Kritik zu The Walking Dead 6.07: Heads Up

SPOILER

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Die Episode beginnt zum Glück direkt mit der großen Offenbarung, dass Glenn noch am Leben ist. Ich hatte zwar auch damit gerechnet, dass der Gute überlebt, war mir aber ziemlich sicher, dass die Umsetzung die Show lächerlich aussehen lassen wird und er einfach durch Plot Armor überlebt. Letztendlich schien es mir jedoch glaubhaft, denn einfach unter den Müllcontainer zu kriechen, die Zugänge mit Leichen zu versiegeln und einige Zeit das Wartespiel zu spielen, klingt für mich dann doch irgendwie plausibel.

Viel unwahrscheinlicher scheint mir da der Zufall, dass Enid den Container genau zu dem Zeitpunkt beobachtet, als Glenn sich aus seinem Versteck befreit. Warum sie ihm dann erst hilft, danach aber vor ihm wegläuft und sich in der verlassenen Stadt vor ihm versteckt, will sich mir auch noch nicht so ganz erschließen. Sehr cool fand ich allerdings, dass Glenn auf seiner Suche die Leiche bzw. den Walker von David und die Nachricht an dessen Frau findet. Das hat mich ein wenig an die Flashbacks von Morgan in der letzten Staffel erinnert, wo er auch stets Spuren von Ricks Gruppe findet.

Sehr interessant fand ich auch Ricks Verhalten in dieser Episode. Zunächst natürlich sein Gespräch mit Morgan bezüglich dessen Pazifismus und der Tatsache, dass die Wolves, die Morgan am Leben ließ, Rick fast getötet hätten. Auch seine Aussage zu Morgans "all life is precious" fand ich ziemlich cool. Auch seine Aktion, Gabriels Fyler für den Gebetskreis einfach abzureißen und stattdessen einen Machete-Lernkreis zu veranstalten, hat mir gefallen. Sehr fraglich jedoch finde ich seine Entscheidung, Ron das Schießen beizubringen. Natürlich gibt er ihm noch keine Patronen, aber Ron besorgt sich ja später selbst welche. Während des Trainings fand ich Carl übrigens mal wieder extrem nervig. Seine altklugen Kommentare gegenüber Ron waren absolut unnötig, aber wahrscheinlich wollte man dem Zuschauer einfach nochmal klar machen, wieso Ron ihn nicht so gut leiden kann.

Spencers Enterhaken-Aktion war eine nette Idee, auch wenn eigentlich von vornherein klar war, dass irgendetwas bei dem Plan schief geht. Die Aktion war ein guter Füller für die Episode und hat natürlich auch durch das darauf folgende Gespräch zwischen Rick und Deanna eine Entwicklung von Rick offenbart, die er selbst vielleicht gar nicht wahrhaben will: Obwohl er Tara dafür anmahnt, ihr Leben für einen der Bewohner riskiert zu haben, sind sie ihm scheinbar doch irgendwie wichtig. Auch wenn er es vielleicht selbst noch nicht wahrhaben möchte.

Der Zusammenfall des Turms am Ende der Episode wurde meiner Meinung nach auch sehr gut umgesetzt. Natürlich war es keine richtige Überraschung, da zwischendurch immer wieder mal mehr mal weniger subtil auf den Zustand des Turms hingedeutet wurde. Aber dass man zunächst Glenns Ballons sieht und sich freut, nur um Sekunden später zu merken, dass alles direkt wieder den Bach herunter zu gehen droht, ist schon ein cooler Move von den Machern. Dass der Sturz geräuschlos war und mitten drin abgeschnitten wurde, verstärkt diesen Effekt natürlich noch ungemein. Ab und an hat auch ein The Walking Dead noch so seine Momente.

Das Midseason-Finale hat also einiges zu bieten: Die Mauer bricht, hunderte Walker werden die Stadt stürmen, Ron hat eine Waffe und Zorn, Daryl, Abe und Sasha sind immer noch unterwegs, und die Bewohner Alexandrias sind immer noch nicht wirklich in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Ich tippe auf einen ziemlich blutigen Jahresabschluss im TWD-Universum.

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