit wichtigen Informationen legt nahe, dass wirklich nicht unbedingt nette Außerirdische die Erde besucht und direkt/ indirekt den Geheimdiensten vor allem der USA aufgefallen sind.

Timothy Stahl macht sich aber einen Spaß aus der Auftragserteilung. Senator Campbell fliegt dieses Mal auf eine besondere Art und Weise ein, die auf den ersten Blick auch den Eindruck eines UFOs hinsichtlich der grellen Lichter erweckt.

Der Plot ist sehr stringent. Die beiden Agenten sollen die Flüchtige Marisa vor dem ebenfalls an ihr interessierten McCay finden. Dabei kommt es zu einer Reihe wilder Szenen inklusiv der Explosion auf einem Tastplatz. Die beiden Agenten können zusammen und getrennt den Spuren gut folgen.  Negativ ist, dass Timothy Stahl bis auf Marisas „Erweckung“ der Handlung keine neuen Impulse gibt und manche Szenen dem Leser schon, aber nicht nur aus den beiden angesprochenen Stephen King Romanen bekannt sind. Natürlich ist es schwer, die Verfolgung einer lange im Koma gelegenen Jugendlichen oder jungen Frau durch das Hinterland der USA variabler zu beschreiben. Aber an einigen Stellen macht es sich Timothy Stahl im vorliegenden Roman sehr viel einfacher als das es akzeptabel ist.

Die Nebencharaktere inklusiv des tragischen Schicksals Marisa Trumans sind zumindest solide gezeichnet. Die Dialoge lassen sich gut lassen. Cliff und Judy kommen sich sehr platonisch ein wenig näher, wobei Timothy Stahl die Attraktivität der jetzigen Bundesagentin mehrmals betont.  

Ein solider, aber leider auch kein herausragender Beitrag zu den „UFO Akten“.

Die UFO-AKTEN 7: Gejagt!

Bastei Heftroman

64 Seiten