Per Schreibmaschine durch die Galaxis

Falk. Ingo Klee

Falk- Ingo Klee gibt in seinem Vorwort zu, das nicht alle Beiträge dieses Jubiläumsbandes zu seinem 44. „Geburtstag“ als professioneller Autor auf einer Schreibmaschine entstanden sind. Im Gegensatz zu den insgesamt vier Doppelbänden der Autorenkollektionen, bei denen es sich um Nachdrucke einer ursprünglich als TERRA ASTRA veröffentlichten Romane handelt, die alle aus der Zeit vor dem Heimcomputer stammen. 

 Die Kolumnen für die Perry Rhodan News oder die zwei Extra für dieses Taschenbuch geschriebenen, an Bord des Raumschiffs MERKUR spielenden Geschichten sind auf einem Laptop verfasst worden. Aber irgendwie schwingt der Geist der achtziger Jahre, der produktivsten Ära des Falk. Ingo Klees auch in den neuen Texten mit. In beiden Nachworten offenbart der Autor „dunkle“ Geheimnisse; Kooperationen, die niemand für möglich gehalten hätte. Für den Leser stellt sich allerdings die Frage, warum Falk Ingo Klee nicht die eine interessante Kooperation einfach unter Pseudonym fortgesetzt hat? 

 Den Anfang macht aber sein erster veröffentlichter TERRA ASTRA Roman, “Das neue Leben” mit der Nummer 358. 

In  „Das neue Leben“ ist die Erde durch einen Atomkrieg fast unbewohnbar geworden. Auf dem Mars gab es während des Ausbruchs des Krieges eine kleine Kolonie, die sechs Generationen später mit der VISITOR ein erstes Expeditionsraumschiff zurück zur Erde aussendet. 

In Jacqueline Montemurris 2022 veröffentlichten Roman „Der verbotene Planet“ ist die Erde ebenfalls unbewohnbar geworden. Auf dem Mars hat sich eine kleine Kolonie von Menschen angesiedelt. 200 Jahre sind vergangen. Die Erde gilt als Sperrplanet, dadurch konnte sie sich zu einem grünen Paradies regenerieren.

Auch bei Falk Ingo Klee hat sich auf der Erde primitives menschliches Leben nach dem Krieg erhalten. Der Planet ist ebenfalls grün und die überlebenden Menschen haben sich selbst innerhalb der kleinen Dorfgemeinschaften in Naturalisten und Progressive aufgespalten. Bei Jacqueline Montemurri ist für dreißig Jahren ein Raumschiff über der Erde abgestürzt, die Menschen müssen entfernt werden. In Falk Ingo Klees Roman nehmen die Raumfahrer vom Mars Kontakt mit den Spähern eines Dorfes auf. Diese sind vom Drauvirus infiziert.

Dabei handelt es sich um eine ins Gigantische gesteigerte Variation klassischer  Viren, die außerhalb des menschlichen Körpers als eine Art Bälle leben. Bei Hautkontakt beginnen Ableger in den Menschen zu wachsen und sie von innen heraus zu fressen. „Alien“ erschien als Film erst ein gutes Jahr später. Falk Ingo Klee hat sich nicht von dem Kinoschocker  inspirieren lassen.

Der Roman ist stringent und beginnt mit einer rasanten Verfolgungsjagd. William Voltz hatte nicht Unrecht, das Falk Ingo Klee bei Atlan besser aufgehoben ist als in der immer intellektueller werdenden Perry Rhodan Stammserie. Falk Ingo Klee kann Actionszenen schreiben und der Auftakt des Buches ist rasant.

Die Kontaktaufnahme erscheint ein wenig zu simpel gestaltet. Auf der einen Seite haben die Marsianer wegen ihrer Desinfektionsschleuse keine Angst vor dem Drausvirus, auf der anderen Seite vernachlässigen sie in einer relevanten Sequenz jegliche Sicherheit.

Falk Ingo Klee fügt noch eine fast bizarr erscheinende Expedition in den Dschungel hinzu, wo zwei der Marsianer auf ein Rudel Wölfe treffen, angeführt von einer dicken menschlichen Frau, die das Wolfsverhalten bis zur Perfektion adaptiert hat. Viel interessanter wäre ein Ausbau der dörflichen Konflikte zwischen den Naturalisten oder besser der vom Autoren gewählten Dogmatikern und den langsam sich wieder technisch voran arbeitenden Menschen. Dabei helfen denen Bücher aus der Zeit vor dem Atomkrieg, die nicht vollständig sind, aber eine industrielle Revolution auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner ermöglichen. Eine wunderschöne Szene zeigt die Marsianer, wie sie mit leuchtenden Augen in den mit Farbpunkten markierten Büchern blättern und das primitive Wissen förmlich aufsaugen. 

