Kapitel 17: Der Apostat - Kritik zu The Mandalorian 3.01

SPOILER

The Mandalorian 301.jpg

The Mandalorian

Nach über zwei Jahren meldet sich The Mandalorian mit neuen Folgen bei Disney+ zurück. Komplett ohne neue Abenteuer mussten die Fans von Din Djarin und Grogu in den vergangenen beiden Jahren allerdings nicht auskommen, schließlich spielte beide in dem quasi-aber-auch-nicht-so-richtig-Spin-off Das Buch von Boba Fett eine wichtige Rolle. Tatsächlich dürften sich so manche Zuschauer, die das Spin-off nicht kennen, sogar verwundert am Kopf kratzen, wenn sie den Auftakt der 3. Staffel schauen, da die Macher sich entschieden, eine große signifikante Änderung am Status-Quo bereits in Das Buch von Boba Fett zu erzählen. Dabei handelt es sich wohlgemerkt nur um eine von mehreren komischen kreativen Entscheidungen, die für das Spin-off getroffen wurden. Da die Folgen mit Mando aber zu den stärksten von Das Buch von Boba Fett gehörten, besteht nun aber die berechtigte Hoffnung, dass die Produzenten rund um Showrunner Jon Favreau mit dem Staffelauftakt von The Mandalorian zu alter Stärke zurückfinden.

Der bekannte Status Quo

Bereits im Vorfeld des Staffelstarts wurde von den Machern kommuniziert, dass in den neuen Folgen das Volk der Mandalorianer eine noch größere Rolle spielen soll. Dies wird auch direkt in der ersten Episode deutlich. Gleich zum Beginn werden die Zuschauer Zeuge eines Rituals der Kinder der Watch, das jedoch von einem krokodilartigen Monster unterbrochen wird. Der folgende Kampf ist grundsätzlich flott inszeniert, sollte aber auch nicht zu stark hinterfragt werden. So handelt es sich bei dem angreifenden Monster mal wieder um ein Wesen, das anscheinend von Waffen, die normalerweise in der Lage sind Metal zu zerstören, nicht verletzt werden kann (Godzilla lässt grüßen). Auch kommen die Mandalorianer selbst nicht sonderlich gut weg und es stellt sich ohnehin die Frage, warum man sich nicht einfach zurückzieht.

Letztendlich ist es dann Din Djarin, der in seinem neuen Schiff für Rettung sorgt. Das anschließende Treffen mit der Schmiedin bringt dann allerdings nicht viel Neues. Es wird noch einmal bestätigt, dass Din quasi als ausgestoßen gilt und dieser nur auf Mandalore in den vermeintlich nicht mehr existierenden Quellen Wiedergutmachung finden kann. Alles davon wurde bereits zuvor schon einmal erklärt, sodass man hier das Gefühl bekommt, dass die Szene vor allem für Zuschauer geschaffen wurde, die Das Buch von Boba Fett nach drei Episoden abgebrochen haben.

Rückkehr nach Nevarro

Um seinen Plan in die Tat umzusetzen, macht sich Mando zunächst auf und besucht den Planeten Nevarro, wo es das nächste Wiedersehen mit einem alten Bekannten gibt. Magistrat Kraga, sorry Hoch-Magistrat Kraga, hat den Aufbau weiter vorangetrieben und abgesehen von einem kleinen Piratenproblem, mit dem man jedoch schnell aufräumt, scheint es auf dem Planeten nun ziemlich gut zu laufen. Warum Mando ausgerechnet Nevarro angeflogen hat, wird ebenfalls schnell enthüllt: Er will Droiden IG-11 reparieren.

Dass die Wahl ausgerechnet auf IG-11 fällt, wirkt etwas gewollt. Zugegeben, dieser hat im Finale der 1. Staffel eine wichtige Rolle gespielt, vor dem Hintergrund, dass er seitdem aber mit keinem einzigen Wort erwähnt wurde, wirkt es allerdings eher so, als würden eher die Autoren als Mando selbst sich die Rückkehr wünschen. In gewisser Weise ähnelt diese Entwicklung dem Wiederauftauchen von Grogu. Auch hier wirkt es etwas fragwürdig, warum man in Staffel 2 erst groß den Abschied inszenierte, nur um dann im Quasi-Spin-off gleich wieder eine Rolle rückwärts zu machen. Es fühlt sich etwas danach an, als hätten Jon Favreau zunächst mit Grogu abgeschlossen, um dann festzustellen, dass man den Publikumsliebling vielleicht nicht einfach aus seiner Serie schreiben sollte.

