Verliebt in eine Hexe

Originaltitel: 
Bewitched
Land: 
USA
Laufzeit: 
102 min
Regie: 
Nora Ephron
Drehbuch: 
Nora Ephron, Delia Ephron
Darsteller: 
Nicole Kidman, Will Ferrell, Shirley MacLaine, Michael Caine
Kinostart: 
01.09.05

Isabel Bigelow hat es satt: Sie will keine Hexe mehr sein. Keine Zauberei mehr in ihrem Leben! Sondern ein nettes kleines Haus, ein normaler Job und - Krönung des neuen, ganz normalen Lebens: Ein netter Mann. Das mit dem Haus ist am einfachsten (auch wenn sie dabei das wirklich letzte Mal ein wenig nachhilft!), bei dem Job hilft ganz normales Glück, aber bei dem Mann wird das schon schwieriger: Ist er doch der neue Kollege. Ja, da wird das mit den guten Vorsätzen so richtig schwierig...


Filmkritik:
von Susanne Picard (für sf-radio.net)

Die Idee als solche ist nett: Mal keine einfache Neuauflage einer alten TV-Serie, sondern eine Parodie darauf. Also in diesem Fall: Nicht die Sechziger-Sitcom ins neue Jahrtausend übertragen, keine Hexe Samantha, frischverheiratet mit Darrin Stephens und keine kleinen Stolperfallen, die einen Normalsterblichen im Ehealltag mit der plötzlichen Hexenverwandtschaft so erwarten. Wie erfrischend!

Sondern: Isabel Bigelow und Jack Wyatt, die in einer Neuauflage von "Bewitched - Verliebt in eine Hexe" die Sam und Darrin in eben einer solchen Serien-Neuauflage wie oben beschrieben nur spielen sollen.

Kleiner Haken: Isabel soll nicht nur eine Hexe, die ihre Zauberkünste verstecken will, spielen, sondern sie ist wirklich so eine! Zu allem Überfluss hat sie sich auch noch in den Hauptdarsteller, den egozentrischen Jack Wyatt verliebt. Das kann ja nicht gutgehen, und so fangen die Verwicklungen pünktlich mit Start der Dreharbeiten an. Zumal Isabel ja mit dem Zaubern ganz bestimmt aufhören will und jetzt (gerade eben!!) das aller-, aller-, allerletzte Mal gezaubert hat! Aber wie jeder weiß, ist das mit schlechten Angewohnheiten so eine Sache...

Wie gesagt, die Idee als solche ist nett. Remakes alter TV-Serien zaubern heutzutage dem geneigten Kinogänger nur noch selten mehr als ein müdes Lächeln aufs Gesicht.
Was also bei einer so bewährten Kombo wie der, die sich zu Bewitched 2005 zusammengefunden hat, eigentlich nun schiefgelaufen ist, fällt schwer zu verstehen. Eine seichte Story ist ja nicht unbedingt die Entschuldigung für einen nicht so recht funktionierenden Film, das sieht man in letzter Zeit zu oft - immerhin kommt es ja wirklich auf das "wie wird erzählt" und nicht das "was wird erzählt" an.

Fangen wir bei den Schauspielern an. Klingende Namen wurden da gecastet - Nicole Kidman ist (man muss es trotz aller Abneigung nach der Dolmetscherin erneut zugeben) hervorragend und erweist sich einmal mehr als wirkliche Schauspielerin, die wirklich jeder Rolle gerecht zu werden scheint. Der Komödiant Will Ferrell ist hierzulande nicht vielen Leuten bekannt, aber er schlägt sich wacker. Dann sind da ja noch die wie immer hervorragenden Schauspieler Michael Caine und Shirley McLaine, die als älteres Liebespärchen wunderbar und einfach unschlagbar sind. Und die nebenbei bemerkt das eigentliche Protagonistenpaar an Reiz und funkensprühendem Charme in den kurzen Szenen, in denen sie auftreten, trotz der niedlichsten Nicole Kidman aller Zeiten kurzerhand an die Wand spielen.

Unverkennbar ebenso Norah Ephrons bewährte Handschrift; da sind die herrlich kuriosen Sidekicks der Hauptdarsteller, die Ansätze zur Parodie auf den Studiobetrieb bieten eine Menge zu lachen und fürs Herz ist auch einiges dabei.

Warum also funktioniert das alles nicht so richtig?
Vielleicht, weil man es erstens schon ziemlich oft gesehen hat, und zweitens, weil sich der Film durch seine zwei Ebenen seltsam zweigeteilt wird. Einerseits konzentriert er sich nicht richtig auf die Liebesgeschichte - die wird durch die parodistischen Elemente, die Michael Caine und Shirley McLaine so gekonnt immer wieder einstreuen, ein wenig in den Hintergrund gerückt. Andererseits wird die Schärfe der Parodie durch die zuckersüße und naive Niedlichkeit von Isabel zugekleistert. Wem's gefällt, mag man da sagen.

Und wem solche Liebeskomödien gefallen, der sollte sich nicht abhalten lassen, diesen Film zu sehen. Er ist etwas für romantische Seelen und den Feierabend nach einem harten Tag. Für Fans der alten Serie ist sicher etwas zu sehen dabei - man sollte diesen Film dann allerdings eher als eine Hommage denn als Remake verstehen.

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