Das Ende des Romans ist auf der einen Seite zynisch, auf der anderen Seite auch stark konstruiert. Mit der Verbreitung des Drauvirus geht der Autor ausgesprochen ambivalent um. Die Rückkehr der Visitor auf der vor allem nach einer nach dem Ausfall der Triebwerke und der Nutzung eines Sonnensegels deutlich verlängerten Reise wird von keinen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen auf dem Mars begleitet. Auch die seltsamen „Phänomene“ in der Marskolonie spielen keine Rolle. Falk Ingo Klee konstruiert den Roman direkt auf die entsprechende Pointe hin, nimmt aber -  wie an einigen anderen Stellen -  sehr wenig Rücksicht auf in sich logische Abläufe oder ein entsprechendes zeitliches Gefühl.

Als Post Doomsday Geschichte ragt „Das neue Leben“ unabhängig von den angesprochenen Schwächen durch einige Stärken aus der Masse gleichartiger Texte heraus. Die sozialen Strukturen sind klar umrissen, die Menschheit hat die primitivsten Stufe, geprägt von einem existentiellen Kampf,  wieder verlassen. Dadurch brechen die sozialen wie intellektuellen Unterschiede innerhalb der kleinen Gemeinden wieder auf. Die Sympathien des Autoren liegen eher auf Seiten der Technokraten, während der Anführer der Naturalisten als hinterhältig, machtgierig und rücksichtslos beschrieben wird.

Die Zeichnung der Protagonisten ist überzeugend. Zu Beginn wechselt Falk Ingo Klee auch die Handlungseben und lässt aus der Ich- Perspektive Berichte der einzelnen Expeditionsteilnehmer mit einfließen. Erst später verengt der Autor den erzähltechnischen Hintergrund seiner Geschichte mehr und mehr. Falk Ingo Klee scheut sich auch nicht, Identifikationsfiguren des Lesers zu töten.

Was die zeitlichen Abläufe angeht und die Nutzung von Technik oder deren Ignoranz weist Falk Ingo Klees Debütroman einige Schwächen auf, die es ihm technisch gesehen ermöglichen, den Plot relativ stringent und konsequent zu erzählen. Bei einer konsequenten und vor allem kontinuierlichen Nutzung der anfänglich beschriebenen Technik wäre das Szenario in dieser Form aber nicht möglich gewesen.

 Zwei Kurzgeschichten hat der Autor bislang veröffentlicht. Zwei weitere Texte sind extra für diese Sammlung verfasst worden. Die beiden publizierten Storys erschienen in Anthologien Thomas le Bancs. In einer seiner Kolumnen geht Falk Ingo Klee noch einmal gesondert auf die Zusammenarbeit mit Thomas le Blanc ein.  „Karma“ erschien „Formalhaut“ als Teil der entsprechenden Serie mit deutschsprachigen Science Fiction Geschichten im Goldmannverlag.

„Karma“ leidet unter einem Plot, der in den achtziger Jahren schon nicht neu oder auch nur originell gewesen ist. Spätestens mit der zweiten Handlungsebene weiß der Leser den weiteren Verlauf und so ist die Pointe keine wirkliche Überraschung. Auf der anderen Seite zeichnet der junge Falk Ingo Klee sehr minutiös und detailliert das Portrait eines altes Mannes, dessen Lebenszeit verrinnt, der aber noch so viel vorhat und dessen Erwartung an seine Söhne dem buddhistischen Glauben folgend überzogen erscheint. 

„Pest“ wurde in der Anthologie „Noch Leben auf Ka III“ im Frankh Verlag als Teil der „Lesefutter“ Reihe veröffentlicht. Ein pensionierter Lehrer erhält plötzlich Abends Besuch. Der Fremde scheint direkt aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges in sein Wohnzimmer gefallen zu sein. Er hat allerdings auch den schwarzen Tod, die Pest,  mitgebracht. Falk. Ingo Klee hat den historischen Hintergrund seiner Geschichte gut recherchiert und vermittelt die Fakten vor allem mittels der überzeugend geschriebenen Dialoge. Das Ende ist mit der Quadratur des Kreises relativ früh erkennbar, aber dank der guten Zeichnung der beiden Protagonisten hält der Autor seine Leser aufmerksam bei der Stange.