Spaßig ist dafür die Szene rund um Babu Frik. Eine ältere Version des kleinen Droidenbastlers feierte bereits in Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers seine Premiere und war auch damals durchaus unterhaltsam. In The Mandalorian gibt er nun Din Djarin quasi sein nächstes Ziel, einen neuen Persönlichkeitschip für den kaputten Droiden, während er sich den Annäherungen des kleinen Grogu erwehren muss. Zum Glück scheint dieser ihn nur für etwas zum Kuscheln zu halten. Da erlitten in der Vergangenheit andere kleine Wesen erheblich fiesere Schicksale, wenn sie in Reichweite von Grogu gerieten.

Neue Feinde, alte Verbündete

Nach dem vorläufigen Abschied von Nevarro treffen Mando und Grogu erneut auf die Piraten. Deren Rückkehr kommt nicht wirklich überraschend, dafür war die Tatsache, dass ausgerechnet der Wortführer überlebte, zu offensichtlich. Ähnlich wie der Kampf zu Beginn ist aber auch die Weltraumschlacht wieder unterhaltsam inszeniert und wird auch nicht unnötig in die Länge gezogen. Auch hier spricht am Ende dann wieder viel dafür, dass man nicht zum letzten Mal von Gorin Shard gehört haben wird.

Anschließend führt der Weg die beiden Reisenden nach Kalevala, womit die Zuschauer innerhalb der Episode bereits den dritten Planeten präsentiert bekommen. Auf Kalevala wartet mit Bo-Katan erneut ein bekanntest Gesicht. Allerdings hat sich ihr Schicksal seit dem letzten Aufeinandertreffen mit Mando zum deutlich Schlechteren gewandelt. Ihre Truppen haben sie verlassen und damit scheint auch das Ziel, das Volk der Mandalorianer wieder unter einer Flagge zu vereinen, vorerst in weiter Ferne. Bo-Katan wirkt auch absolut niedergeschlagen und scheint keine Ambitionen mehr zu hegen. Stattdessen empfiehlt sie Mando, mit Hilfe des Darksabers die Führung ihrer einstigen Armee zu übernehmen.

Dieser scheint daran jedoch wenig überraschend kein Interesse zu haben. Trotzdem dürfte die Führung der Mandalorianer in 3. Staffel eine wichtige Rolle einnehmen und als Besitzer des Darksabers befindet sich Mando in einer ziemlich interessanten Position. Zunächst muss jedoch erst einmal seine Ehre wieder hergestellt werden und so Ende der Staffelauftakt nach rund 30 Minuten mit dem Versprechen Mandos, das Schicksal von Mandalore herauszufinden.

Fazit

Der Auftakt der 3. Staffel von The Mandalorian ist eine sehr kurzweilige Angelegenheit. Die Handlung wird in der mal wieder vergleichsweisen kurzen Laufzeit flott erzählt und führt die Zuschauer direkt auf drei verschiedene Planeten. Zudem gibt es zwei größere Action-Szene, etwas Humor und einige vertraute Gesichter. Abgesehen von ein paar kleineren Kritikpunkten ist die Staffelpremiere damit durchaus geglückt und macht gleich wieder Lust auf weitere Abenteuer von Mando und Grogu.

Regeln für Kommentare:

1. Seid nett zueinander.
2. Bleibt beim Thema.
3. Herabwürdigende, verletzende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.

SPOILER immer mit Spoilertag: <spoiler>Vader ist Lukes Vater</spoiler>

Beiträge von Spammern und Stänkerern werden gelöscht.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren.
Ein Konto zu erstellen ist einfach und unkompliziert. Hier geht's zur Anmeldung.