A Bittersweet Life

Originaltitel: 
달콤한 인생, Dalkomhan Insaeng
Land: 
Südkorea
Laufzeit: 
120 min
Regie: 
Kim Jee-woon
Drehbuch: 
Kim Jee-woon
Darsteller: 
Lee Byung-hun, Kim Young-cheol, Shin Min-a, Hwang Jung-min, Jim Goo, Kim Hae-gon
zusätzliche Infos: 
FSK 18
Kinostart: 
01.04.05

Jean Pierre Melville ist sein größtes Vorbild gewesen, er wollte immer Gangsterfilme wie Melville machen. Nein, nicht der Koreaner Kim Jee Woon, sondern John Woo ist gemeint. Zwanzig Jahre nach „The Killer“ inszeniert allerdings Kim Ji Woon in seiner Heimat Korea nicht nur eine perfekte Hommage an das Hongkong Kino der achtziger Jahre, sondern nimmt sich Melvilles perfektesten Charakter – der einsame Rächer aus „Der eiskalte Engel“, gelebt aber nicht dargestellt von Alain Delon – an und versucht dessen Einzigartigkeit eigene Züge zu schenken.


Filmkritik:
von Thomas Harbach

Jean Pierre Melville ist sein größtes Vorbild gewesen, er wollte immer Gangsterfilme wie Melville machen. Nein, nicht der Koreaner Kim Jee Woon, sondern John Woo ist gemeint. Zwanzig Jahre nach „The Killer“ inszeniert allerdings Kim Ji Woon in seiner Heimat Korea nicht nur eine perfekte Hommage an das Hongkong Kino der achtziger Jahre, sondern nimmt sich Melvilles perfektesten Charakter – der einsame Rächer aus „Der eiskalte Engel“, gelebt aber nicht dargestellt von Alain Delon – an und versucht dessen Einzigartigkeit eigene Züge zu schenken. Dabei gelingt es ihm nur abschnittweise, das Motto „Es gibt keine größere Einsamkeit als die des Samurai, es sei denn die eines Tigers im Dschungel"
des französischen Originals in Südkoreas verregnete Großstädte zu übertragen. In seiner Intention könnte dieses Zitat aus dem 1967 entstandenen Film aber nicht nur für "A Bittersweet Life" des koreanischen Filmemachers Ji-Woon stehen, sondern auch für den Bogen zum unverkennbaren Vorbild „The Killer“ von John Woo. Ji- Woon hat mit „The Quiet Family“ und vor allem „A Tale of two sisters“ zwei sehr außergewöhnliche Filme gemacht, in denen er jeweils die Grenzen des Genres zu expandieren suchte. Überträgt man diese Vorgaben auf seinen neuen Film, so muss deutlich dargestellt werden, dass „A bittersweet Life“ zwar ein tragisches und ästhetisch inszeniertes Gangsterepos mit wenig Licht und viel Schatten – auf die Leben der einzelnen Charaktere übertragen und nicht im Zusammenhang mit der stilistisch perfekten Inszenierung gemeint – auf die große Leinwand gebracht hat, er aber sowohl hinter Jean Pierre Melville als auch insbesondere John Woo zurücksteht und sogar zurückstehen muss.

Alain Delons Inkarnation des Berufskillers Jeff Costello erscheint ebenso als Vorlage für die aktuelle Figur von Lee Byung-hun wie auch Chow Yun Fat in einer einzigartigen Mischung aus „A Better Tomorrow“ und „The Killer“. Während Fat im zweiten Film allerdings bei seinen Auftragen zwischen den richtig Bösen und den Unschuldigen unterscheiden konnte, sind hier die Übergänge zwischen Amoral und den ungeschriebenen Gesetzen der Triadenklans nicht mehr vorhanden. Beide Charaktere scheitern am letzt endlich am ureigenen, männlichen Beschützerinstinkt dem schwachen Geschlecht gegenüber. Das Objekt ihrer platonischen Begierden ist eine junge, unschuldige Frau. Ihr Schutz verstößt gegen die ungeschriebenen Gesetze, im übertragenen Sinne kann man sogar davon sprechen, dass die Idee, vielleicht mit dieser Frau eine eigene Familie zu gründen, gegen das Prinzip der großen Familie, der Klans oder Mafia, verstößt. Frauen kann man benutzen, aber nicht lieben. Die emotionale Änderung vollzieht sich in erster Linie in den einsamen Protagonisten – im Gegensatz zu Alain Delon oder gar Allen Barons „Blast of Silence - und wird von ihnen durch ein verändertes Verhalten nach außen getragen. Auf diese Provokation müssen die hierarchisch streng geordneten Gangsterklans mit äußerster Härte reagieren. Am Ende stehen sowohl Delon, Barron, Fat und natürlich Byung- hun mit leeren Händen dar, sie sterben, haben aber im letzten Augenblick ihres ansonsten nutzlosen Lebens der unschuldigen Gesellschaft zumindest mit der Elimination ihrer ehemaligen Auftraggeber einen Gefallen getan. Nur im Fall von „The Killer“ ist die schutzbedürftige Frau direkt in die Handlungen involviert.