 Die beiden auf dem Raumschiff MERKUR spielenden Texte können dem Perry Rhodan Universum zugeordnet werden, auch wenn keiner der Unsterblichen eine Rolle spielt. Aber die MERKUR ist ein Kugelschiff und Mutanten spielen auch eine besondere Rolle. „Der Magier“ ist dabei die leichtere Kost, auch wenn der Leser sich abschließend wundert, warum die Protagonisten nicht vorher auf die Lösung gekommen sind. Ein Magier führt seine Zaubertricks vor. Der Bordtechniker und Kraftrainingfan wird in seinen Augen blamiert und will ebenfalls die Zauberei erlernen. Bei der zweiten Geschichte „Der Kryonik- Mann“ geht es um den besonderen Transport eines eingefrorenen Menschen. Natürlich wird er eher durch einen Zufall geweckt. Es handelt sich um einen Deutschen aus der Zeit, als Falk Ingo Klee aktiv gewesen ist. Neben der Akzeptanz, inzwischen mehr als dreitausend Jahre alt zu sein, hat der Autor noch eine andere Note eingebaut, die er aufgrund der Krankheit seiner Tochter aus erster Hand verfolgen konnte. Daher bleibt „Der Kryonik- Mann“ vielleicht auch aufgrund des etwas offenen Endes länger im Gedächtnis,  während die Pointe bei „Der Magier“ der Story ein wenig an Reiz nimmt. Beide Geschichten sind aber - in Falk Ingo Klees gefälligen Stil geschrieben - solide Unterhaltung. 

 „Von den Schwierigkeiten eines jungen Vaters beim Schreiben“ – erschienen in Terra Astra 495 -  eröffnet den Reigen sekundärliterarischer Arbeiten und Kolumnen. Chronologisch davor spielt noch „Die nächste Dimension“, in welcher Falk Ingo Klee den Wechsel von der Reiseschreibmaschine der Ehefrau auf eine elektrische und später sogar eine Kugelkopfmaschine beschreibt. In dem Terra Astra Artikel verfügt der leidende Jungautor auf der verzweifelten Suche nach Ruhe und einer Steckdose schon über das mittlere Modell. Vielleicht ein wenig überzogen beschreibt er, wie schwierig es ist, mit zwei jungen Kindern nebenberuflich auch noch Geld an der Maschine zu verdienen.

 Zwischen diesen beiden Beiträgen geht Falk Ingo Klee auf das ernsteste Thema dieser Sammlung ein. Seine jüngere Tochter ist an Neuroblastom erkrankt, einer Krebsart, die nur kleine Kinder befällt. Sie konnte später durch eine Knochenmarkspende der älteren Schwester gerettet werden. Aber Falk Ingo Klee geht auf das Tagebuch ein, das die verzweifelten Eltern in dieser Zeit führten und das abschließend anderen Betroffenen Mut machen soll. Weiterhin auf eine Spendengala mit einem besonderen Zusammentreffen , sowie einen medizinischen Ratgeber. Neben den in Gießen und Umgebung spielenden Krimis,  die Falk Ingo Klee im 21. Jahrhundert geschrieben hat, die zweite große Exkursion vom Perry Rhodan / Atlan/ Terra Astra Kosmos weg, aber sie zeigt auch, wie zerbrechlich das Leben für alle Menschen sein kann. Abgerundet wird dieser Abschnitt seiner Reise per Schreibmaschine durch die imaginäre Galaxis von entsprechenden Nachdrucken aus dem „Stern“ Magazin.  

Gleich zu Beginn der Perry Rhodan/ Pabel Verlag relevanten Kolumnen beschreibt Falk Ingo Klee seine Aufgabe als Ghostwriter. Dabei benutzt er den Begriff allerdings falsch. Bei den W.D. Rohr Taschenbüchern gibt es nur einen echten Ghostwriter und der heißt Peter Dubina. Sechs seiner unter einem mit W.D. Rohr genutzten Verlagspseudonym veröffentlichten Leihbücher sind in der Neuauflage unter W.D. Rohrs Namen fälschlich erschienen. Falk Ingo Klee hat nur ein umfangreiches Leihbuch bearbeitet, den Text gekürzt und einzelne Passagen ergänzt, um daraus für die W.D. Rohr Neuauflage zwei lesbare Taschenbücher zu  fertigen. 

