Independence Day

Originaltitel: 
Independence Day
Land: 
USA
Laufzeit: 
142 min
Regie: 
Roland Emmerich
Drehbuch: 
Dean Devlin
Darsteller: 
Bill Pullman, Jeff Goldblum, Will Smith, Mary McDonnell, Judd Hirsch, Margaret Colin
Kinostart: 
19.09.96

Eine Mondverfinsterung, unerklärliche Fernsehempfangsstörungen und UFOs, die den Himmel verdunkeln, lassen darauf schließen, dass der Erde die Invasion bevorsteht. In letzter Minute befiehlt der amerikanische Präsident die Evakuierung aller Großstädte, doch da ist es bereits zu spät - die Aliens attackieren ohne Vorwarnung. Am Independence Day rüsten sich die Überlebenden, allen voran der US-Präsident, der Computerspezialist Levinson und der Kampfflieger Hiller, zum Gegenschlag.


Filmkritik:
von Dirk Wilkens-Hagenkötter (für SF-Radio.net)

Roland Emmerich begann seine Karierre 1984 in Deutschland mit „Das Arche Noah Prinzip“, es folgten Joey und Moon 44. Mit „Universal Soldiers“ machte sich Emmerich in Hollywood einen Namen und bekam so die finanziellen Mittel, um „Stargate“ zu drehen. Auch der Film wurde ein großer Erfolg. Danach drehte er Independence Day, einen der aufwendigsten Filme, die es bis 1996 gab, aber dank des sparsamen Schwaben nicht so teuer, wie man hätte denken können.

Man sagt den Filmen von Roland Emmerich nach, dass sie sich sehr oft bei anderen Filmen und Geschichten anlehnen. Es macht immer wieder Spaß, die Filme rauszufinden, von denen sich Emmerich hat „inspirieren“ lassen. Bei ID4 ist es sogar sehr offensichtlich: Recht eindeutig erkennt man die Anlehnung an „V – die außerirdischen Besucher kommen“ Die riesigen Raumschiffe, die über den Städten schweben sehen bei ID4 fast genauso aus, freilich etwas prächtiger und beeindruckender. Fast ebenso deutlich erkennt man „Kampf der Welten“ wieder, und zwar die Kinofassung von 1953. Der Handlungsablauf ist sehr ähnlich, die Motivation der Aliens praktisch identisch. Und letztlich ist sogar der Sieg über die Außerirdischen dem gleichen Umstand zu verdanken: Einem Virus. Bei „Kampf der Welten“ ein biologischer Virus, gegen den die Marsianer nicht immun sind, bei „ID4“ ein Computervirus. Neben diesen Parallelen gibt es im Film zahlreiche Anspielungen und Homages an Filmen vor allem aus dem phantastischen Genre:
Das war beispielsweise der HAL 9000 Computer aus „2001 – Odyssee im Weltraum“. Wenn Jeff Goldblum sagt: "Faster, must go faster"> ist das ein wörtliches Zitat aus Jurasik Park, wenn Goldblum vor dem T-Rex flieht.
An anderer Stelle sieht man einen Bus in ein Kinoplakat rasen „Stargate“. Der Bus selbst ist eine Replik des Busses aus „Speed“. An einem Kino liest man „Coming soon - Independance Day“. Und schließlich läuft im Fernsehen der Film “Der Tag, an dem die Erde still stand”.

Die Abkürzung „ID4“ die oft anstelle des eigentlichen Filmtitels „Independence Day“ zu lesen ist, rührt übrigens daher, dass man ursprünglich einen Rechtestreit über den Begriff „Independence Day“ befürchtete. Daher sollte der Film zunächst „ID4“ heißen. Dann aber drehte Emmerich die Szene, in der der Präsident seine flammende Rede hält: Dieser Satz kam erst am Drehtag der Szene ins Skript. Das gab dem Studio endlich die Möglichkeit, den Film „Independence Day“ zu nennen, ohne sich auf einen Rechtsstreit einlassen zu müssen.

Von Nicht-Amerikanern wird bei ID4 sehr viel abverlangt. Der Film strotzt nur so von Patriotismus und Glorifizierung der amerikanischen Ideale. Es ist schon fast unerträglich, wie hier auf die US-patriotische Tränendrüse gedrückt wird. Das ist in so fern erstaunlich, als das Emmerich bekennender Wähler der Grünen ist und diesen ja eigentlich eine gewisse Distanz zum Amerikanismus nachgesagt wird. Aber in den USA füllt so etwas nun einmal die Kassen, da müssen wir hier in Europa eben durch. Immerhin zeigte Emmerich bei „The Day after Tomorrow“ das er auch eine sehr kritische Haltung zur amerikanischen Klimapolitik darstellen kann.

INDEPENDENCE DAY Trailer Deutsch German | 1996 [HD]

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