Kritik zum Sci-Fi-Thriller ARQ: Überfall in der Dauerschleife

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Die Idee zum Science-Fiction-Film ARQ stammt bereits schon aus dem Jahr 2008. Nach vielen Jahren in der Warteschleife war es schließlich Netflix, die den Produzenten Ende 2015 anboten, das Projekt zu finanzieren. Acht Jahre nach den ersten Planungen ist der Film nun bei dem Streaming-Anbieter verfügbar.

Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der die Menschheit sich in einem globalen Krieg um die verbleibenden Energieressourcen befindet. In dieser Zeit leben der Wissenschaftler und Techniker Renton (Robbie Amell) und seine ehemalige Freundin Hannah (Rachael Taylor). Nachdem die beiden sich nach langer Zeit wiedertreffen, werden sie am nächsten Morgen in Rentons Wohnung von drei unbekannten Männern überfallen. Die drei Räuber wollen das Vermögen des Erfinders, als dieser sich jedoch wehrt, wird er von einem der Männer erschossen. Völlig überraschend wacht Renton jedoch wieder am gleichen Morgen auf, nur Momente, bevor der Überfall erneut stattfindet. Der Wissenschaftler erkennt bald, dass er sich in einer Zeitschleife befindet, für die anscheinend eine seiner Erfindungen verantwortlich ist.

Das Konzept der Zeitschleifen ist grundsätzlich nicht unbedingt neu oder innovativ und wird im Fernsehen und Kino immer mal wieder aufgegriffen. Vor diesem Hintergrund gewinnt ARQ natürlich keinen Innovationspreis, auch wenn der Film sehr viel aus seinen Möglichkeiten macht. Diese waren wohlgemerkt nicht besonders zahlreich. So merkt man der Produktion durchaus an, dass hier nur ein sehr beschränktes Budget zur Verfügung stand. Dass die Handlung aus diesem Grund fast ausschließlich in der Wohnung von Renton spielt, hilft dem Film allerdings auch. So entsteht eine sehr klaustrophobische Stimmung, die viel zur Spannung beiträgt.

Die Geschichte selbst wird zudem mit viel Tempo und sehr wendungsreich erzählt. Das Drehbuch kommt dabei schnell zur Sache und verschwendet keine Zeit mit einer langen Einführung. Der Film startet gleich mit dem Überfall und so wird man als Zuschauer direkt in das Geschehen geworfen. Erst nach und nach werden die Motivationen der Figuren deutlich, was ebenfalls zur Spannung und dem Unterhaltungswert beiträgt. Zudem ist Renton bald nicht der Einzige, der sich der Zeitschleife bewusst ist. Dies gibt der gesamten Thematik noch eine weitere Ebene und unterscheidet ARQ beispielsweise auch von Filmen wie Edge of Tomorrow oder Und täglich grüßt das Murmeltier.

Im Gegensatz zu anderen Zeitreise-Filmen fällt das Drehbuch am Ende auch nicht auseinander. Dies ist vor allem deshalb erwähnenswert, weil die Zeitschleifen aufgrund unterschiedlicher Faktoren zunehmend komplexer werden. Dass die Geschichte trotzdem zu einem zufriedenstellenden Ende kommt, ist dem Film durchaus anzurechnen.

Lobenswert ist auch die darstellerische Leistung. Robbie Amell und Rachael Taylor leisten hervorragende Arbeit und tragen den Film über die gesamte Dauer. Dazu kommen noch Shaun Benson, Gray Powell, Jacob Neayem und Adam Butcher, die nicht ganz so viel zu tun bekommen, aber auch nicht wirklich abfallen.

Fazit

Den Machern von ARQ gelingt es, aus einer bekannten Grundidee einen wirklich unterhaltsamen Science-Fiction-Film zu kreieren. Sehr gute Darsteller und ein wendungsreiches Drehbuch machen die knapp 90 Minuten zu einer spannenden Angelegenheit. Dass die Schauwerte aufgrund des niedrigen Budgets etwas auf der Strecke bleiben, lässt sich problemlos verschmerzen. Wer Spaß an Zeitschleifen hat, kommt in jedem Falle auf seine Kosten. Alle anderen können aber ebenfalls einen Blick riskieren.

ARQ | Official Trailer [HD] | Netflix

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