Die Anzüge, das Schweigen, die Korrektheit, die Anmut und Präzision, das Unterkühlte. Alles Attribute, die der Zuschauer schon aus Woos Gewaltopern kennt und nicht selten wirken die dunklen Aufnahmen von einem verregneten Südkorea wie eine Hommage an dessen Gewaltopern. In beiden Filmen haben die „Helden“ dem Zuschauer nicht viel zu sagen, in beiden Filmen wäre es besser gewesen, zu kommunizieren als sich nur zu unterhalten. Insbesondere in diesen beiden modernen Klassikern lässt sich der Stein, wenn er einmal ins Rollen gebracht worden ist, nicht mehr stoppen. Wie sehr sich die Zeiten insgesamt verändert haben, zeigt der Vergleich zu Delons einsamer Killer. Er hatte zumindest noch einen Vogel, der mit ihm die Wohnung teilte, Byung- nun ist nicht nur ganz alleine, er versteht die Handlungen seiner Vorgesetzten nicht und reagiert mit Unverständnis. Waren Delon und Fat noch Teile des Systems, zeigt die Regie hier einen Helfer, einen Diener, der zum ersten Mal autark zu handeln hat. Sein letzter Rest von Ehre zeigt ihm nihilistisch den Weg in den Untergang. Sein einziges Ziel, möglichst viele Verräter an seiner Person zu töten.

Nahezu perfekt und vielleicht noch schöner, aber auch schockierend brutaler als bei Delon. Nicht umsonst ist „A bittersweet Life“ ein Film voller Konflikte.

Seoul im Jahr 2005, mafiöse Strukturen und Bandenkriege und mindestens großer Boß, der das alles kontrolliert, zu kontrollieren sucht. Und dieser ist noch dazu Seon-woos Chef, der ihn wie seinen eigenen Sohn schätzt und ihn selbst in privaten Angelegenheiten zu Rate zieht. Seon-woo ist so der erste in der Rangliste der Mitarbeiter, er weiß den Überblick über alle Geschäfte zu wahren und kann eiskalt und äußerst sauber im Hinterzimmer ungewünschte Kunden zur Seite schaffen. Seine Ästhetik des Kampfes stellt er hier ein ums andere Mal unter Beweis. Auffallend asiatisch wird es spätestens an diesen Stellen: Es geht nicht um das Schußinstrument mit Schalldämpfer wie bei Delon oder Fat, es geht um den Faust- und Trittkampf koreanischer Manier. Und so präzise hätte auch niemand mit einer Schußwaffe arbeiten können. Mit glänzendem unangetastetem Dior-Anzug verläßt Seon-woo nach einem solchen Kampf auch wieder den Raum, zurück in die stahlklare und dennoch dezente Atmosphäre seiner Luxusrestaurantwelt hoch über der Stadt. Nach Geschäftsschluss steht er hier oft alleine, starrt durch und auf die spiegelnden Fensterscheiben, sieht sich in das nächtliche Panorama projiziert. Genießt seinen Status, seine Rolle - etwas zu kühl und anmaßend für einige seiner Kollegen.

