Die UFO Akten 5: Lichter des Todes

Arndt Ellmer

Der Perry Rhodan Autor Arndt Ellmer führt in den ursprünglich vierten, inzwischen durch die Einfügung eines neuen Romans fünften UFO Akten „Lichter des Todes“ den Plot wieder nicht nur zurück in die Wüste, bzw. eine der von den Indianern als heilig angesehenen Reservate, sondern auch zu den Lichter Erscheinungen.

 Mit „Der Tunnel“ hat sich ein Muster etabliert. Cliff und Judy erhalten von dem im Hintergrund agierenden Senator eine besondere Mission. Vier Männer sind in der Painted Desert zwischen Flagstaff und Old Oraibi verschwunden. Sie befanden sich dort auf der Suche nach dem Gold der Indianer. Der Leser weiß im Gegensatz zu den Protagonisten schon aus dem Prolog, dass es dort nicht nur seltsame Lichter gibt, sondern auch die Technik zu spinnen beginnt.

 Arndt Ellmer  erzählt die Story auf mehreren Ebenen. Das Schicksal der natürlich egoistischen Männer, die gierig nach dem Gold der Indianer sind und schließlich überwiegend den Gefahren der Wüste erlegen.  Hier wirken die Charakterisierungen fast wie am Rande des Klischees und bei der Erstveröffentlichung hat der Klappentext des Taschenhefts alle wichtigen Elemente bis auf eine abschließende Erklärung Preis gegeben. Warum die Männer auf Pferde zurückgegriffen haben und keinen Jeep bleibt trotz aller Erklärungsversuche eher vage. Vor allem wenn die Protagonisten mit einem größeren Goldvorkommen rechneten, sollten die Satteltaschen der Pferde nur bedingt ausreichen, um diesen Reichtum zu stehlen. Die Wüste ist derartig groß, dass an einer anderen Stelle sich Judy und Cliff mit einem Transporthubschrauber in die Nähe der Berge transportieren lassen, um den Rest des Weges gemeinsam auf einem Motorrad zurückzulegen. Wahrscheinlich wollte Arndt Ellmer mit dieser primitiveren Art der Vorgehensweise Spannung erzeugen, was ihm natürlich am Rande des Klischees auch mit einigen Einschränkungen gelingt. Jeeps scheuen eben nicht im falschen Moment.    

 Die hilflose Polizei, die sich weniger für die Verschwundenen interessiert als es den Angehörigen recht ist. Es ist vielleicht der schwächste Handlungsteil. Weder sind die Angehörigen sympathisch gezeichnet noch funktionieren die Polizisten. Allerdings erweitert Arndt Ellmer die Handlung später um einen der schwer zu besiegenden Killer, der Judy während des Showdowns im ersten Taschenheft „Projekt GhostRhider“ schon das Leben mehr als schwer gemacht hat.

 Cliff und Judy, die mit geheimnisvollen Kräutern der Indianerin aus „Der Tunnel“ ausgestattet, sich auf die Suche begeben. Nicht nur mit der Hilfe aus dem mystischen Reich greift Arndt Ellmer auf einen früheren Band der Serie zurück. Cliff scheint wie Mulder archaisches Wissen wie ein Schwamm Wasser aufzusaugen und kann von einem vor mehr als siebenhundert Jahren verschwundenen seltsamen Stamm berichten, dessen Grabstätten die Indianer auch heute noch pflegen.

 Der Plot wird stringent und spannend erzählt. Mit dem über achtzig Jahren alten Wüstenpiloten Dexter hat der Autor zusätzlich eine Art erdendes Element eingeführt. Er weiß von den Lichtern, den Herausforderungen der Wüste, sieht aber weder einen übernatürlichen Zusammenhang noch glaubt er an Außerirdische. Aber mit diesen Nebenfiguren präsentiert Arndt Ellmer seine Geschichte mit sehr viel mehr Lokalkolorit als zum Beispiel die ersten beiden Heftromane der Serie, in denen es auch um UFOs ging, dessen Figuren aber eher holzschnittartig gezeichnet worden sind.

 Die übernatürlichen Phänomene bleiben vage. Es gibt keine Erklärungen für ein helles Licht, das innerhalb von Sekunden den Menschen jegliche Flüssigkeit entziehen und sie als Mumie zurücklassen kann. Aber auch das zweite Abenteuer „Flug 19 Verschollen“ präsentierte schon dieses unerklärliche Geschehen allerdings deutlich direkter mit dem Auftauchen von UFOs vor mehr als zwanzig Jahren über der Wüste Nevadas.

 Auch wenn Judy und Cliff am Ende wie nicht selten Scully und Mulder beweistechnisch mit leeren Händen dastehen, widerspricht keines der Erlebnisse den im ersten Taschenheft präsentierten Akten des „Projekts: Ghostrider“.  Zusammengefasst liest sich „Lichter des Todes“ flott, besteht aber vor allem aus bekannten Versatzstücken anderer Mystery Thriller, die nur um eine einzige Idee – die Mumifizierung nach einer direkten Berührung mit den grellen Lichtern – erweitert worden sind.

 

Die UFO-AKTEN 5: Lichter des Todes

Bastei Verlag

Heftroman 64 Seiten