Chroniken der Unterwelt: Warum es statt einer Fortsetzung zur Serie Shadowhunters kam

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Izzy beschützt mit zwei Seraph-Klingen Simon und Clary

Heute Abend feiert Chroniken der Unterwelt: City of Bones um 20:15 Uhr seine Free-TV-Premiere auf ProSieben. Der Film sollte eigentlich nur der erste Teil einer Reihe sein, doch die Fortsetzung, die schon in der frühen Produktionsphase war, wurde abgebrochen und nicht umgesetzt. Warum eigentlich und wie unterscheidet sich die Serie Shadowhunters?

Darum geht es

Da beides auf der weltweit erfolgreichen sechsteiligen Urban-Fantasy-Buchreihe Chroniken der Unterwelt (OT: The Mortal Instruments) von Cassandra Clare basiert, ist die inhaltliche Prämisse weitesgehend gleich:Clary führt bis kurz vor ihrem sechzehnten (Film/Buch) bzw. achtzehnten (Serie) Geburtstag  ein ganz normales Leben mit ihrer alleinerziehenden Mutter in New York, bis sie in einer Disco auf den geheimnisvollen Jace trifft, erfährt, dass ihr bisheriges Leben eine Lüge ist, sie überraschend besondere Fähigkeiten hat und New York ganz neu kennen lernt auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter und der eigenen Familiengeschichte, die bei Schattenjägern, Dämonen jagende Engel-Mensch-Hybriden, doch etwas anders ist als sonst üblich. Mit jeder Menge Dämonen, Vampiren, Werwölfen, Dämonenjägern, Engeln und natürlich dem obligatorischen mysteriös-anziehenden Burschen und fürsorglich-netten besten Freund im Liebesdreieck.

Mißerfolg des Kinofilms und Abbruch der Produktion der Fortsetzung

Obwohl neben den 3 Hauptakteuren besagten Dreiecks Lily Collins (Mirror,Mirror), Robert Sheehan (Misfits) und Jamie Campbell Bower (Camelot/Sweeny Todd) sich auch weitere namhafte Darsteller wie Lena Headey (Game of Thrones), Jonathan Rhys-Meyers (The Tudors) und Aidan Turner (Being Human/The Hobbit)  auf der Castliste fanden und auch sonst für den Film an sich gute Grundbedingungen herrschten, floppte der Film sowohl an der Kinokasse als auch bei Kritikern und weiten Teilen des Fandoms. Gute Ausstattung und Schauspieler machen noch keinen guten Film, wenn man sie nicht gescheit nutzt und der Inhalt nicht stimmt: Für Buchkenner und bereits Fans der Welt zu flach und zu viele Änderungen, für noch unbeleckte Kinobesucher hanebüschene Story, die zu wenig erklärt.

Die Produktion vom zweiten Teil City of Ashes, für den schon Sigourney Weaver bestätigt war, wurde sofort gestoppt. Angeblich um das Drehbuch noch einmal zu überarbeiten und sich mehr Zeit für Qualität zu lassen. Zwischendurch kam die Meldung, dass die Dreharbeiten wieder begonnen hätten. Auch Robert Kulzer von Constantin Film sprach im August 2013 in einem Interview mit der LA Times davon, dass die Produktion weiterer Teile nicht nur von reinen Filmeinspielergebnissen abhängig wären, sondern sie sich Gewinne durch die Marke und Verkauf von Merchandise, Soundtrack und weiterer Bücher versprechen, die auch Constantin Film gehören. Als Beispiel führte Kulzer das Resident-Evil-Franchise an, dessen Filme nach Kinozahlen gar nicht mal so erfolgreich gewesen seien aber dennoch Geld eingebracht habe. An sich wurde es aber sehr ruhig um das Projekt.

Neuauflage als Serie

Ende 2014 brodelte die Gerüchteküche wieder und wurden im März 2015 bestätigt: Statt eines Films würde es eine Serie geben, die Constantin Film zusammen mit ABC Family (jetzt Freeform) umsetzt. Bei den recht dicht und episodenhaft geschriebenen Büchern bietet sich eine Serienadaption sogar eher an. Kurz vor Start im Januar 2016 klinkte sich auch noch Netflix ein, um Shadowhunters außerhalb der USA weltweit bereits einen Tag nach Erstaustrahlung bei Freeform als Netflix Original zur Verfügung zu stellen. Dies dürfte der bereits erfolgten Bestellung einer zweiten Staffel auch durchaus geholfen haben.

Die Charaktere sind alle 2-3 Jahre älter, nicht mehr auf der HighSchool sondern (angehende) Studenten bzw. auch auf der Schattenjägerseite schon älter und mehr in der Verantwortung. Der größte Teil der Schauspieler war bislang noch eher unbekannt und der Gedanke ist da, dass mit der - erfreulichen - Besetzung von lateinamerikanischen Darstellern im Hauptcast auf das in spanischsprachigen Ländern auffallend starke Mortal-Instruments-Fandom mehr eingegangen wird. Auch Freunde der beliebtesten Verpaarung "Malec", Schattenjäger Alec und Hexenmeister Magnus, kommen in der Serie deutlich mehr auf ihre Kosten. Auch wenn es zu kleineren Veränderungen einiger Charaktere (Luke ist nun z.b. ein Polizist statt Inhaber eines Buchgeschäfts) und anderen Orten (wieso genau muss Bösewicht Valentin in der Serie in einem verrümpelten Keller in Tschernobyl sein statt einfach in einer Krankenhaus-Ruine nahe New Yorks wie im Buch/Film?) kam und sich mehr Freiheiten genommen wird, so verlief die erste Staffel im Kern doch relativ buchgetreu.

Fazit nach der ersten Staffel

Die Reaktionen sind dennoch eher gespalten, was auch an der gewöhnungsbedürftigen sehr amerikanisch-plastikhaften Optik und dem nicht immer überzeugenden Schauspiel liegt. Auch die Ausstattung ist wechselhaft und selten wirklich gut in Szene gesetzt - ganz besonders spürbar bei Meliorn, die bisher einzig in Erscheinung getretene Person des Feen-Volks, dessen mit Tüchern abgehangene Räumlichkeiten dem Klischeebild eines WG-Zimmers jeder Ethnologie-Erstsemestlerin entsprechen und man das Patchoulie quasi riechen kann.

Nun sind viele Serien aus dem Bereich in der ersten Staffel eher holprig, die recht veraltet wirkenden Effekte lassen allerdings die Hoffnung auf angemessene Umsetzung der in den späteren Büchern ausführlich beschriebenen spektakulären riesigen Schlachten, Dämonenarten und auch epischen Erscheinungen eher schwinden. Wenn man darüber hinwegsehen oder im besten Falle auch ein gewisses Amusement ziehen kann, hat die Serie dennoch einen gewissen Reiz und macht neugierig, wie es mit den Charkteren und diversen Entwicklungen weiter geht.

dass sie weitere Teile nicht nur von reinen Filmeinspielergebnissen abhängig machen sondern sich Gewinne durch die Marke und Verkauf von Merchandise, Soundtrack und weiterer Bücher versprechen, die auch Constantin Film gehören.
Als Beispiel führt Kulzer das Residen Evil Franchise an, dessen Filme nach Kinozahlen gar nicht mal so erfolgreich gewesen seien aber dennoch Geld eingebracht habe.  - See more at: http://www.robots-and-dragons.de/artikel/kinostart-die-chroniken-der-unt...

EXKLUSIV: Chroniken der Unterwelt - City of Bones - The Mortal Instruments - Trailer Deutsch German

Shadowhunters Staffel 1 - Offizieller Trailer

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