Batman v Superman: Dawn of Justice

Originaltitel: 
Batman v Superman: Dawn of Justice
Land: 
USA
Laufzeit: 
151 min
Regie: 
Zack Snyder
Drehbuch: 
David S. Goyer, Zack Snyder
Darsteller: 
Henry Cavill, Amy Adams, Ben Affleck, Gal Gadot, Ezra Miller, Diane Lane, Jesse Eisenberg, Jeremy Irons, Laurence Fishburne
Kinostart: 
24.03.16

Inhalt

Batman v Superman spielt nach den Ereignissen aus Man of Steel, in denen halb Metropolis ziemlich verwüstet wurde. Batman (Ben Affleck) zieht auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen Superman (Henry Cavill) und ist im Film seit ungefähr zwanzig Jahren als dunkler Rächer unterwegs, hat dabei einige ihm nahestehenden Menschen auf tragische Weise verloren. Seine Existenz ist nur ein Gerücht, niemand hat bisher einen Beweis erbringen können, dass es ihn wirklich gibt.

Große Schlachten hat Batman gemieden, stattdessen als Ordnungshüter im Kleinen jede Menge Abenteuer hinter sich. Er hat einen gewissen Punkt in seinem Leben und seiner Heldenkarriere erreicht und erlebt einen philosophischen Wandel.

Supermans Existenz ist Auslöser dieser Veränderung. Er ist davon überzeugt, dass dieser eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit darstellt und ihn zu vernichten sein Vermächtnis sein wird. Um gegen den unverwundbaren Krpytonier überhaupt den Hauch einer Chance zu haben, muss Batman erfinderisch vorgehen.

Außerdem hat auch eine Vorgeschichte mit dem Joker und Harley Quinn und ist dafür verantwortlich, dass die beiden und auch die restlichen Mitglieder des Suicide Squad im Gefängnis sitzen.

Inszeniert von Zack Snyder und geschrieben von Chris Terrio und David S. Goyer zeigt Batman v Superman nicht nur den Kampf der beiden sehr gegensätzlichen DC-Comichelden, sondern deutet auch den Aufstieg der Justice League an. In weiteren Rollen sind Jesse Eisenberg als Lex Luthor, Gal Gadot als Prinzessin Diana/Wonder Woman, Amy Adams als Lois Lane, Laurence Fishburne als Perry White, Diane Lane als Martha Kent, Jesse Eisenberg als Lex Luthor, Jeremy Irons als Alfred und Holly Hunter zu sehen.


Spoilerfreie Kritik

Unsere spoilerlastige Kritik zum Film findet ihr hier.

Batman v Superman: Dawn of Justice gehört wahrscheinlich zu den meist erwarteten Filmen in diesem Kinojahr. Er sorgte bereits im Vorfeld für etliche Spekulationen, da alle Beteiligten sich mit konkreten Details zur Handlung zurückhielten. Bekannt war lediglich, dass der Film an die Ereignisse aus Man of Steel anknüpfen und Batman sich auf einen persönlichen Rachefeldzug gegen Superman begeben wird.

Um es kurz zu machen: Wesentlich mehr gibt es zur Handlung in der Tat nicht zu sagen. Vor allem nicht, ohne den bevorstehenden Kinogenuss durch Andeutungen zu schmälern oder gar zu zerstören. Ja, Batman befindet sich auf einem Rachefeldzug gegen Superman. Und Batman v Superman nimmt sich fast die Hälfte des Films Zeit, darauf hinzuarbeiten und zu erklären, warum sich auf einmal ein gepanzerter Batman und Superman gegenüberstehen; denn das bekamen wir bereits im Trailer zu sehen.

Warum nun rüstet aber Batman auf und hat anscheinend nichts anderes im Sinn, als Superman mehr als nur die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen? Wir erinnern uns kurz an Man of Steel. Am Ende lag Metropolis in Schutt und Asche, manche Zuschauer drängten sich bei den Bildern unwillkürlich Assoziationen mit dem 11. September auf. Der große Endkampf des Films führte Superman bekanntlich durch sehr viel Beton, ließ Hochhäuser zusammenkrachen und tauchte Metropolis in eine Aschewolke. Eigentlich wollte Superman ja nur Gutes tun, brachte jedoch nicht unwesentlich Leid über die Stadt.

Hier knüpft jetzt Batman v Superman an.

Denn wenn wir ehrlich sind, haben es Superhelden nicht einfach. Eigentlich möchten sie ja nur Gutes tun. Dass dies auch Opfer einfordert, ist eine logische Konsequenz. Wie groß darf aber so ein Opfer sein? Dies ist unterm Strich die grundlegende Frage des Films. Und genau daran hakt es an der einen oder anderen Stelle. Denn leider beschränkt sich das Drehbuch hier auf eine ziemlich Schwarz-Weiß-Sicht der Dinge.

