2.05 Adam

Kurzinhalt

Torchwood scheint seit drei Jahren ein weiteres Teammitglied zu haben, Adam. Er ist Toshikos Liebhaber. Gwen allerdings kennt plötzlich ihren Verlobten Rhys nicht mehr und hält ihn für einen Stalker. Owen macht Tosh eine Liebeserklärung und Jack erinnert sich an seine Kindheit - obgleich er das niemals mehr wollte. Doch dann gesteht Ianto, er sei ein Frauenmörder. Das will Jack auf keinen Fall glauben.

Inhalt

Torchwood scheint seit drei Jahren ein weiteres Teammitglied zu haben, Adam. Als Gwen morgens etwas verspätet eintrifft, wundert sie sich darüber, doch er fasst sie bei der Schulter, fragt, ob sie sich nicht erinnere und plötzlich weiß sie, wer er ist und begrüßt ihn herzlich. Alle arbeiten fröhlich mit ihm zusammen, Toshiko und ihn verbindet gar die große Liebe.

Als Gwen heimkommt, rastet sie völlig aus, als Rhys hinter ihr auftaucht und sie umarmen will. Sie hält ihn für einen Stalker, droht damit, auf ihn zu schießen und ruft das Team um Hilfe. Jack kann sich nicht erklären, was mit ihr geschehen ist und versucht, ihren Erinnerungen an die Zeit mit Rhys auf die Sprünge zu helfen, was jedoch nicht wirklich gelingt. Immerhin ist sie aber bereit zu glauben, dass er wirklich ihr Lebensgefährte ist und ihr Zusammensein bekommt für sie fast die Qualität des ersten Entdeckens ihrer Gefühle.

Tosh entdeckt, dass es vor zwei Tagen eine Rift-Aktivität gab, allerdings scheint nichts durchgekommen zu sein. Sie ist fröhlich und glücklich, doch Owen ist wenig begeistert, dass sie und Adam ihre Liebe so offen zur Schau stellen.

Jack ist verwirrt, weil er immer wieder einen Jungen zu sehen glaubt, der aber nicht wirklich da ist. Adam fordert ihn auf, sich zu erinnern ihm zu erzählen, was ihn bedrückt. Jack erzählt schließlich von seinen Kindheit im 51. Jahrhundert in Boeshane Peninsula. Einer eigentlich glücklichen Kindheit, doch eines Tages habe es einen schrecklichen Überfall auf seine Heimat gegeben. Sein Vater habe ihn aufgefordert, sich und seinen kleinen Bruder Gray in Sicherheit zu bringen. Er habe Gray an die Hand genommen und sei gelaufen, doch plötzlich war Gray nicht mehr da. Er wusste nicht, wann er ihn verloren hatte. Als er zurückging um nach ihm zu suchen fand er viele Tote, darunter auch sein Vater. Seine Mutter war untröstlich, als er gestehen musste, auch noch Gray verloren zu haben. Er habe diesen Tag für immer vergessen wollen.

Ein Alienartefakt hält Tosh, Owen und Ianto in Bewegung, denn sie wissen nicht, wie es zu gebrauchen ist. Außerdem ist man geteilter Meinung, wie es überhaupt ins Hub gekommen ist. Ianto will in seinem Tagebuch nachschauen, wo er u.a. auch solche Dinge vermerkt.

Unterdessen macht Owen der völlig erstaunten Tosh eine sehr ernst gemeinte Liebeserklärung. Für Tosh ist das jedoch unhaltbar. Aufgebracht erklärt sie ihm, dass es schließlich Adam gäbe und er überdies absolut nicht ihr Typ sei. Als sie den Raum verlässt bleibt Owen wie ein begossener Pudel zurück.

Inzwischen hat Ianto festgestellt, dass Adam in seinem Tagebuch nicht vorkommt. Als er ihn damit konfrontiert greift Adam ihn und fordert ihn auf, sich zu erinnern. Denn Erinnerungen sind es, wovon er existiert. Ein Nebeneffekt ist allerdings, dass er für die gezogenen Erinnerungen neue eingeben muss. Ianto sieht sich selbst als Frauenmörder und fühlt sich grauenhaft. Er gesteht Jack seine Taten, doch dass kann jener ganz und gar nicht glauben. Irgendetwas anderes muss dahinterstecken.

Nun schaut Jack sich Video-Aufnahmen der letzten Stunden im Hub an. Er entdeckt, dass Adam immer wieder Teammitglieder bei der Schulter nimmt und sie auffordert, sich zu erinnern. Auch bei ihm hatte er das getan, als die Geschichte seiner Kindheit hochkam. Er findet unter den Blutproben des Teams keine von Adam und stellt fest, dass dessen Vita vor 24 Stunden geupdatet (oder upgedatet? Wir brauchen ein Denglisch-Wörterbuch ;)) wurde.

Am folgenden Tag erscheint Owen tatsächlich mit Blumen, um sich bei Tosh für seinen 'Überfall' zu entschuldigen. Er will nur wissen, dass sie glücklich ist. Gwen bestätigt, dass sich die Dinge mit Rhys wieder einzurenken scheinen, alles sieht nach Friede, Freude aus als Adam die drei freundschaftlich umarmt. Nur Ianto wehrt seinen Versuch ab. Jack beobachtet das Ganze, dann setzt er Adam eine Pistole an den Hinterkopf. Er erklärt den andern, dass er bis vor zwei Tagen noch nicht existiert habe. Das Team fühlt sich an Gwens Verhalten Rhys gegenüber erinnert, doch Jack lässt sie wissen, dass Adam das ausgelöst hatte, indem er die Erinnerungen verändert.

