Das Unternehmen der Wega: Akustische Hörspiel-Mitternachtsreise zur Venus

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Deutschlandfunk

Das Hörspiel Das Unternehmen der Wega stammt noch aus der Zeit vor der Mondlandung, als manche Science-Fiction-Autoren an die Kraft des Atoms glaubten und böse Invasoren vom Mars regelmäßig versuchten, die Erde zu erobern. Aber auch damals gab es qualitativ hochwertige Science-Fiction, zum Beispiel von Isaak Asimov (Foundation), Stanislaw Lem (Solaris) oder Friedrich Dürrenmatt. Zugegeben Letzterer ist eher durch seine Theaterstücke (Die Physiker) bekannt.

Wir schreiben das Jahr 2068. Die Welt ist durch den Kalten Krieg in zwei politische Systeme gespalten. Ost- und Westblock internieren Verbrecher und politische Häftlinge auf der Venus. Die westliche Weltregierung schickt eine Rakete zur Venus, um die Bewohner des Planeten als Verbündete gegen den Ostblock zu gewinnen. Aber selbst die Drohung, eine mitgebrachte Kobaltbombe zu zünden, kann die Venusbewohner nicht zur Kooperation bewegen. Sie stellen sich gegen den Totalitarismus beider Seiten.

Dürrenmatts Hörspiel wurde 1955 gleich dreimal gesendet. Der Deutschlandfunk wiederholt am 3. Dezember um 0.05 bis 1.00 Uhr die Fassung des SWF unter Regie von Ludwig Cremer. Zu hören sind unter anderen: Werner Krauß (Das Cabinet des Dr. Caligari 1920), Paul Bildt (Der Mann, der Sherlock Holmes war 1937) und Rudolf Fernau (Im Stahlnetz des Dr. Mabuse 1961). Nicht zuletzt die Tatsache, dass Werner Krauß seinen Durchbruch als Dr. Caligari in einen Stummfilm hatte, zeigt, dass das Hörspiel einige Jahre auf den Buckel hat.

Aber Dystopien haben auch heute nichts an Aktualität verloren. Gerade ist bei Fischer die überarbeitete Neuauflage von Dietmar Daths Roman Venus siegt über das Zusammenleben von Mensch, Roboter und künstlicher Intelligenz erschienen. Aus der Mode scheinen die Venus und zukünftige Gesellschaftsordnungen nicht gekommen zu sein.

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