Der verbotene Schlüssel

Originaltitel: 
The Skeleton Key
Land: 
USA / DE
Laufzeit: 
104 min
Regie: 
Iain Softley
Drehbuch: 
Ehren Kruger
Darsteller: 
Kate Hudson, Gena Rowlands, John Hurt
Kinostart: 
18.08.05

Carrie ist ihren Job leid. Eigentlich will sie ja Krankenschwester werden, aber bisher hat es bei der 25jährigen nur zur Pflegehelferin gereicht. Aber die Arbeit im Hospiz ist ihr schon seit langem zu unpersönlich. Da kommt das Inserat "Private Pflegerin für Schlaganfallopfer gesucht" gerade recht. So verdingt sich Caroline also auf dem alten Südstaatenanwesen mitten in den Sümpfen außerhalb von New Orleans beim Ehepaar Deveraux. Ben ist seit einigen Wochen dank eines Schlaganfalls gelähmt, seine Frau Violet schafft es nicht, ihn allein zu pflegen. Aber dafür ist Carrie ja jetzt da und die macht sich in ihrer Freizeit gleich auf, das Haus zu erkunden...


Filmkritik:
von Susanne Picard (für sf-radio.net)

Wieder einmal ein Horrorfilm, wieder einmal ein Versuch, das Genre neu zu beleben. Ein netter Versuch diesmal, soviel lässt sich sagen. Ein Ausflug in die Welt des Aberglaubens und die besondere Religion der Einwohner Louisianas im tiefen Süden der USA ist es diesmal. Hier herrscht noch die geheimnisvolle Hoodoo-Magie - ja Hoodoo, das ist noch einmal etwas anderes als Voodoo. Während es sich bei Voodoo um eine Religion handelt, die in der Karibik und ganz Südamerika zu finden ist, ist Hoodoo auf den Süden der USA beschränkt und eigentlich weniger eine Religion als eher eine Form von Magie.

Aber - wie auch beim Voodoo muss man auch an die Hoodoo-Magie glauben, damit sie funktioniert. Natürlich tut Carrie das nicht. Auch nicht, als sie das abgeschlossene Zimmer auf dem Dachboden entdeckt, sie glaubt es nicht, als sie Ben hilft, der anscheinend panische Angst sowohl vor Hoodoo als auch seiner Ehefrau Violet hat und sie glaubt es - so behauptet sie zumindest - immer noch nicht, als sie eine Linie aus Ziegelstaub auf ihre Türschwelle streut, um herauszufinden, wer ihr Feind ist und die Linie nicht überschreiten kann.

Insofern ist der Film interessant. Man erfährt einiges über diese alte Form der Magie, die von Sklaven erfunden und kräftig mit indianischem Schamanenzauber gemischt ist. Auch das Ende ist überraschend - und weist (wie wohltuend!) nicht auf einen zweiten Teil hin. Erfreulich das. Aber reicht das wirklich, um einen Film über knapp zwei Stunden hinweg zu tragen?

Wohl eher nicht. Der Film ist für Kenner des Kinos und besonders des Horrorfilms nichts wirklich Besonderes. Zu überschaubar ist der Plot, zu bekannt die Wege, die das Drehbuch geht. Was den geneigten Kritiker natürlich schnurstracks zu den Schauspielern bringt. Kate Hudson ist niedlich wie immer. Gena Rowlands und John Hurt sind ebenfalls hervorragend wie immer, aber alle drei können nicht retten, was das konventionelle Drehbuch so alles weglässt.

Man fragt sich, was der Film eigentlich will. Ein Drama oder Psychothriller sein, das gegen Ende doch in einen Horrorfilm umschlägt? Oder doch lieber eine Milieustudie? Immerhin muss Carrie, die eigentlich aus New Jersey stammt, an einer Tankstelle erfahren, dass in den Sümpfen des Mississippideltas englisch immer noch Fremdsprache ist. Oder vielleicht doch Horrorfilm? Von allem ist er so ein bisschen, aber irgendwie doch auch nichts richtig. Ist er also empfehlenswert? Nunja, für einen netten und interessanten DVD-Abend dürfte es reichen.

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