Als Jack Adam abführen und einsperren will, rastet Tosh aus und richtet ihre Waffe auf ihn. Nur mühsam gelingt es den anderen, sie zur Ruhe zu bringen. In der Arrestzelle bittet Adam Jack um sein Leben. Er habe die Erinnerungen gebraucht um zu überleben. Und er habe sie doch zum Besseren verändert. Er sei hierher gekommen, weil sie alle so einzigartige Erinnerungen hätten, besonders Jack.

Zunächst aber muss Jack sich um sein Team kümmern. Vermittels einfühlsamer Worte reicht er jedem eine Pille, die die letzten zwei Tage auslöschen wird. Dann geht er noch einmal zu Adam und erklärt ihm, dass er ihn zurückschicken werde, indem auch er als letzter seine Pille schluckt. Doch Adam kann ihn überzeugen, dass er damit auch die schönen Erinnerungen an seine Familie für immer zurücklässt. Er könne ihn noch einmal dort hinbringen. Er will es tun, sagt er, weil Jack ihm dieses Erlebnis ermöglicht hätte.

Jack lässt sich darauf ein und er sieht einen wunderschönen Moment mit seinem Dad und Gray am Strand. Doch dann erscheint Adam auch in dieser Szene und verändert die Erinnerung. Jack fordert seine richtige Erinnerung zurück, doch Adam will dafür bleiben. Verzweifelt kämpft er jetzt indem er erklärt, Jack werde alle Erinnerung an seinen Vater verlieren, wenn er die Pille nähme. Jack tut es dennoch und während Adam sich windet, fällt Jack in den Schlaf, in der Erinnerung nach seinem Vater und Gray rufend, die gegangen sind und ihn allein zurückgelassen haben.

Als er wieder erwacht ist die Zelle leer und seine Teamkollegen wundern sich, dass nicht nur in ihrer Erinnerung sondern auch in allen Aufzeichnungen zwei Tage fehlen. Jack hat dafür auch keine Erklärung. Einzig der Blumenstrauß mit der Entschuldigungskarte von Owen ist geblieben. Da sie alle wieder die alten sind, freut sich Tosh darüber, doch Owen erklärt, er schenke definitiv niemals Blumen und entschuldige sich schon gleich gar nicht.

Jack findet in seinem Büro das Alienartefakt in einem Beutel, der unerklärlicher Weise einen Adam als Finder ausweist. Es gelingt ihm, das Kästchen zu öffen. Alles war es enthält ist weißer Sand, den Jack sich erst verwundert, dann gedankenverloren durch die Finger rinnen lässt.

Kritik

von Gisa von Delft. Offenbar hat sich Torchwood jetzt dem Konterastprogramm verschrieben. Nach der letzten wirklich grottigen Folge ist diese nun wieder nicht schlecht. Und wieder ganz anders...

Eine wirklich interessante Idee strickt sich um den für die Zuschauer eigentlichen Kernpunkt: Jacks Vergangenheit. Der in der 1. Episode dieser Staffel in den Raum geworfene Gray ist also Jacks kleiner Bruder. Und er kann es sich nicht verzeihen, sich nicht richtig um ihn gekümmert zu haben. Um das zu verdrängen ist er sogar bereit, die gesamte Erinnerung an seine Familie begraben zu halten.

Doch nicht nur für den Charakter Jack war das eine ausgesprochen gelungene Episode - am ehesten Vergleichbar mit Small Worlds - auch alle anderen Charaktere hatten ausgesprochen interessante Momente. Die Umkehrung ihrer Eigenschaften hatte etwas wirklich Sehenswertes und zeigt die Bandbreite des Könnens der Schauspieler. Und hier kam auch mal die Verbindungs-Idee Tosh/Owen, die in der letzten Folge voll daneben war, ganz gut. Ein bisschen zum Schmunzeln im Grunde.

Fast grenzwertig schnulzig, aber ebenso schön war die Szene, in der Jack seinen Leuten die Vergessenspille reicht. In der all die Ängste und auch schönen Momente seiner Kollegen nochmal Revue passierten - ein komprimiertes Charakterspiel. Hier kommt Jack als guter Vater, als der ältere, weise Mann, der er ja auch ist, sehr schön zum Zuge. Schließlich ist Jack keineswegs herzlos, das hat er ja schon des öfteren unter Beweis gestellt (und damit meine ich wirklich nicht das Getue aus der letzten Folge).

Nach der Sinnhaftigkeit und Logik bezüglich des Aliens Adam will ich lieber nicht fragen, seinen Sinn hatte er wohl darin, die Charaktere neu zu beleuchten. Und das ist wirklich gut gelungen.

Regie:
Andy Goddard
Drehbuch:
Catherine Tregenna

Hauptdarsteller:
John Barrowman (Jack Harkness)
Eve Myles (Gwen Cooper)
Burn Gorman (Owen Harper)
Naoko Mori (Toshiko Sato)
Gareth David-Lloyd (Ianto Jones)

Gaststars:
Bryan Dick (Adam)
Paul Kasey (Weevil)
Demetri Goritsas (Jack's Father)
Lauren Ward (Jack's Mother)
Jack Montgomery (Young Jack)
Ethan Brooke (Gray)
Lloyd Everitt (Youth)
Jo McLaren (Dead woman)