Und so nehmen die Dinge ihren Lauf: Der obligate Vertrauenstest des Chefs bezieht sich auf die Überwachung seiner Geliebten - wie könnte es auch anders sein. Doch das hier ist ein asiatischer Film - also: sehr zurückhaltend, sehr dezent und alles immer und ewig unausgesprochen. Auch und wohl auch gerade dann, wenn alle leiden. Seon-woo wird also in Ungnade fallen, wegen eines kleinen Fehlers, der keiner war. Der Killer läßt dem Mädchen und ihrem Geliebten das Leben mit einer Auflage: Die Erinnerung muß ausradiert werden. Sie fügt sich und widerspricht zugleich: Es ist nicht auszuradieren - es bleibt, und das müßte eigentlich auch er wissen. Er will dies nicht hören, ärgert sich maßlos über sie, wird nachher ein paar Jugendliche verprügeln, die sein Auto angerempelt haben. Und man merkt: Er fällt ab - von seinen Prinzipien, seiner Präzision, er gerät ins Zweifeln und Taumeln. Es wandelt sich etwas in ihm. Und das Rad beginnt zu rotieren: Sein Chef und seine Kollegen sowie deren Mittelsmänner, alle sind plötzlich hinter ihm her. Er wird fast sterben, ist gefoltert, begraben und ausgestoßen. Und wird doch auferstehen und gegen den gesamten Clan im Alleingang kämpfen: sein gesamtes Terrain zurückerobern - eine Blutspur hinter sich herziehend. Nur, um plötzlich einmal etwas zu sagen, und so die Worte des Mädchens letztendlich doch noch zu verteidigen: nichts ist auszuradieren, keine Erinnerung ist zu löschen. Wenn der einsame Held dann davon spricht, zumindest die Auslöser der schlechten Erinnerungen zu töten, dann ahnt man das Ende. Aber die Konfrontation mit den eigenen Vorgesetzten ist nur ein Teilaspekt dieses brutalen Films. Alles ist in Bewegung, jeder scheint mit jedem in einer Art konfliktreicher Beziehung zu stehen. Dabei reicht das Spektrum von Auftragsmord über persönliche Rache bis zu sadistischer Freude am Quälen.

Das zweite Grundmotiv dieser selbstverliebten, arroganten und destruktivem ehrbaren Gesellschaft war ihm schon zuvor von seinem Chef genannt worden: Ganz egal, wie viele Dinge man bereits richtig gemacht habe, allein ein einziger kleiner Fehler könne zum Straucheln ausreichen. Seun-woo wird zurückkehren, um seinem Boß genau dies zu lehren. Seine letzten Worte für diesen: Du hast Dich für den Falschen entschieden. Diese Rachemotiv stammt nicht nur aus dem schon angesprochenen Melville- Klassiker, sondern im Zeitraffer findet sich der gesamte Italo- Western – zum Teil erinnern nicht nur die Kompositionen, sondern in erster Linie die Bestrafung durch „Zerstörung“ einer Waffenhand und ein lebendiges Begraben an Franco Neros „Django“ – Filme mit der obligatorischen Rache von jenseits der Grabes. Es sind diese „Zitate“, die den koreanischen Film auf der einen Seite zu einem einzigartigen Seherlebnis machen, ihn auf der anderen Seite aber auch die Seele, die eigene Identität nehmen.

Dieser Film ist nicht nur eine koreanische Arbeit vergleichbar den knallharten Vergeltungseskapaden "Oldboy" und "Sympathy for Mr. Vengeance", es ist ein internationaler Gangsterfilm, der über eine kalte, aber nicht einzigartige Seele verfügt. Nicht selten wird der Zuschauer fast zwanzig Jahre in die cineastische Vergangenheit versetzt und vielleicht ist die Zeit auch wieder reif, für einen so einzigartigen, aber nicht anderen Film.

