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Nachdem Bo-Katan in der vergangenen Woche von der Schmiedin damit beauftragt wurde, weitere Mandalorianer nach Nevarro zu bringen, verschwenden sie und Din Djarin keine Zeit und begeben sich direkt zu dem Ort, an dem ihre frühere Flotte untergekommen ist. Bevor sie jedoch zu den Mandalorianer vorgelassen werden, müssen sie sich erst einmal mit den demokratisch gewählten Anführern des Planeten Plazir-15 auseinandersetzen. Diese haben ein Anliegen, bei dem sie die Hilfe des Duos gebrauchen können.
Mando und Bo-Katan machen ein Nebenquest
Dass Mando und Bo-Katan nicht direkt zu der mandalorianischen Flotte dürfen, ist keine große Überraschung. Trotzdem wirken die ersten drei Viertel der Episode ein wenig so, als würden die Autoren die beiden auf ein unnötig langes Nebenquest schicken. Für sich genommen hat dieses allerdings auch einiges an Unterhaltungswert zu bieten. Gleich zu Beginn werden Beispiel Jack Black und Lizzo als Überraschungsgäste präsentiert, denen dann wenig später auch noch Christopher Lloyd folgt.
Die Geschichte um die defekten Droiden gewinnt dann zwar keinen Innovationspreis, Bo-Katan und Mando bei eine Art CSI-Ermittlung inklusive Gerichtsmediziner für zerstörte Droiden zuzuschauen, ist aber zumindest eine nette Idee, die für ein paar unterhaltsame Szenen sorgt. Unteressant ist auch das Konzept, einer Bevölkerung, die vollkommen abhängig von ihren Droiden ist. Dies erinnert in gewisser Weise an die Menschen in Wall-E, allerdings bleibt "Kapitel 22: Die Söldner" bei diesem Thema nur an der Oberfläche und macht daraus sehr wenig.
Die Rückkehr der Droiden-Armee
Nostalgie spielt in dieser Episode ebenfalls eine große Rolle, denn Regisseurin Bryce Dallas Howard und Showrunner Jon Favreau, der auch dieses Drehbuch wieder geschrieben hat, bringen jede Menge bekannte Droidenversionen zurück und stellen mit Lloyds Charakter auch eine Figur in den Mittelpunkt, welche in den Klonkriegen die Separatisten unterstützt. Hier zeigt sich wieder einmal, wie sehr Favreau und Co-Produzent Dave Filoni sich bemühen, die ganze Welt von Star Wars in The Mandalorien einzubeziehen.
Eine der vielen Fehler der Produzenten rund um Kathleen Kennedy bei der Sequel-Trilogie war es, möglichst alles um die Prequels auszusparen. Gerade weil man sich so sehr bemühte, ja nichts aus dieser Zeit auch nur zu erwähnen, fiel es nur noch mehr auf und trug dazu bei, dass die Sequels sich nie wirklich richtig anfühlten. Bei The Mandalorian versucht man dagegen eine Vielzahl an Werken aus der Historie von Star Wars mit einzubauen und sorgt damit für eine Welt, die sich so groß anfühlt, wie sie es bei Star Wars der Fall sein sollte. Hier lassen sich durchaus Ähnlichkeiten zum aktuellen Vorgehen der Produzenten von Star Trek: Picard erkennen, wo ein ähnlicher Ansatz zur bisher besten Staffel der neuen Trek-Ära geführt hat.
Die eigentliche Haupthandlung in fünf Minuten
Nachdem der Sicherheitschef des Planeten seiner Strafe zugeführt wurde, dürfen Din Djarin und Bo-Katan schließlich zu den anderen Mandalorianer. Dieser Konflikt wird allerdings sehr schnell und einfach gelöst. Um die Computerspielanalogie noch einmal zu bemühen, hat man beinah das Gefühl, als würde man von den Machern auf ein 30-minütiges Nebenquest geschickt, um dann ein fünfminütiges Hauptquest machen zu dürfen. Hier stimmt einfach das Verhältnis nicht.
Am Ende reicht zudem ein einfacher Zweikampf aus, damit Bo-Katan Axe Woves die Führung der Mandalorianer wieder entreißen kann. Zugegeben, dieser ist durchaus gut inszeniert. Beide Mandalorianer setzen praktisch alle Gadgets ein, für die ihr Volk bekannt ist, was für ein unterhaltsamens Duell sorgt.
Die Auflösung rund um das Darksaber gehört danach ebenfalls zu den Dingen, bei denen es sich die Macher doch etwas arg einfach machen. Allein die Tatsache, dass Bo-Katan Din bisher nicht zu einem Zweikampf um das Schwert herausgefordert hat, ist schon fragwürdig, wenn sie es denn unbedingt besitzen möchte. Schließlich wurde auch in dieser Episode wieder unterstrichen, dass ein solcher Zweikampf nicht tödlich ausgehen muss. Tatsächlich hat Axe nach seinem Duell mit Bo-Katan nicht einmal große Verletzungen. Dass macht es am Ende umso unbefriedigender, dass ein einfaches Schlupfloch ausreicht, um das Schwert weiterzugeben. So geht alles viel zu einfach und das vorhande Konfliktpotenzial wird überhaupt nicht ausgenutzt.
Fazit
"Kapitel 22: Die Söldner" ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es schon irgendwie unterhaltsam, Din und Bo-Katan bei ihren CSI-artigen Ermittlungen zu verfolgen, vor allem da diese mit viel Nostalgie und einigen netten Gastauftritten aufgewertet werden. Das Ende ist dann aber doch enttäuschend, weil die Konflikte rund um die Mandalorianer zu einfach und schnell gelöst werden, sodass in dieser Hinsicht ein fader Beigeschmack bleibt.