Die Ufo Akten 8 "Hinter den Spiegeln"

Marten Veit

„Hinter den Spiegeln“ ist der dritte neue Roman zur Serie „Ufo Akten“. Aber Marten Veit alias Winfried Czech kehrt in dieser stringenten Geschichte nicht nur zu seinem Auftaktroman „Projekt Ghostrider“ zurück, sondern flechtet auch andere Bezüge aus Romanen wie „Lichter des Todes“  (Arndt Ellmer) in den Text ein. Es ist nicht unbedingt notwendig, die ersten Romane gelesen zu haben, aber in diesem Fall erhöht es deutlich das Lesevergnügen. Neben den angesprochenen direkten Bezügen und wiederkehrenden, gut gezeichneten Protagonisten impliziert Marten Veit, dass Judy Davenport und Cliff Conroy nicht nur von McKay überwacht werden, sondern das er sie selbst als eine Art verlängerten Arm bei seinen nicht legalen Untersuchungen ansieht.

Für den Leser stellt sich vielleicht noch die Frage, ob es sich bei dieser Erstveröffentlichung wirklich um einen gänzlich neuen Roman handelt oder die Einstellung der Erstauflage bedingte, das der inzwischen überarbeitete Text nicht mehr veröffentlicht werden konnte. Unabhängig von den Hintergründen handelt es sich bei „Hinter den Spiegeln“ um den bislang besten „neuen Roman“ und gleichzeitig auch einen wichtigen Meilenstein hinsichtlich des serientechnischen Fundaments.

Während die im mittleren Westen populären Kornkreise sich meistens als Werke von Spaßvögeln und UFO Fanatikern herausgestellt haben, erscheinen im Winter an den gleichen Stellen unerklärliche Schneefeldkreise. Selbst mit Drohnen wäre der technische Aufwand dahinter kaum stemmbar. 

Judy Davenport und Cliff Conroy machen sich genau wie Jeremy McKays Männer auf den Weg. Conroy und Davenport erhalten dabei Unterstützung von einem Russen, der anscheinend politisch mehr als eine Karte im Fächer hat.

Der eigentliche Plot verschiebt sich im Laufe des Handlungsbogens mehr und mehr weg vom Kornkreisphänomen in den mystischen Bereich. Wie schon angesprochen und von Marten Veit in seinem sehr ausführlichen Essay im Mittelteil des Heftromans noch weiter ausgeführt wird die Idee einer geistigen Zeitreise in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt. Parallelwelten, unterschiedliche Zeitebenen und trotzdem nimmt Judy Davenport immer etwas mit. Auch dabei handelt es sich um einen fast klassisch klischeehaften Bezug auf Begegnungen der dritten Art. Der berühmte Steven Spielberg Film wird  nicht nur angesprochen, das besondere Bergmassiv spielt auch eine passive Rolle.

Am Ende befindet sich Marten Veit allerdings ein wenig unter Druck, den hier vorliegenden Plot zumindest in einem Punkt abzuschließen. Natürlich bleiben wie beim Vorbild „Die X Akten“ ausreichend Fragen offen.

Auch wenn Conroy dieses Mal, aber nicht immer in der Serie in letzter Sekunde rettend eingreifen kann, verteilt der Autor die Verantwortung auf mehrere Schultern. Wie in der fernsehtechnischen Inspiration sind die Romanhefte, die sich nicht mit einem Monster der Woche auseinandersetzen, sondern den UFO Hintergrund nach und nach immer Verschwörungstheorien einkalkulierend ausbauen interessanter und als Ganzes betrachtend spannender. Bei „Hinter den Spiegeln“ kommt wie angerissen noch eine weitere, nicht direkt mit den UFOs in einem Zusammenhang stehende phantastische Idee hinzu, die mehr Zeit und auch Raum verdient hätte.

So wirkt der ganze Roman mit einer zu langen Extrapolation, einem gut geschriebenen Mittelteil und dann dem hektischen Ende nicht gleichmäßig genug strukturiert. Es bleibt für den Leser die Hoffnung, das entweder die Serie oder zumindest Marten Veit auf die vielen Ideen noch einmal zurückkommt, die nicht nur „Hinter den Spiegeln“ lauern.       

Die UFO-AKTEN 8: Hinter den Spiegeln

Bastei Verlag

Heftroman, 64 Seiten