In einem anderen Beitrag geht Falk Ingo Klee auf die Kooperation mit Thomas le Blanc ein. Wie schon erwähnt,  veröffentlichte Thomas le Blanc zwei Kurzgeschichten aus der Feder Klees in Anthologien. Neben le Blancs Wirken für die Phantastische Bibliothek Wetzlar, in welcher sich als Spende auch Falk Ingo Klees Atlan Hefte zwischen 500 und 850 befinden, leidet der Kolumnist auch auf die Zusammenarbeit mit den späteren Perry Rhodan Autoren über.  Auch Leihbücher haben in einem anderen Beitrag einen frühen Bezug zur Perry Rhodan Serie und deren Autoren. 


 Bevor Falk Ingo Klee einen sehr personenbezogenen Streifzug ins Perry Rhodan und Atlan Universum startet, zeigt der Autor noch die technischen Herausforderungen der siebziger und achtziger Jahre auf. Währends Ortsgespräche auch in Telefonzellen nur zwanzig Pfennige kosteten und deswegen den Slogan “Fasse Dich kurz” bei der Telekom bedingten, waren Ferngespräche teuer. Mit Autoren in Österreich, Irland (Clark Darlton) und den USA (Kurt Mahr) war selbst der Versand der Exposes und des jeweiligen Romans für den Nachfolgeautoren eine logische Leistung. Falk Ingo Klee ist auch der einzige Autor gewesen, der die fast zwanzig Mark in die Hand genommen hat, um mittels Luftpost sein Manuskript zu Kurt Mahr in die Staaten zu schicken.

 Der einzige Mann im Verlag mit einer Lizenz für unbegrenzte Telefonate scheint der Lektor Schelwokat gewesen zu sein, der aus dem Außenbüro Straubing über Stunden die Manuskripte mit den Autoren am Telefon durchging. 

In einem dreigeteilten Text geht Falk Ingo Klee noch auf eine andere Schwierigkeit ein, den Überblick über die Perry Rhodan Serie zu behalten. In den siebziger und achtziger Jahren gab es kein Google, kein Internet und noch keinen Rainer Castor, der die technischen Belange und vor allem die zahllosen Daten/ Fakten im Auge behalten hat oder wo man einfach mal suchen konnte. Falk Ingo Klee geht kurz auf die Entstehung des ersten Perry Rhodan Lexikons sowie der doppelbändigen erweiterten Neuausgabe von Horst Hoffmann und Peter Terrid ein. Zumindest hatten die Autoren dank dieser Bücher eine gemeinsame Grundlage, wobei es die Fans nicht selten “besser” wussten. 

Ein Schwerpunkt der hier gesammelten, ursprünglichen in den Perry Rhodan News veröffentlichten Kolumnen ist aber der persönliche Blick zurück auf wichtige Persönlichkeiten im Perry Team und Klees eigene Erfahrungen. Den Abschluss bildet der Weltcon 1986 in Saarbrücken mit der eigenen Autogrammkarte - als Perry Rhodan Autor -, aber auch hinsichtlich des Zusammenhalts im Team. Die letzte vom Verlag bezahlte Runde ist hier sprichwörtlich gemeint.  

Viele der Themen sind eher überlappend anzusehen. Falk Ingo Klee ging in den ursprünglich nicht gesammelten Texten immer wieder auf einzelne Aspekte ein, die er in einer vorherigen News behandelt hat, aber in Form dieses Sammelbands bildet sich ein komplexeres, teilweise aber auch in den Erinnerungen verklärtes Bild seiner Zeit vor allem als ATLAN Teamautor, wobei Klee deutlich macht, das ATLAN als Perry Rhodan Parallelserie immer von den Autoren genauso geschätzt worden ist, wie die Abenteuer des Erben des Universums an sich. 

