Das Ende einer Ära - große Worte, die ITV für das Finale benutzt, doch für den britischen Sender mag es wirklich stimmen - immerhin wurde Downton Abbey in den letzten Jahren sowohl von Publikum als auch Kritikern international gefeiert und verhalf zu unerwarteten Quotenrekorden. Morgen nun, am 1. Weihnachtsfeiertag um 21:45 Uhr deutscher Zeit, wird die Geschichte rund um die fiktive Adeslfamilie Grantham/Crawley nach sechs Staffeln mit einer 90minütigen Weihnachtssonderfolge zu Ende gehen.
Downton Abbey wurde überaus erfolgreich in über 250 Gebieten ausgestrahlt und ist die meist nominierte britische Show in der Emmy-Geschichte mit (bisher) 59 Nominierungen und 12 Auszeichnungen. 2011 stand sie gar als “Highest critical review ratings for a TV show” ("Serie mit den besten Kritiken") im Guinnes Buch der Rekorde. Dabei musste Serienschöpfer Fellowes 2010 vor dem Produktionsstart sogar darum kämpfen, um den Namen Downton Abbey durch zu bekommen. Die größten Bedenken waren, dass das Publikum denken könnte, die Serie würde von Mönchen handeln.
Highclere Castle dient als Hauptkulisse. Das Anwesen kommt zwar imposant daher, manche Etagen waren allerdings in sehr schlechten Zustand und die Eigentümer standen vor dem finanziellen Ruin. Der Erfolg der Serie brachte sowohl dem Herrenhaus im Neo-Renaissance-Stil als auch der Region drumrum einen willkommenen Boom im Tourismus und Merchandise-Verkauf.
Seit Drehstart hat das Make-Up Team an die 1000 Perücken angefertigt. Das Kostümdepartment nähte alleine für die sechste Staffel 251 Kostüme, was zum großen Teil durch die Kleidung der Herrschaft zu Stande kam. In der Dienerschaft gab es hingegen nur wenig wechselnde Kostüme im Lauf der Staffeln, deren Handlung sich über etwa 15 Jahre streckt.
Am Set gab es sogar einen einen eigenen Berater für die Manieren der dargestellten Zeit. Alastair Bruce sorgte dafür, dass die Rücken gerade, die Sprache angemessen und die entsprechend geltenden Umgangsformen und Sitten eingehalten wurden.
Serienschöpfer Julian Fellowes soll zwar durchaus Interesse an einem Downton Abbey-Film bekundet haben, der sich Gerüchten nach hauptsächlich um Lady Mary in den 50er Jahren drehen soll, aber das ist noch alles andere als in trockenen Tüchern. Trotzdem können sich Freunde des gepflegten Kostümdramas freuen: Fellowes arbeitet bereits am nächsten Projekt. Für und mit NBC entwickelt er eine Art amerikanische Nachfolgeserie. The Gilded Age soll ein mitreißendes Epos werden, rund um das Leben von Millionären im New York der 1880er Jahre.
Eins steht allerdings schon fest - jegliche weiteren eventuellen Downton-Projekte müssten ohne einem der beliebtesten Charaktere auskommen: Maggie Smith möchte die Dowager Countess in den wohlverdienten Ruhestand schicken. Womit schon einmal die meisten schmissigen Einzeiler wegfallen dürften.
Zwischen dem Ende der sechsten Staffel und dem morgigen Serienfinale hat sich das Cast, wie jedes Jahr, wieder am Spendenmarathon von ITV beteiligt. Beim diesjährigen "Text Santa" kamen rund 8,4 Millionen Pfund zusammen, die an die Organisationen Save The Children, Make A Wish UK und Macmillan Cancer Support gehen. Im Rahmen der Gala unterstützte die Downton-Crew unter anderem mit einer nicht ganz ernst gemeinten Mini-Episode, in der die Suche nach einem geeigneten Weihnachtsmann für einige prominente Gastauftritte sorgt: