Perry Rhodan Arkon 5 "Der Smiler und der Hund"

Perry Rhodan Arkon 5, Der Smiler und der Hund, Titelbild, Rezension
Gerry Haynaly

Gerry Haynaly widmet sich im fünften Arkon Heftroman weniger der Handlung – auch wenn hier abschließend wichtige Erkenntnisse gewonnen werden-, sondern zwei faszinierenden wie konträren Figuren, die in bester Buddy Hollywood Film Manier zwar miteinander arbeiten und sich respektieren müssen, aber am Ende wie in „Casablanca“  eigene Wege gehen werden. Für viele Leser ist alleine die „Wiedergeburt“ von Roland Tekener ein wichtiger Anreiz. Da die Serie vor der laufenden Erstauflage spielt und in einem umfangreichen Kosmos wie Perry Rhodan niemand wirklich abschließend stirbt - Reinkarnationen

Finden meistens auf in der Vergangenheit spielenden Handlungsteilen statt – widmet sich der Autor dieser Figur in bester James Bond Manier ohne ein Gefühl der Melancholie oder seines bevorstehenden Todes. Es ist vielleicht eine doppelte Ironie, dass Tekener in der laufenden Erstauflage gestorben ist, als er Bostich schützte, während das seltsame, vom Impuls und einem außer Kontrolle geratenen Extrasinn manipulierte Verhalten dieses Mal erst Shallowain, den Hund, auf den Plan ruft und schließlich aufgrund der Beobachtungen der USO auch den Smiler.

Auch wenn Haynaly in seinem Roman über zwei wichtige und charismatische Figuren verfügt, kann er das Tempo des letzten Bandes genauso wenig halten wie die surrealistische Atmosphäre erzeugen, die Thuner Atlan und seiner Manipulatorin zugestanden hat. Viel mehr scheint Haynaly durch die neu startende USO Perspektive Neueinsteiger abzuholen und über die bisherigen, dem Leser der ersten Stunde vertrauten Ereignisse zu informieren. Das lässt den Auftakt ein wenig schematisch und unnötig distanziert erscheinen, ist aber nicht nur formal wichtig, sondern zeigt, wie weit diese „Extrasinn“ Manipulation schon gegangenen ist und an wie vielen Punkten das arkonidische Imperium durch die unlogischen und brutalen Handlungen wichtiger Politiker, Militärs und Unternehmer die Kontrolle verloren und auseinander zu brechen droht. Ronald Tekener soll vom Chef der USO Monkey beauftragt i Thantur- Lok nach dem Rechten sehen, da Bostich Handlungen selbst der USO inzwischen aufgefallen und ein unerklärlicher Dorn im Auge sind.  Tekener wird dank ausreichender Anspielungen auf die Wunderausrüstungen von „Q“ aus den James Bond Filmen auf die Reise geschickt. Auch wenn Haynaly sich bemüht, eine Hommage an die legendäre Filmreihe einzubauen und damit H.G. Francis und seinen vor allem als Planetenromanen veröffentlichten Einzelabenteuern zu folgen, bleiben nur eine Reihe von einzelnen Actionszenen, von denen wahrscheinlich der Einbruch und die Befreiung des Hochadligen Morak da Monterol. Dabei begegnet er Shallowain, der Tekener vergleichbare Absichten hat. Shallowain ist hinsichtlich der Ermittlungen zu den durchdrehenden Extrasinnen deutlich weiter, da auf ihn mehrere Attentate verübt worden sind und er sieht, das die Kralasenen von ihren Schülern sogar im Schlaf ermordet worden sind. Während Shallowain und Tekener nach einigen interessant geschriebenen Duellen eine Art Patt erreichen, bricht die Kralasenin Jaga zu ihnen durch und fordert Shallowain zu einem Duell, das zumindest impliziert eher an den gegenwärtig letzten „Star Wars“ Film erinnert. Vor allem durch ein wenig zu gestelzten Dialoge erscheinen unnatürlich. Eine lange Actionszene beendet den Roman, wobei das Verhör des Hochadligen mit den entsprechenden Folgen leider zu kitschig erscheint. Wieder greift der Autor auf die Schemata des Agenten oder Spionagethrillers zurück. Ein Hinweis konnte dem zum Tode „verurteilen“ entlockt werden, der als Cliffhanger für den nächsten Roman dient.

„Der Smiler und der Hund“ ist zumindest ein solide geschriebener Roman, der vor allem unter Garry Haynalys Schwäche leidet, einen wirklichen Zugang zu den beiden wichtigsten Protagonisten zu erhalten. Shallowain in seinen in erster Linie actionhaltigen Szenen geht, aber Roland Tekener und seine provozierende Persönlichkeit, sein Hang zur Improvisation und sein Pokerface bleiben dem Autoren verschlossen. In dieser Hinsicht ist der vorliegende Heftroman eine Enttäuschung. Bis auf den abschließenden Hinweis wird auch der zugrunde liegende Handlungsbogen nicht weiter vorangetrieben, so dass „Der Smiler und der Hund“ eher ein ambivalentes kurzweiliges Lesevergnügen ist, das Sehnsüchte nach dem wahren Roland Tekener und seinem langen einzigartigen Schatten weckt. 

Pabel Verlag, Heftroman, 64 Seiten

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