Eindrücke von den Science Panels der FedCon 24

Neben den Panels der Stars hat die FedCon auch einige interessante Beiträge aus der Wissenschaft zu bieten. Worum es dieses Jahr ging, erfahrt ihr in unserem Sammelpost.

Der Vortrag von Matt Taylor über das Rosettaprojekt war sehr interessant, da hier ein sehr ausführlicher Blick hinter die Kulissen einer solchen Weltraummission erlaubt wurde, den man sonst nur selten bekommt. Taylor ist ein sehr lockerer und unheimlich sympatischer Typ, der das Publikum trotz der eigentlich eher trockenen und teilweise recht abstrakten Thematik gut bei Laune halten konnte. Irgendwie hat Matt es geschafft, mir durchgehend das Gefühl zu vermitteln, zu verstehen wovon der Astrophysiker gerade redet.

Auch sein ESA-Kollege Astronaut Reinhold Ewald konnte mit seinem Vortrag Herzen gewinnen, als er von seinem Trip zur russischen Raumstation MIR erzählt hat. Neben der Schilderung seiner Erfahrungen im Weltraum gab er auch viele Infos dazu, was momentan so in der Europäischen Weltraumorganisation passiert und für die Zukunft geplant ist.

Bettina Wurche hat mit ihrem Beitrag How to dress in Space anhand einer Timeline von Sci-Fi-Mode und der echten Weltraumkleidung die Entwicklung und Beeinflussung der beiden Stile aufgezeigt. Sehr schön war die Gegenüberstellung der Kleidung, die man innerhalb des Raumschiffs trägt, weil man in den Sci-Fi-Filme und Serien doch eher auf Stil und Sexyness als auf Funktionalität gesetzt hat. Ist aber auch verständlich, da niemand einem Kirk dabei zuschauen will wie er 3 Minuten braucht um seine Hose anzuziehen. Die Außenanzüge wurden da schon eher an die Realität angelehnt, was aber zum einen daran liegt, dass man in den 60ern und 70ern nicht die Mittel hatte um überhaupt ordentliche Außenaufnahmen zu machen. Zum anderen kennt der gemeine Zuschauer natürlich die Weltraumanzüge der echten Astronauten aus dem Fernsehen und würde sich wundern, wenn Sandra Bullock in Gravity jetzt plötzlich etwas ganz anderes anhätte.

Der Beitrag mit dem Titel Die NASA, die Aliens und die Delphine, der ebenfalls von Bettina Wurche gehalten wurde ging es um Kontaktaufnahme zu außerirdischen Lebensformen. Um die Kommunikation zu einer nicht menschlichen Spzies zu simulieren entschied man sich in den 60ern während des Space Race dazu für diesen Zweck Delfine zu nutzen. Die Meersäuger gelten als sehr intelligent und während der Forschungen hat man herausgefunden, dass sie definitiv eine eigene Sprache zur Kommunikation nutzen und auch sowas wie Dialekte und Signaturgeräusche haben. Als man nach einiger Zeit und vielen Versuchen herausgefunden hat, dass Delfine aufgrund der Anatomie ihres Kehlkopfes niemals in einer menschlichen Sprache artikulieren können, stellte man das Projekt ein. Über die Jahre haben sich aber auch ohnehin die Vorstellungen des ausßerirdischen Lebens verändert, sodass man heute eher nicht mehr von den altbekannten grünen Männchen ausgeht sondern eher von niederen Lebensformen wie Bakterien und Mikroorganismen.

Hubert Zitt hat mit seinem Beitrag Die Zukunft aus Zurück in die Zukunft ist jetzt, den er anlässlich Marty McFlys Ankunft am 21. Oktober hielt, bewiesen, dass einige Visionen der Filmemacher aber auch in Erfüllung  gehen können. Viele Dinge, die im Film von 1989 wahrscheinlich noch undenkbar waren, sind heute tatsächlich möglich oder auf dem besten Weg dahin. Als Beispiele kann man da Folgendes nennen: Gesichtserkennung, 3D Screens, Fingerabdruckscanner an der Haustür und auch Bildtelefonie sind mittlerweile im Alltag angekommen. Fliegende Autos und Kernreaktoren die dort hineinpassen würden gibt es natürlich nicht, aber Zemeckis hat wohl in einem Interview kurz nach Release des Films schon gesagt, dass er davon ausgehe, dass es im Jahr 2015 noch keine fliegenden Autos geben würde. Die Idee ist trotzdem schön und gehört irgendwie auch zum guten Ton wenn man von der Zukunft spricht. Nike hat Schuhe mit den berühmten Power Laces für Herbst 2015 angekündigt und einen Prototypen vom Hoverboard gibt es dank magnetischer Tricksereien auch schon. Wobei die Laces und das Board wohl ohne den Film gar nicht erst angedacht worden wären, daher sollte man hier eigentlich nicht von Vorhersagen sprechen.

In seinem zweiten Vortrag Wie viel Einstein steckt in Star Trek? sprach Zitt über die Technik und physikalischen Gegebenheiten, die im Star Trek Universum angedeutet werden. Interessant war hier, dass Ideen wie Warpgeschwindigkeit, Unsichtbarkeit und Traktorstrahlen allesamt durch Krümmung des Raumes bewerkstelligt werden könnte, wenn man denn die Möglichkeit hätte, die Gravitation zu beeinflussen. Da Star Trek allgemeinhin als eher realitätsnah angesehen wird waren auch seine einleitenden Worte sehr passend, in denen er versicherte, dass Science Fiction mehr als nur Unterhaltung sei, nämlich auch die Kreativität fördert.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den wissenschaftlichen Beiträgen der FedCon und wenn gerade keine Stars im Panel sind die man unbedingt sehen will, dann sind die Science Facts definitiv gute und vorallem lehrreiche Unterhaltung.

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