Stand der Engel

Originaltitel: 
City of Angels
Land: 
USA
Laufzeit: 
114 min
Regie: 
Brad Silberling
Drehbuch: 
Dana Stevens
Darsteller: 
Nicholas Cage, Meg Ryan
zusätzliche Infos: 
nach einer Vorlage von Wim Wenders
Kinostart: 
23.07.98

Los Angeles: Seth ist einer von vielen Engeln, die auf der Erde umherwandeln. Sie begleiten die Gestorbenen in die nächste Welt, hören die Gedanken und spüren die Gefühle der Menschen, wenn sie sie berühren. Doch selbst fühlen sie nichts. Seth ist sehr interessiert an den Menschen, am Fühlen und unterhält sich oft darüber mit seinem Freund Cassiel. Er sieht die Ärztin Maggie Rice und erlebt, wie sie um ihre Patienten kämpft und trauert, wenn sie sie nicht retten kann. Seth lässt zu, dass sie ihn sehen kann und verbringt Zeit mit ihr. Mehr und mehr spürt er, dass er etwas für sie empfindet. Aber es scheint keine Zukunft für sie zu geben. Da trifft er Nathaniel Messinger, einen von Maggies Patienten, der ihn sehen kann. Nathaniel ist früher auch ein Engel gewesen. Wenn man es wirklich will, kann man durch einen Fall seine Existenz als Engel aufgeben und ein Mensch werden.


Filmkritik:
von Thy Thi Dang (für SF-Radio.net)

Den Film könnte man als eine normale Hollywood-Schnulze abtun, wäre da nicht der Umstand, dass der Held ein Engel ist, der sich in eine Frau und in das Menschsein überhaupt verliebt hat. Dazu kommt, dass der Film ein Remake von Wim Wenders’ „Der Himmel über Berlin“ aus dem Jahre 1987 ist.

Die Engel tragen alle schwarze Mäntel und wandeln unter den Menschen. Sie halten sich gerne in Büchereien auf und versammeln sich alle bei Sonnenaufgang am Strand. Wenn die Sonne aufgeht, hören sie nämlich Musik. Sie begleiten die Verstorbenen und können den Menschen helfen, indem sie sie berühren und ihnen Gefühle vermitteln.

Der Engel Seth interessiert sich sehr für die Menschen. Das zeigt sich auch darin, dass er die Verstorbenen danach fragt, was ihnen im Leben am besten gefallen hat, und es in einem Notizbuch aufschreibt. Oft unterhält er sich mit seinem Freund Cassiel darüber, wie es wäre, etwas zu fühlen, einen Menschen wirklich berühren zu können. Kein Wunder, dass seine Aufmerksamkeit da auf die Ärztin Maggie fällt. Zum einen dachte er in einem Moment, sie würde ihn ansehen, was ihn total überwältigt hat. Wahrscheinlich, weil es sein Wunsch war, dass sie ihn sehen könnte. Zum anderen sieht Meg Ryan als Maggie einfach wie ein Engel aus und zeigt soviel Gefühl, wenn sie um ihre Patienten kämpft.

Auch Nicholas Cage glänzt in seiner Rolle als Seth. Er musste seine Gefühle durch einen Blick und durch einfache Gesten ausdrücken, was ihm wunderbar gelungen ist. Manchmal ist sein „Hundeblick“ schon fast zu viel, aber das gehört eben zu der Atmosphäre des Films.
Im Vordergrund steht eindeutig die Liebesgeschichte der beiden, etwas anders als im Original, wo durch das Schwarz-Weiß-Bild die Melancholie des Engel-Daseins mehr betont wurde.

Am Ende wurde durch den plötzlichen Tod von Maggie wieder die Frage aufgeworfen, ob doch lieber Engel als Mensch. Wenn er gewusst hätte, dass sie stirbt, hätte er es trotzdem getan, fragt ihn Cassiel. Seine Antwort ist Ja, denn nur ein Augenblick mit ihr, war mehr wert als eine Ewigkeit ohne sie. Als ihm das bewusst wird, scheint auch sein Schmerz ein wenig gelindert. Am Ende, als er sich bei Sonnenaufgang in die Wellen stürzt, wie es Nathaniel getan hat, als Seth noch ein Engel war, zeigt er den Engeln seine Liebe zum Leben und zum Fühlen.

Erwähnenswert ist in dem Film ebenfalls die Musik. Unter anderem Sarah McLachlans „Angel“ ist eine romantische Ballade, die die Stimmung von „Stadt der Engel“ wundervoll widerspiegelt.

Als Fazit ist zu sagen, wenn einem romantische Filme mit viel Gefühl gefallen, ist „Stadt der Engel“ empfehlenswert.

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