Star Trek Renegades: Eindrücke vom FedCon-Screening

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Star Trek: Renegades

Es hat also doch noch geklappt. Nachdem die ursprünglich angekündigte Premiere von Star Trek Renegades am Donnerstagabend kurzfristig abgesagt wurde, konnten sich die FedCon-Gänger am Samstag zumindest noch über ein Screening freuen. Die gezeigte Version war jedoch noch ein Stück entfernt vom Endprodukt und beinhaltete sowohl Szenen mit fehlenden beziehungsweise unfertigen Effekten. Trotzdem lässt sich das finale Ergebnis durchaus schon abschätzen, da Effekte schließlich nicht alles sind. Gerade Renegades hat seine Probleme an ganz anderer Stelle.

Star Trek Renegades war mit dem Anspruch angetreten, den Anfange für eine neue Star-Trek-Serie zu bilden, entweder im Web oder sogar bei einem TV-Sender. Nach der Vorführung des unfertigen Piloten kann man jedoch festhalten, dass es fürs Fernsehen nicht reichen wird. Selbst die finanziellen Mittel noch einmal über Crowdfunding zu sichern, um Renegades als Webserie zu produzieren, dürfte schwer werden. Dabei ist der Schauwert des Films gar nicht mal so schlecht. Die fertigen Effekte können zwar nicht ganz mit einer professionellen Produktion mithalten, wissen aber doch vielfach zu gefallen. Auch die schauspielerischen Leistungen sind über weite Strecken gut, sodass es hier ebenfalls nicht viel zu kritisieren gibt. Dummerweise versagt der Film komplett auf der inhaltlichen Ebene.

Selbst wenn die gezeigte Version des Films optisch noch ein paar Verbesserungen erhält, muss man letztendlich doch festhalten, dass Renegades kein guter Film wird. Und dies liegt fast vollständig am Drehbuch. Es ist einfach unverständlich, wie man mehrere Jahre in ein Projekt investieren kann, an dem so viele Menschen mitwirken, ohne dass man im Vorfeld sicherstellt, ob die Geschichte wirklich funktioniert. Die Macher von Renegades versuchen so krampfhaft einen großen Konflikt mit Verrätern in der Förderation, dunklen Geheimnissen aus der Vergangenheit und Bedrohungen für ganze Planeten aufzubauen, dass niemand darauf achtet, ob die ganze Sache überhaupt Sinn macht. Die Geschichte ist so verworren und konstruiert, dass der Funke einfach nicht überspringen will.

Ein weiterer Problempunkt von Renegades ist die Tatsache, dass der Film unbedingt ein dunkles Kapitel im Star-Trek-Universum sein möchte. Auch das scheint sehr gewollt und funktioniert irgendwie nicht so richtig. Einige Szenen, die den dunklen Faktor des Films betonen sollen, wirken sogar unfreiwillig komisch. Dass zudem einige Charaktere in den Film reingeschrieben wurden, nur um sie verstümmeln oder töten zu können, ist ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Generell hat Renegades einfach zu viele Figuren, die zudem vielfach alle noch eine Backstory bekommen mussten, was die Handlung noch weiter aufbläst. Letztendlich scheitert Star Trek Renegades einfach daran, dass die Macher zu viel wollten. Hätte man sich auf eine kompaktere Geschichte konzentriert und die eine oder andere Nebenfigur weggelassen, wäre sicherlich ein besserer Film entstanden.

Auch wenn man einem ambitionierten Projekt wie Star Trek Renegades sicherlich mehr Erfolg gewünscht hat, macht sich am Ende doch Ernüchterung breit. Selbst mit fertigen Effekten bleiben die Grundprobleme des Films bestehen und werden sich nicht in Luft auflösen. Vor allem inhaltlich ist das sehr schwach, was da geboten wird. Und auch wenn das Ende die Grundlage für eine nachfolgende Serie legt, dürfte es sicherlich nicht wenige Zuschauer geben, die ohne die Auflösung der verbleibenden Geheimnisse leben können.

Star Trek: Renegades Official Trailer

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