They - Sie kommen

Originaltitel: 
Wes Craven Presents: They
Land: 
USA
Laufzeit: 
89 min
Regie: 
Robert Harmon
Drehbuch: 
Brendon William Hood
Darsteller: 
Laura Regan, Marc Blucas, Ethan Embry, Dagmara Dominczyk, Jon Abrahams
Kinostart: 
09.10.03

Julia Lund ahnt nichts böses, als sie eines Nachts von ihrem alten Freund Billy angerufen wird, der sie bittet, sich mit ihm zu treffen. Billy litt wie Julia auch als Kind unter schlimmsten Nachtängsten – furchtbare Visionen von IHNEN, die aus dem Dunkel kommen und sie heimsuchten. Er erzählt ihr, dass SIE zurück sind, um sie zu holen. Er rät ihr, die Augen offen zu halten und sagt ihr, wie sie SIE erkennen kann.

Nach dieser Begegnung verändert sich alles für Julia, die kurz vor ihrem Diplom in Psychologie steht. Sie beginnt schlecht zu schlafen und sieht merkwürdige Gestalten in dunklen Ecken. Zunächst glaubt sie an einen Rückfall in die nächtlichen Schrecken ihrer Kindheit, doch dann lernt sie Billys Freunde Sam und Terry kennen, die ebenfalls diese Visionen und Ängste haben. Sie sind bereit, an Billys Geschichte zu glauben.

Als Julia eigene Nachforschungen anstellt, scheinen SIE längst hinter den Dreien her zu sein. Und niemand, nicht einmal Julias Freund Paul, ist bereit, die Geschichte von IHNEN zu glauben, genau wie Julia einst nicht auf Billy gehört hat…


Filmkritik:
von Mario Rössel (für SF-Radio.net)

Wes Craven, bekannt durch seine Teenie-Horrorstreifen-Reihe „Scream“, präsentiert uns mit „They“ einen weitaus erwachseneren und düsteren Film, der uns zeigt, was passiert, wenn die Monster, die uns in unserer Kindheit nicht schlafen ließen, im Erwachsenenalter zurückkehren. Und jeder von uns kennt die kleinen Dinge, die uns als Kindern nachts Angst eingejagt haben. Sei es ein kleiner, sich bewegender Schatten im fahlen Mondlicht, sei es der Schrank in unserem Zimmer oder der Platz unter unserem Bett. Regisseur Robert Harmon hat dabei keine schlechte Arbeit abgeliefert.

„They“ spielt dabei gut mit den Ängsten der Zuschauer im Kinosaal und nutzt dabei die simpelsten Effekte, um ihnen einen Schauer über den Rücken zu jagen. Sei es die gekonnt und dezent eingesetzte Musik, die merkwürdigen und angsteinflößenden Geräusche von IHNEN oder die eingestreuten Aufnahmen von IHNEN, wobei man SIE nie wirklich erkennt. Ganz klar, der Film setzt auf Atmosphäre und die Vorstellungskraft seiner Zuschauer, als auf übermäßig CGI-Effekte. Dennoch sind manche der gruseligen Szenen ein wenig zu vorhersehbar.

Die Hauptrolle des Filmes spielt Laura Regan als Julia. Sie sah man bereits in M. Night Shyamalans „Unbreakable“ und ihr gilt das größte Lob. Während die anderen Charaktere in dem Film zu kurz kommen, ist ihr allmählicher Zerfall von einer Psychologie-Studentin mit beiden Beinen auf der Erde zu einem nervlichen Wrack sehr gut dargestellt. Neben ihr kommt eigentlich nur Marc Blucas als Paul ein wenig zur Geltung, der zwar nur wenig Screentime hat, dafür von den Autoren wenigstens etwas Hintergrund bekommt.

Trotz einiger schauerlicher Szenen kommt „They“ nie richtig in Fahrt und beinhaltet ein paar recht lange Durststrecken im Handlungsverlauf. Es kommt öfters vor, dass man sich wünscht, die Handlung ginge voran. Hinzu kommt, dass viele Szenen Genre-Fans schon aus anderen Filmen bekannt sein werden und somit nichts Neues darstellen. Das Highlight des Filmes ist jedoch der Schluss, der äußerst gelungen ist. Wer bis zu den letzten 15 Minuten von „They“ durchhält, wird mit einem ungewöhnlichen Ende belohnt, so wie es sich für einen Film dieser Art gehört.

„They“ ist damit wahrlich kein herausragender Thriller oder Horrorfilm, aber ein recht ordentlicher, ohne viele neue Ideen. Und nach dem Anschauen sieht man sich vielleicht wieder einmal genauer die dunklen Ecken in seiner Wohnung an, denn vielleicht lauern SIE ja dort…

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