Die Vampire arbeiten auf die Endlösung hin. Anstatt Menschen zu jagen, wollen sie Menschen künstlich "ernten" um so effektiver an den roten Nektar zu gelangen. Und damit Blade - oberster und erbittertster Gegner - ihnen diesmal keinen Strich durch die Rechnung macht, zieht man den Vampir schlecht hin aus der Schublade: Dracula (alias Drake), seines Zeichens allererster und perfekter Vampir! Resistent gegen Sonnenlicht, Knoblauch und gutem Zureden! Ob Blade da wieder raus kommt?
Filmkritik:
von Falk T. Puschmann (für SF-Radio.net)
Gut, von Blade erwarten wir ja keine innovative Story, und ja, an Löcher in der Logik haben wir uns auch schon gewöhnt. Was erwartet man, wenn man in Blade-Film geht? Action, Action und immer an die coolen Sprüche denken. Und auch das liefert dieser Film am laufenden Band. Doch wo del Torro und Norrington noch ein wenig mehr eigenen Stil reinbrachten, macht Regieneuling David Goyer dienst nach Pflicht. So mutet der Streifen ein wenig zu sehr wie ein bunter Episodenmix an. Auch wenn es eine Rahmenhandlung gibt, ist von ihr nicht wirklich etwas zu spüren. Alles wirkt viel zu sehr aneinander gepuzzelt. Dabei hat alles ja so gut angefangen.
Die Vampire bringen Blade dazu einen Menschen zu töten und hetzen ihm so das FBI auf die Spur. In einem letzten verzweifelten Kampf wird Mentor Whisler getötet (er darf auch schön heroisch abtreten, auch wenn man leider wiedermal seinen Tod nicht wirklich sieht) und Blade gefangen genommen.
Im Verhör kommt raus, das die Vampire hinter allem stecken, doch als dann plötzlich Blade Hilfe aus den Nachwuchsjägerreihen bekommt, ist leider deutlich zu spüren, dass Goyer die Zügel verloren hat. Bei diesem Film war er ja gleich doppelt hinter der Kamera im Einsatz. Hätte er sich lieber um ein clevereres Drehbuch gekümmert, Trinity hätte der beste Film der Reihe werden können.
Gut tun dem guten Blade aber die neuen Sidekicks. Jessica Biel fürs Auge und Reynolds für den Humor, denn wo Blade nur noch sehr selten einen kalten Spruch ablässt, ist Reynolds schon fast ein Plappermaul. Dennoch hat das einen gewissen Charme, der der Vampirslayer-Reihe ein wenig Leben einhaucht. Allerdings führt das auch dazu, dass Blade noch blasser aussieht als sonst. Am Ende dürfen dann eigentlich nur King und Blade die Bösen kloppen. Miss Whisler darf nur den Rücken frei halten und auf den Oberfiesen schießen und ach ja verfehlen... der Showdown gehört Blade und es folgt ein sehr merkwürdig-belangloses Ende.
Dabei hätte man ja gerade aus der Legende Dracula, oder wie er hier heisst Drake, eine Menge machen können. Das verschenkt Goyer leider schon von Anfang an, und das beginnt schon bei der Besetzung. Wer ist bitte Dominic Purcell? Irgendwie sieht er wie ein weiterer Mr. America-Bodybuilder-Wrestler a la the Rock aus. Man nimmt ihm weder den Arroganten Blutsauger ab, nein, nicht mal, dass er wirklich böse ist! Nicht mal, wenn er eine gut gebaute Gothik-Lederträgerin anbeisst! Sorry, da hätte man sich deutlich mehr erhofft. So taugt der Bubi mehr als Backstreet Boy und unser guter Blade muss nicht wirklich seinen härtesten Kampf bestehen!
So ist Blade Trinity definitiv der schlechteste Teil der Serie und die Verantwortlichen sollten von weiteren Filmen Abstand nehmen oder sie laufen Gefahr, den Mythos den Teil 1 und auch Teil 2 aufbauten irreparabel zu schädigen. Alleine für die Action ließe sich eine Lanze brechen, doch soviel neues war nicht zu erspähen. Alleine an der Gadget-Front würde James Bond neidisch werden. Pfeile die um die Ecke schiessen, Fliegende Klingen an Ketten und nicht zu vergessen, die schönen, großen Wummen.
Fazit:
Gut, seien wir ehrlich: Die Story ist voll für den ******. Einzig die Optik, die coole Action und die lässigen Sprüche reißen es raus und machen aus \"Blade Trinity\" einen netten Actionfilm für Zwischendurch, also Hirn raus, Blade rein. Bitte trotzdem kein Blade 4, ja?