In Samurai-Manier wird Seun-woo nach getanem Werk selbst sterben müssen, im Ohr noch die Stimme des Mädchens und im Gedächtnis rauschende Zweige im Wind. Und er wird das einzige Mal im Film lächeln. Sie spielt auf einem Cello klassische Musik, in „The Killer“ wird ein schmalziges Poplied gesungen. In beiden Fällen Rückblenden am Ende des Films: Das Lächeln hatte sich doch einmal ereignet, gegen alle kalte Zurückhaltung. Er hatte gefunden, was er suchte, aber niemals vermutet hätte. Doch das Ergebnis seines inneren Sterbemonologs zwischen einem Meister und seinem Schüler schließt sich mitleidslos an: Träume sind nur Träume, und für Seun-woo nun nicht mehr realisierbar, solange der Schüler im Leben nicht erkennt, daß es nicht der Wind ist, der die Zweige rauschen läßt - so der Meister, sondern sein eigenes Inneres, sein Herz und seine Seele, die da ganz leise sprechen, ohne daß er es vielleicht hört. Im Abspann dann: Seun-woo zu Beginn des Films, wieder in seinem Restaurant. In einer Kameraeinstellung, die uns am Anfang entzogen wurde. Er spiegelt sich in den nächtlichen Fenstern, findet sich extrem cool, boxt gegen sein eigenes Spiegelbild, und genießt dies ohne Ende. Also doch nicht nur melancholisch-schön und bedacht. Er hatte sich zuvor im eigenen Narzismus bereits selbst verraten. Samurai und eben auch nicht.

Die größte Schwäche des Films ist allerdings die Vorhersehbarkeit der Story. Diese ließe sich nicht nur kompakter und vor allem dichter erzählen, an einigen Stellen bemüht sich das Drehbuch eher verzweifelt, eine stringente Handlung zu entwickeln. Zu benimmt sich der inzwischen auf dem Rachefeldzug befindliche Held im Eisstadion tölpelhaft und sehr naiv. Sein Waffenkauf ist eine unsägliche und die nihilistische Stimmung des Films negierende Klamaukszene, die sich scheinbar endlos hinzieht und dann auf eine unlogische Art aufgelöst wird. Warum die Waffenverkäufer nicht gleich diesen Weg eingeschlagen haben, ist eine der großen ungeklärten Fragen des Films. Trotzdem gelingt es über weite Strecken des stilistisch großartig inszenierten Films zumindest Kims Handeln im Ansatz zu folgen. Er dient als einzige sympathische Identifikationsfigur, selbst die außen stehende Freundin des Gangsterbosses wirkt eher oberflächlich charakterisiert und in ihrem Handeln wie eine Mischung aus Kalkül und Opportunismus. Schließlich hat sie niemand gezwungen, ein Verhältnis mit dem Gangsterboss aufzunehmen, den sie schon bald mit ihrem Freund betrügt. Die Emotionslosigkeit reizt natürlich auch, in die Gefühlswelt und vor allem die Gedanken der einzelnen Charaktere einiges hinein zu interpretieren. Die Gesten und die Mimik beschränken sich aufs allernotwendigste. Diese Art der Ikonisierung funktioniert über weite Strecken des Films großartig, löst sich dann aber wie schon angesprochen in der letzten Szenen in einen Augenblick des Glücks auf. Es ist die Komposition aus Bild- und Ton, die eine einzigartige Atmosphäre erschafft und den Zuschauer mit einem nicht immer angenehmen Bann belegt. Die ruhigen Passagen stehen in einem zu starken, da ereignislosen Kontrast zu den dynamischen Kampfszenen und den verschiedenen Schusswechseln. Die Gewalt ist roh, brutal und realistisch, auf beiden Seiten gibt es kein Erbarmen. Die gestylten Bilder zeigen ein modernes Südkorea, dessen dunkles Herz nach alten Sitten und Gebräuchen schlägt. Ein ewiger Kreislauf auf Gewalt, Tod und Verführung. Fat starb schließlich vergeblich, weil er einer jungen von ihm geblendeten Frau helfen wollte, in Kim Ji-Woons Film gibt es nur noch unbeantwortete Fragen und keine Missionen mehr. Damit ist der Gangsterfilm in der meistens noch zynischeren Realität endgültig angekommen.

Splendid hat den Director´s Cut in einer schönen Metallbox aufgelegt. Auf der ersten DVD befinden sich noch zwei Audiokommentare. Der erste wird gesprochen von Regisseur Kim Jee-Woon, Hauptdarsteller Lee Byoung-Hun sowie Nebendarsteller Kim Young-Cheol. Die drei erweisen sich als sehr gutes, unterhatsames Begleitteam sich und haben wirklich zu jeder Szene interessante Informationen oder Anekdoten von den Dreharbeiten beizusteuern. Im zweiten Kommentar sitzt der Regisseur mit Kameramann Kim Jee-Yong sowie Set-Designerin Yoo Sung-Hee vor dem Mikrofon. Hier geht es folglich weitaus technischer und analytischer, jedoch nicht uninteressanter zu. Den Abschluss auf Disk Eins bildet wie so oft eine Trailershow.