Batman alias Bruce Wayne, der bekanntlich als Kind seine Eltern bei einem Gewaltverbrechen verloren hat, stellt die Familie über alles. Er kann es nicht ertragen, wenn Kinder zu Waisen werden wie es bei den Ereignissen in Man of Steel der Fall war. Dies begründet den Rachefeldzug, dessen Motivation im Film jedoch leider nicht sehr glaubhaft wirkt. Vielmehr macht es den Eindruck, als hätte jemand Wayne sämtliche Denkleitungen abgeklemmt. Verbissen arbeitet er daran, sich für den Kampf gegen Superman bereit zu machen und scheint unterdessen mit Scheuklappen durch den Film zu marschieren. Fast erwartet man, dass sein Text sich eine Zeitlang auf ein mechanisches "Muss... Superman... eliminieren!" beschränkt.

Superman alias Clark Kent hat eine nicht ganz so eindimensionale Sicht auf die Dinge. Auch er ist getrieben von dem Willen, Menschen zu retten und Gutes zu tun. Hier nimmt sich der Film jedoch mehr Zeit, die Figur von diversen Standpunkten zu durchleuchten. Auf der einen Seite der glorifzierte Superman, der Metropolis vor einer noch größeren Katastrophe bewahrt hat. Auf der anderen Seite der Journalist, der es seinem Redakteur recht machen muss. Und in seiner Partnerin Lois Lane einen Anker hat.

Damit hätte das Drehbuch nun eine gute Grundlage für einen durchweg unterhaltsamen Film gehabt. Leider hat des diese Chance nur bedingt wahrgenommen. Gerade die erste Hälfte des Films ist ziemlich wirr geraten. Figuren werden vorgestellt, Szene um Szene reiht sich scheinbar zusammenhanglos aneinander, sodass der Zuschauer Mühe hat, der Flut an Handlungssträngen Herr zu werden. Frustrierend hieran ist besonders, dass manche Figuren und ihre Handlungsstränge hinsichtlich der zweiten Hälfte schlichtweg unnötig wirken bzw. nicht alles zufriedenstellend aufgelöst wird.

Haben denn wenigstens die Darsteller einen guten Job gemacht? Immerhin hat besonders Ben Affleck im Vorfeld im Kreuzfeuer der Fans gestanden. Um es auch hier kurz machen: Affleck ist ein guter Bruce Wayne. Aber als Batman hat er noch etwas Luft nach oben. Zwar hat Affleck sich gewaltig Muskelmasse für den Film zugelegt, aber genau diese wirkt sich hindernd aus. Besonders in den Actionszenen wirkt Batman erschrecken plump, mitunter unfreiwillig komisch. Zugegeben ist es logisch, dass Batman sich für seine Konfrontation mit Superman panzern muss, aber bitte nicht bis zur halben Bewegungsunfähigkeit! Wir reden hier schließlich von Bruce Wayne - könnte er sich nicht eine Panzerung beschaffen, die ihn leichtfüßig bleiben lässt? So stapft unser Held schwerfällig durch die Schlacht, nestelt unbeholfen an seinen Waffen herum... und entlockt dem einen oderen Zuschauer vermutlich ein Kopfschütteln.

Henry Cavill liefert in Batman v Superman - Dawn of Justice dieselbe Leistung ab, die er bereits in Man of Steel gezeigt hat. Mächtig als Superman und mit vielen leisen Zwischentönen als Clark Kent. Einzig den sehr verliebten Clark möchte man ihm nicht so ganz abnehmen. Dies begründet sich jedoch leider eher in der Darstellung von Lois Lane. Amy Adams macht hier den Eindruck, dass sie etwas verzweifelt die Balance zwischen tougher Journalistin und Partnerin von Clark sucht. Unterm Strich wirkt Lane damit leider wie ein hilfloses Mädchen, das in jede Falle tappt, die man ihr stellt.

Die überzeugendste Leistung zeigt Jesse Eisenberg als Lex Luthor. Seine Darstellung schwankt hier konsequent zwischen Genie und Wahnsinn, die klar von Heath Ledgers Darstellung des Jokers inspiriert ist. Eisenberg bespielt die einzelnen Facetten seines Charakters mit einer Leichtigkeit, die man sich für andere Charaktere gewünscht hätte.

Im Vorfeld war noch bekannt geworden, dass Batman v Superman den Aufstieg der Justice League ankündigt. Dies ist definitiv der Fall; und wer sich die Seite von LexCorp einmal angesehen hat, wird sich unter Umständen denken können, wie der Film es ankündigt.

Lohnt sich also ein Kinobesuch? Wer damit leben kann, dass die erste Hälfte des Films wirr und zugleich etwas langatmig ist, wird in der zweiten Hälfte für sein Durchhaltevermögen belohnt. Denn gerade dann bietet Batman v Superman actiongeladenes Kino, dessen Spezialeffekte im Vergleich zu Man of Steel wesentlich verbessert worden sind. Und die eine oder andere Anspielung enthält, die Vorfreude auf kommende Filme schafft. Außerdem zückt der Film die gute alte "Überraschung!"-Karte. Zusätzlich gibt es den einen oder anderen gewollt humorvollen Moment mit manch Hommage an das DC-Universum. Lediglich auf das 3D hätte man verzichten können. Aber das gehört ja heute eher zur Pflicht als zur Kür...

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