Der zweite rote Faden sind Hage Nockemann und Blödel, zwei Figuren, die in der ATLAN Serie unter der Exposeredaktion Peter Grieses eine Art Eigenleben angefangen haben. Auf das unterschätzte Arbeitstier Peter Griese geht Falk Ingo Klee einmal gesondert in seinen Erinnerungen an Peter Griese, dann aber auch als Teil des Expose Triumvirats Sydow, Ewers und Griese ein, welche die Geschichte der ATLAN Serie von Band 500 bis zu ihrer sehr überraschenden Einstellung mit der Nummer 850m bestimmt haben. Immer wieder streut Falk Ingo Klee auch persönliche Erinnerungen ein, in denen sich Peter Griese auch angesichts der schweren Erkrankung von Klees Tochter als Mensch und Freund erwiesen hat. 

Peter Griese ist in den gesammelten Kolumnen der Autor und Exposekrat, an welchen Falk Ingo Klee die meisten Erinnerungen hat. In den meisten anderen Texten fasst er damals (die Kolumnen sind nur wenige Jahre alt) im ersten Teil immer Bekanntes und Offensichtliches zusammen, bevor er im zweiten, selten dritten Teil wie schon angesprochen auf die zwischenmenschliche persönliche Ebene geht. Exemplarisch sind die beiden Beiträge zu Johnny Bruck, welcher das optische Gesicht der Perry Rhodan Serie wie kein Zweiter geprägt hat. Am Ende kommt Falk Ingo Klee auf dessen Leidenschaft für Whiskey zu sprechen. 

Bei Willy Voltz muss die Witwe Inge Mahn einige Erinnerungen zurecht rücken. Willy Voltz hatte sich in dem Autohaus, in dem Falk Ingo Klee die Leasingabteilung leitete, einen Wagen geleast. Nach dessen Tod ging es nicht nur um die Rückabwicklung des Leasingvertrages, sondern auch den Neukauf eines anderen kleineren Wagens. Nicht nur, dass mit Willy Voltz ein aus Klees Sicht V.I.P. das Autohaus besucht, auch der Konflikt zwischen den Frankfurtern und Offenbachern wird angesprochen. Zumindest aus der Perspektive eines Nummernschildes. 

“Im Namen der Möhre” ist im Grunde eine Art fünfte Kurzgeschichte, die Falk Ingo Klee für den Geburtstagsband anlässlich Walter Ernstings 70. Geburtstag verfasst hat. Natürlich eine Gucky Geschichte um den Retter des Universums, die helfende Hand des Autorenvaters und Whiskey. 

Vorher ist Falk Ingo Klee auf Walter Ernstings Bedeutung nicht nur für die Perry Rhodan Serie, sondern die Frühzeit der Science Fiction in Deutschland eingegangen. Dabei druckt er aber angesichts Walter Ernstings Utopia Großband Erstveröffentlichung die alten Legenden nach, die mittels eines einfachen Blicks auf die bisher veröffentlichten UTOPIA Großbände vor Walter Ernstings “Ufo am Nachthimmel” ad absurdum geführt werden kann. Walter Ernsting war nicht der erste deutsche Autor in den UTOPIA Großbänden, er war der einzige Autor, der neben einem amerikanisch klingenden Pseudonym einen Originaltitel erfand und sich als Übersetzer präsentierte.     

   

Ausführlich zitiert Falk Ingo Klee allerdings aus den Anfängen  der Perry Rhodan Serie inklusiv der Kommunikation zwischen Ernsting/ Scheer auf der einen Seite und den Verlagsverantwortlichen in Person Kurt Bernhardts auf der anderen Seite. 

Die Kolumnen als Zeitdokumente runden diese gelungene Zusammenstellung zufriedenstellend ab, wobei es in erster Linie die persönlichen Erinnerungen und weniger die allgemein bekannten Tatsachen sind, welche vor allem jüngere Leser der Serie ansprechen werden. Bei älteren Fans werden aber nostalgische Erinnerungen an längst vergangene Zeiten mit mechanischen Schreibmaschinen, moderne Telefone mit Wählscheiben und Postbriefen geweckt. Ob die Zeiten damals schlechter oder besser gewesen sind, muss jeder selbst entscheiden. Falk Ingo Klee als jetziger Autor von Gartenbüchern schaut mit sehr viel Herzblut zurück. Und das ist gut so.

Per Schreibmaschine durch die Galaxis

  • Publisher ‏ : ‎ Verlag Peter Hopf; 1st edition (25 Oct. 2022)
  • Language ‏ : ‎ German
  • Paperback ‏ : ‎ 334 pages
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3863053362
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3863053369