Die zweite DVD beginnt mit dem Feature "La Dolce Vita: Actor's Self-Interview".

Dabei spielt das „La Dolce Vita“ auch im finalen Schusswechsel eine Rolle, fast ironisch lässt der Regisseur seine Figuren in einer Nobelbar um ihr wertloses Leben kämpfen. Ein starker Kontrast zu Fellini und dessen herausragenden Film.

Wie der Untertitel schon ausdrückt, handelt es sich dabei um ein 18-minütiges Interview mit den Darstellern, die unmoderiert und spontan ihre Gedanken zum Film oder ihrer Rolle, vor allem aber einfach nur über sich selbst in die Kamera sagen. Da werden dann auch persönliche Fotos in die Kamera gehalten, was diesem Feature eine wunderbar ungezwungene Atmosphäre abseits von den üblichen Interviews verleiht. Vor allem ein starker Kontrast zu ihren unterkühlten Darstellungen im Film. Auf der anderen Seite fehlt aber diesem Beitrag eine gewisse Struktur und nicht selten wünscht man sich einige konkrete Fragen zum Hintergrund der einzelnen Charaktere bzw. zu den Dreharbeiten.

Das anschließende Making Of ist optional mit den Kommentaren der oben bereits erwähnten Parteien ansehbar. Mit einer Länge von 26 Minuten reicht es aus, dem Zuschauer einen Eindruck von den Dreharbeiten zu geben.

Die Dokumentation "The Style of A Bittersweet Life" widmet sich gemäß des Titels den Kategorien Art, Action, Sound, Music, Gun Smith, Special Art, Special Effect und CG. In diesen insgesamt knapp 70 Minuten langen nicht direkt zusammenhängenden Beiträgen werden jeweils einzelne Schwerpunkte gesetzt und zumindest unterhaltsam präsentiert. A

Weiter geht es mit "Tell me why?". In diesem witzigen, 22-minütigen Feature sprechen diverse Mitglieder von Cast und Crew über komische Vorfälle während sowie nach den Dreharbeiten. So etwa mokieren sie sich über den Aufzug des Regisseurs bei den Filmfestspielen in Cannes oder es wird erwähnt, dass das Schmuggler-Set ursprünglich auch Sexspielzeuge umfassen sollte. Der nächste Menüpunkt enthält 18 "deleted and alternate Scenes" mit optionalem Kommentar von Kim Jee-Woon. Nur wenige davon, wie das alternative Ende, sind interessant, während andere reines Füllmaterial darstellen und nur geringe Abweichungen von den Szenen darstellen.

A Bittersweet Life wird von Splendid im Format 2,35:1 mit anamorpher Abtastung präsentiert. Sehr gute Schärfewerte zeichnen diesen Transfer aus, denn Kanten werden sauber voneinander getrennt und viele Feinheiten sichtbar gemacht. Rauschen ist zudem erfreulich selten, selbst Hintergründe bleiben bis auf wenige Ausnahmen sehr ruhig. Die Stimmenverständlichkeit ist sowohl bei der deutschen als auch der originalen Tonspur tadellos, wobei die Sprecher gut in die Klangkulisse eingebettet wurden und ein abgerundetes Bild ergeben.

Ein brutaler, romantischer Gangsterfilm der Neopostgeneration, eine absurde Liebesgeschichte voller Blut, ein wenig Schmalz und keiner Hoffnung auf einen besseren Morgen. Wenn der Protagonist davon spricht, daß „böse Erinnerungen nicht aufhören, aber man die Menschen, die dafür verantwortlich sind, töten kann“, dann entspricht dieses Zitat dem nihilistischen Tenor des Films. In der zweiten Hälfte erfüllen sich die hohen Erwartungen an ein weiteres Meisterwerk von Kim Jee Woon, die erste Hälfte des Werkes ist zuviel unnötige Exposition und zu wenig Handlung.

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