Unterwerfung - Kritik zu Star Trek: Picard 3.08

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Star Trek: Picard 3.08

Nachdem Vadic in der vergangenen Woche die Kontrolle über die Titan übernommen hat, sieht es alles andere als gut aus für Picard und seine Verbündeten, doch denkt dieser natürlich nicht ans Aufgaben. Die Episode "Unterwerfung" schließt den Zweiteiler von Regisseurin Deborah Kampmeier ab und löst dabei auch ein paar Handlungsstränge auf. Nur beim Hauptplot tritt man dagegen weiter auf der Stelle.

Der wiederholte Cliffhanger

Wenn man den Zweiteiler als Ganzes betrachtet, dann ist "Unterwerfung" definitiv die bessere der beiden Episoden. Allerdings kann man durchaus in den Raum werfen, dass die Autoren die Geschichte vielleicht auch in einer Episode erzählt hätten können. Hier kommen ein paar Erinnerungen an die 2. Staffel hoch, in der eine Geschichte erzählt wurde, die gefühlt eine Laufzeit von vier Folgen hatte, welche dann aber auf zehn Episoden gestreckt wurden. Auch bei Staffel 3 lässt sich der Kritikpunkt anbringen, dass die Story an sich nicht genug Fleisch für zehn Folgen hat. Im Gegensatz zu den bisherigen Picard-Staffeln wird dieser Umstand aber zumindest gut durch den Fanservice kaschiert.

Ein gutes Beispiel, wie die Autoren die Handlung unnötig strecken, ist beispielsweise das Mysterium rund um Jack. Versprach das Ende der vergangenen Episode nun endlich Antworten, wird man nun doch wieder vertröstet. Das geht am Ende sogar soweit, dass Jack Vadic tatsächlich gegenübersteht und sie direkt fragt, was mit ihm los ist. Statt jedoch eine Antwort zu geben, verfällt Vadic in einen vollkommen unnötigen Monolog und gibt nur ein paar kryptische Hinweise. Die Folge ist wiederum einem Ende, das mehr oder weniger den identische Cliffhanger der Vorwoche darstellt. Erneut wird dem Zuschauer versprochen, dass es in der nächsten Folge Antworten zu Jacks Mysterium gibt. Vor dem Hintergrund, dass nun nur noch zwei Episoden übrig sind, hat man aber zumindest eine 50:50 Chance, dass es nun tatsächlich stimmt.

Data gegen Lore

Neben dem Kampf gegen Vadic liegt der Fokus der achten Folge auch stark auf Data. So löst "Unterwerfung" am Ende den Zwist zwischen ihm und Lore auf und sorgt dafür, dass Data wieder in alter Form zu seiner früheren Crew stößt. Die Szenen mit Lore sind auch wieder extrem gut von Brent Spiner gespielt, auch wenn man relativ schnell erkennen kann, worauf die Sache am Ende hinausläuft. Generell hat die Folge wieder ein paar Momente, die entweder vorhersehbar oder logisch fragwürdig sind, wenn auch nicht auf dem Level, dass es wirklich störend ins Gewicht fällt.

Neben Spiner darf auch erstmals Marina Sirtis in der Staffel richtig in Erscheinung treten. Sirtis musste sich ja bisher nur auf kurze Gastauftritte beschränken, wo sie meist nur per Videocall eingeblendet wurde. In "Unterwerfung" bekommt sie nun ihre erste größere Szene, wo sie gemeinsam Jonathan Frakes beginnen kann, das Trauma von Troi und Riker aufzuarbeiten. Auch diese Szene ist richtig gut gespielt und bringt sehr gut zum Ausdruck, auf welche unterschiedlichen Arten beide Figuren unter dem Tod ihres Sohnes gelitten haben.

Die TNG-Crew wiedervereint

Zum Glück für Troi und Riker müssen sie nicht zu lange in Gefangenschaft verbringen. So tritt Worf zu gefühlt zehnten Mal in dieser Staffel in Erscheinung, in dem er eine Person von hinten durchbohrt, und befreit das Paar aus ihrer Zelle. Mit Worf und Riker zieht zudem auch etwas Humor in die Episode ein. Trotz der eigentlich sehr düsteren Situation, in der unter anderem ja auch Crewmitglieder der Titan hingerichtet werden, wird "Unterwerfung" durch die gut platzierten leichteren Momente nicht zu deprimierend, sondern findet einen sehr guten Mittelweg.

Darüber hinaus bietet das Ende dann noch einmal einiges an Gänsehaut für alle TNG-Fans. Nach vielen Jahren und fast acht Episoden von Star Trek: Picard sind alle TNG-Figuren endlich an einem Tisch wiedervereint, Selbst die etwas albern wirkenden Lederjacken-Uniformen können diesen Moment nicht stören, der bei vielen Fans sicherlich Lächeln auf das Gesicht zaubern dürfte.

Während Picard und Co nach vielen Jahren wiedervereint sind, hat die Geschichte von Vadic dagegen ihr Ende gefunden. Sowohl die Kommandantin der Würger als auch ihr Schiff werden am Ende zerstört. Die Figur selbst hinterlässt einen mit gemischten Gefühlen. Anfänglich durchaus interessant, wurde sie teilweise doch etwas zu cartoonig böse gespielt. Auch ihre Hintergrundgeschichte in der Vorwoche trug nur wenig dazu bei, Vadic wirklich interessant zu machen. Dazu war ihre Motivation am Ende dann doch zu eindimensional.

Fazit

Die Tatsache, dass Star Trek: Picard in der achten von zehn Episoden beim Hauptplot immer noch auf der Stelle tritt, lässt doch ein paar Sorgen am Ende von "Unterwerfung" aufkommen. Die Hoffnung ist, dass die Autoren am Ende nicht wieder alles übers Knie brechen. Die Episode selbst kann sich im Vergleich zur Vorwoche aber steigern und bietet wieder einige tolle Charaktermomente.

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