Pria: Kritik zu The Orville 1.05

SPOILER

The Orville erwartet hohen Besuch: In ihrer Gastrolle, die auch den Episodentitel "Pria" liefert, hält Charlize Theron Captain Mercer auf Trab. Hinter der Kamera gab erneut eine bekannte Nase des Trek-Universums den Ton an. Diesmal übernahm niemand geringeres als Jonathan Frakes (Commander Riker) die Regie.

Bewährtes Grundrezept

“Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah” könnte ein Motto von Seth MacFarlane für The Orville sein. Nach nun fünf Episoden zeichnet sich ein Trend ab: Das Ziel ist gar nicht, besonders innovativ zu sein, sondern mit der Nutzung typischer Sci-Fi Szenarien eine in sich runde, ansprechende bekannte Geschichte neu zu erzählen.

Ein Notsignal führt die Orville zu Captain Pria Lavesque, die kurz vor der Zerstörung ihres Schiffes gerettet werden kann. Was für ein Glück, denn schon kurz darauf hilft sie der Orville durch einen Sturm aus dunkler Materie. Die lustig aussehenden schwarzen Seifenblasen können nämlich richtig gefährlich werden.

Während sich Captain Mercer in Pria verknallt, ist seine Ex-Frau Kelly weniger begeistert. Sie traut der mysteriösen Frau nicht. Zu Recht, wie sich herausstellt: Pria kommt eigentlich aus der Zukunft.

Im 29. Jahrhundert ist sie eine Antiquitätenhändlerin, die sich auf Raumschiffsammler spezialisiert hat. Statt tatsächlich alte Vehikel in ihrem Jahrhundert zu finden, nutzt sie Wurmlöcher, um dem Untergang geweihte Schiffe in guten Zustand in die Zukunft zu befördern und zu verkaufen. Denn eigentlich wurde nach Geschichtsschreibung die Orville im Materie-Sturm zerstört, so dass ein Verschwinden nicht weiter auffällt.

Isaac gelingt es mit einem Trick, die Orville zurück zu holen. Nach etwas Überlegung entscheidet sich Mercer dazu, das Wurmloch zu schließen - und so Pria und die gesamte Aktion ungeschehen zu machen. Dass er sich dennoch weiterhin an alles erinnert, gehört zu den Ungereimtheiten, über die man problemlos hinwegsehen kann.

Eine Frage des Humors

Neben dem Hauptplot rund um Pria treibt die Crew noch eine weitere Beschäftigung um: Vor allem Malloy versucht, dem Androiden Isaac menschlichen Humor durch Streiche näher zu bringen. Dabei geht es überwiegend harmlos-albern zu. So wird Isaac als Mr. Kartoffelkopf verkleidet wird.

Das Geheimnis hinter einem gelungenen Streich sei die Überraschung. Das lässt sich Isaac nicht zweimal sagen und nimmt die Herausforderung an. Und tatsächlich - zumindest ist Malloy tatsächlich überrascht, als er mit nur noch einem Bein aufwacht. Isaac hat ihm sein anderes in der Nacht amputiert. Nichts, was Dr. Finn nicht wieder richten kann. Dennoch ein eher makaberer Spaß.

Humor ist eben Geschmackssache.

Fazit

“Pria” ist eine solide Folge voller schöner Sci-Fi-Momente, aber ohne große Highlights. Trotz einiger Logik-Löcher fühlt man sich durchweg gut unterhalten - denn wieder einmal geht es eher um die Charaktere und das Transportieren von Gefühlen mit Hilfe einer lockeren Erzählung als um Sinnhaftigkeit von Technobabbel und Co..

Besonders beeindruckt Seth MacFarlane mit seinem eher ernsten, emotionsgeladenen Schauspiel. Das hätte man ihm vorab nicht unbedingt zugetraut.

The Orville

Originaltitel: The Orville (2017)
Erstaustrahlung am 10.09.2017
Darsteller: Seth MacFarlane (Ed Mercer), Adrianne Palicki (Commander Kelly Grayson), Penny Johnson Jerald (Doctor Claire Finn), Scott Grimes (Lieutenant Gordon Malloy), Peter Macon (Lieutenant Commander Bortus), Halston Sage (Lieutenant Alara Kitan), J. Lee (Lieutenant John LaMarr), Mark Jackson (Isaac)
Produzenten: Seth MacFarlane, Brannon Braga, David A. Goodman, Jason Clark
Staffeln: 2+
Anzahl der Episoden: 12+


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