Toleranz und Integration gehören zu den Hauptthemen in Gene Roddenberrys Star-Trek-Universum und obwohl diese in allen Facetten und Variationen in über 700 Episoden und zwölf Kinofilmen immer wieder beleuchtet wurden, so hat man sich doch nicht getraut, das Thema Homosexualität und gleichgeschlechtliche Beziehungen offen anzugehen. Bestensfalls wurde mit Andeutungen und Metaphern gearbeitet. Der deutlichste Ansatz gelang in der Episode "Verbotene Liebe" aus der fünften Staffel von Star Trek: The Next Generation, in der Commander Riker sich in Soren, ein geschlechtsloses Wesen, verliebt.

Nun wird in Star Trek Beyond mit Hikaru Sulu (John Cho) erstmals ein schwuler Hauptcharakterer benannt. Am Anfang des Films sieht man Sulu, wie er auf einer Raumstation von seiner Tochter und seinem langjährigen Partner begrüßt wird. In einem Arm hält er seine Tochter, der andere legt sich um die Hüfte seines Partners. Alles in Anwesenheit eines lächelnden James Kirk (Chris Pine). Die dialogfreie, nur wenige Sekunden andauernde Szene soll ein positives, universales Zeichen von Akzeptanz übermitteln. Cho erklärte gegenüber der Herald Sun:

"Ich mag den Ansatz. Es wird kein großes Ding daraus gemacht und ich hoffe, dass wir uns als Spezies in eine Richtung entwickeln werden, in der die persönlichen Orientierung nicht weiter politisiert wird."

Hikaru Sulu aus der Prime-Zeitlinie hatte zwar auch eine Tochter, in was für einer Beziehung er jedoch lebte wurde nie thematisiert. Die Einbeziehung dieses Aspektes in Star Trek Beyond ist vermutlich als Hommage auf George Takei anzusehen, der sich 2005 öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte.

Star Trek Beyond startet am 21. Juli.