Avengers: Endgame – Die Autoren sprechen über frühe Drehbuchideen und getroffene Entscheidungen

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Avengers 4 Endgame

Nachdem Avengers: Endgame nun seit über einer Woche in den Kinos ist, hat sich das Thema Geheimhaltung rund um den Film endgültig erledigt. Grund genug für die beiden Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely sich einmal mit der New York Times über die Entwicklung der Geschichte und verschiedene Hintergründe zu den getroffenen Entscheidungen zu unterhalten.

Zunächst einmal sprachen die Autoren über die Entscheidung, welche Figuren das Fingerschnippen von Thanos überleben sollten. Ganz oben auf der Liste standen Tony Stark und Steve Rogers, da beide die schwere Niederlage erleben sollten. Im Falle von Cap ist dies auch der Grund, warum er im ersten Film keinen großen Handlungsstrang hatte, da klar war, dass er im zweiten Teil in den Mittelpunkt rücken würde. Genau kontra verlief der Gedankengang bei den Guardians, die in Infinity War eine größere Rolle spielten.

Nach dem Prolog in Endgame wird der Zuschauer zudem mit einem Zeitsprung konfrontiert, der die Helden fünf Jahre später zeigt. Die Inspiration dafür zogen die Autoren aus den What-if-Comics, in denen gern einmal unterschiedliche Realitäten gezeigt werden. In diesem Falle ist die Entwicklung aber nachhaltig. Interessant ist dabei, dass Thor zunächst die Entwicklung von Hawkeye bekommen sollte und sich auf einen Rachefeldzug begeben hätte. Da dies aber praktisch die gleiche Story wie im Vorgänger gewesen wäre, wurde entschieden, Thor nach seinem wiederholten Scheitern zu zeigen.

Im Falle von Bruce Banner hätte es die Entwicklung zum Smart Hulk beinah schon in Infinity War gegeben. So gab es Pläne, dass Hulk und Banner in Wakanda eine Art Kompromiss finden und daraus der Smart Hulk entsteht. Dies Entwicklung wurde dann aber verschoben, wobei man den Moment selbst auch gleich übersprang.

Nach den Erfolgen von Captain Marvel und Black Panther kam auch dieses Thema in dem Interview zur Sprache. Beide Figuren feierten große Erfolge mit ihren Solofilmen. Dass sie in Endgame nur eine kleine Rolle spielen, liegt neben dem gewollten Fokus auf die ursprünglichen Avengers auch am Zeitplan. Im Falle von Captain Marvel wurden die Szenen für Endgame gedreht, bevor die Dreharbeiten an ihrem Solofilm begannen.

Ein wichtiger Faktor im Film ist das Thema Zeitreisen. Die Idee ging den Autoren zufolge auf Marvel-Chef Kevin Feige zurück. Ursprünglich war es aber nicht geplant, die Zeitlinie des ersten Avengers zu besuchen. Stattdessen wäre Asgard in den Mittelpunkt gerückt, da sich am Ende von Thor: The Dark Kingdom zwei Infinity Steine in Thors Heimat befunden hätten. Unter anderem sollte Tony Asgard besuchen und dabei einen Anzug tragen, der ihn unsichtbar macht. Heimdall hätte ihn aber sehen können, was zu einem Kampf der beiden geführt hätte. Darüber hinaus war eine längere Sequenz zwischen Thor und Natalie Portmans Jane Foster geplant.

Auch im Falle von Morag, der Planet, auf dem Quill einen Infinity Stein findet, hatte man zunächst andere Pläne. Die ganze Szene sollte unter Wasser spielen, was sich aber als zu aufwendig erwies. Generell ging es den Autoren lange Zeit darum, die Zeitlinie des ersten Avengers zu vermeiden, da es sich zu sehr nach Fanservice anfühlte. Stattdessen gab es beispielsweise auch eine Szene im ehemaligen S.H.I.E.L.D.-Hauptquartier Triskelion.

Der finale Kampf gegen Thanos sah in früheren Filmfassungen ebenfalls etwas anders aus. Wie Christopher Markus und Stephen McFeely erzählten, war er deutlich umfangreicher. So gab es beispielsweise eine Szene, in der der Kampf stoppt und 18 Helden für rund drei Minuten debattieren, was sie als Nächstes machen. Die Konversation fühlte sich aber unnatürlich an und wurde daher gestrichen.

Gespräche gab es zudem darüber, Michael Douglas und Michelle Pfeiffer im Endkampf auftauchen zu lassen, da beide über Ant-Man-Anzüge verfügen. Aufgrund der Masse der Helden entschied man sich aber dagegen. Auch die Defenders von Netflix bekamen kein Debüt, da vier neue Helden, die bisher primär den Netflix-Abonennten bekannt gewesen wären, die Sache zu sehr verkompliziert hätten.

Auf die X-Men mussten die Fans ebenfalls verzichten. Diese standen allerdings nie zur Debatte. So war der Deal zwischen Disney und Fox noch nicht in trockenen Tüchern zum Zeitpunkt der Dreharbeiten und zudem kann man keinen Reboot machen, wenn noch Filme aus dem Franchise ausstehen.

Avengers Endgame
Originaltitel:
Avengers: Endgame
Kinostart:
24.04.19
Regie:
Anthony Russo, Joe Russo
Drehbuch:
Christopher Markus, Stephen McFeely
Darsteller:
Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Chris Evans, Josh Brolin, Scarlett Johansson, Don Cheadle
Das große Finale des Marvel Cinematic Universe.

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