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Eveleigh Maddox und ihr Mann David beginnen in ihrem neuen Haus in den kalifornischen Weinbergen ein neues Leben. Im Haus passieren jedoch merkwürdige Sachen. Eveleigh hört und sieht Dinge, die ihr Angst machen. Während ihr Mann und ihre Freunde einen Rückfall in Depressionen vermuten, ist sie sich sicher: Es spukt im Haus - und geht der Sache auf den Grund.
Klingt erstmal wenig innovativ, aber im Grundsatz solide: Ein Spukhaus, Schwangerschaft und mysteriöse Geheimnisse. Dazu ein Cast mit bekannten und zugegeben relativ unerwarteten Namen wie Jim Parsons (Sheldon aus Big Bang Theory), Gilian Jacobs (Britta aus Community), Eva Longoria (Gabrielle aus Desperate Housewives) und John de Lancie (Q aus Star Trek: The Next Generation).
Zwischen Mystery und Horror
Doch Horrorfilme zu machen ist schwierig. Vor allem, wenn man wie bei Visions viel Wert auf die Atmosphäre setzt. Somit befindet sich der Film tatsächlich eher im Graubereich zwischen Mystery und Horror. Das bekommt Visions auch ganz gut hin, immerhin möchte man bis zum Finale wissen, welches Geheimnis das Haus birgt und was es mit den namensgebenden Visionen von Eveleigh auf sich hat. Andeutungen gibt es viele, gespannt wartet man auf die Auflösung.
Von den prominenten Namen im Vorspann sieht man allerdings teilweise nur sehr wenig. Zusammen haben Parsons und Longoria vielleicht ungefähr eine Viertelstunde, in denen sie zu sehen sind, eine wichtige Rolle spielen sie da allerdings nicht. Auch de Lancie hat einen eher vernachlässigbaren Auftritt, so dass am Ende ein leeres Gefühl bleibt: Fans der Schauspieler kommen nicht auf ihre Kosten, Fans von Horrorfilmen fragen sich, warum diese Figuren in den Film gezwängt wurden.
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Trotz dieses Mankos: Visions bleibt solide. Die Spannung ist etwas dichter als z.B. bei The Boy, allerdings setzt auch Visions viel auf Jump Scares. Diese sind, das liegt leider in der Natur dieses Schreckinstrumentes, für das geübte Auge vorhersehbar. Visions reißt da zumindest mit seinem Sounddesign das Niveau ein bißchen nach oben. Handwerklich also durchaus gut gemacht und unterhaltsam.
Leider löst sich der Film aber gegen Ende etwas auf. Er hält nicht, was er bis dorthin versprochen hat und verliert so viel von der Anerkennung, die er sich über seine knapp 90 Minuten erarbeitet hat. Zumal die Bedeutungslosigkeit der Nebencharaktere durch ihre fast ungewollt komische Art, das Filmende zu erleben, nochmal unterstrichen wird.
Hauptsache Dekolleté
Außerdem war Isla Fisher als Eveleigh Maddox vielleicht nicht unbedingt die Idealbesetzung für die Rolle. Ihr Schauspiel besitzt wenig Tiefe, ihr Dekolleté dafür umso mehr. Daher reißt das etwas unbeholfene Spiel von Fisher beisweilen aus dem Film und trübt die Spannung.
Alles in allem aber bietet der Film für Fans von Jump Scares eine angemessene Unterhaltung, sofern man das etwas blöde Ende verschmerzen kann und nicht nur in den Film geht, weil man unbedingt "Sheldon in einem Horrorfilm" sehen möchte.
Fazit:
Trotz eines enttäuschenden Endes bietet Visions eine solide Horrorunterhaltung, die sich hauptsächlich auf Jump Scares verlässt. Darüber hinaus bleibt der Film aber unbedeutend und verschenkt dramatisches Potential durch Patzer im Schauspiel und den Nebenfiguren.