Eroberung vom Planet der Affen

Originaltitel: 
Conquest of the Planet of the Apes
Land: 
USA
Laufzeit: 
87 min
Regie: 
J. Lee Thompson
Drehbuch: 
Paul Dehn
Darsteller: 
Roddy McDowall, Don Murray, Natalie Trundy, Severn Darden, Ricardo Montalban, Lou Wagner
Kinostart: 
30.06.72

Wir schreiben das Jahr 1991. Die Ankunft sprechender Affen aus der Zukunft und die Enthüllung über das ernüchternde Schicksal der Spezies Homo Sapiens Sapiens hat aus den USA einen totalitären, paranoiden und affophoben Staat gemacht, in dem Menschenaffen als Sklaven gehalten werden. Niemand weiß jedoch von der Existenz von Caesar, Sohn von Zira und Cornelius. Der intelligente, sprechende Affe hält die erniedrigende Behandlung seiner Artgenossen nicht mehr aus und setzt damit die Ereignisse in Gang, die man eigentlich mit deren Unterdrückung verhindern wollte.

Die ursprüngliche Fassung sah einen noch militanteren und düsteren Film vor, in dem Ceasar den gnadenlosen und blutigen Aufstand probt und die Menschen am Ende voller Hass unterwirft. Ein bisschen Folter hier, ein wenig Gewalt dort.

Denkt denn niemand an die Kinder? Der Plan stieß bei Fox auf Widerstand, da man einen "Planet der Affen für die ganze Familie", ergo ohne Altersbeschränkung, haben wollte. Viele Gewaltszenen wurden entfernt und das Ende in Richtung Friede-Freude-Eierkuchen zurechtgeschnitten. Trotzdem wurde Eroberung der einzige Film der Reihe, der sich das scharfe Rating "PG" (Parental Guidance), also Kinder in Begleitung Erwachsener, eingefangen hat.

Aller guten Absichten zum Trotz: Herausgekommen ist ein unausgegorener Film, der von allem ein bisschen ist und sich kaum richtig einordnen lässt. Der Versuch von Gesellschaftskritik kollidiert mit feinster Schwarz-Weiß-Malerei. Die Menschen sind grundsätzlich böse und behandeln ihre Affensklaven wie den letzten Dreck. Der Film zieht unübersehbare Parallelen zu den amerikanischen Rassenunruhen in den 60ern, doch begibt man sich direkt aufs Glatteis, wenn man anfängt, Farbige mit Affen zu vergleichen. Also lassen wir das am besten.

Rein optisch hat man jedoch alles aus dem abermals geschmälerten Budget von nur 1,7 Millionen Dollar rausgeholt. Vorhandene Filmsets und Requisiten der Genreserien Voyage to the Bottom of the Sea, Time Tunnel und Land of the Giants konnten für den Film recyclelt werden. Kenner der Serienklassiker werden das eine oder andere Stück wiedererkennen.

Eigentlich sollte Eroberung der letzte Film werden, der den Kreis schließt und die Reihe zum Abschluß bringt. So war es ursprünglich von Produzent Arthur P. Jacobs angedacht. Doch schon während der Produktion gab es erste Gerüchte über einen weiteren, fünften Teil.

Filmkategorie: