Impostor

Originaltitel: 
Impostor
Land: 
USA
Laufzeit: 
92 min
Regie: 
Gary Fleder
Drehbuch: 
Caroline Case, Ehren Kruger, David Twohy
Darsteller: 
Gary Sinise, Madeleine Stowe, Vincent D´Onofrio, Mekhi Phifer
zusätzliche Infos: 
nach einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick
Kinostart: 
15.04.05

Im späten 21. Jahrhundert befindet sich die Erde im Krieg mit den außerirdischen „Centauri“. Die Angst vor einem Angriff der Aliens hat zur Errichtung eines großen Schutzschilds geführt. Der auf Raketensysteme spezialisierte Wissenschaftler Olham wird verdächtigt, ein vom Feind geschickter Doppelgänger zu sein. Verzweifelt versucht Olham seine Unschuld zu beweisen.


Filmkritik:
von Marius Joa (für SF-Radio.net)

Im späten 21. Jahrhundert. Die Erde ist im Krieg mit einer außerirdischen Rasse namens „Centauri“, die der Menschheit technologisch weit überlegen ist. Um die Bevölkerung zu schützen wurde ein weiträumiger Schutzschild über fast die ganze Erde ausgebreitet. Währenddessen arbeitet ein Wissenschaftler-Team um den Raketenspezialisten Spencer Olham (Gary Sinise) an der ultimativen Waffe gegen den Feind. Als er nach einem Wochenendausflug mit seiner Frau, der Ärztin Maya (Madeleine Stowe), an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, wird Olham von Sicherheitskräften unter Major Hathaway (Vincent D’Onofrio) verhaftet. Olham wird verdächtigt, ein von den Aliens eingeschleuster Doppelgänger (ein sog. Replikant) zu sein, mit der Programmierung bei einer bestimmten Wortkombination zu explodieren.

Doch Olham ist von seiner Unschuld überzeugt. Ihm gelingt die Flucht aus dem Gefängnis. Olham schafft es in die nicht von der allgemeinen Überwachung erfassten Slums. Dort lernt er Cale (Mekhi Phifer) kennen. Die beiden schließen einen Pakt. Während Cale Olham helfen will, ins Krankenhaus einzudringen, um dort mit seinem medizinischen Scan seine Unschuld zu beweisen, verspricht Olham Cale Zugang zu den Medikamentenschränken zu ermöglichen. Denn Cales Familie leidet unter der fehlenden medizinischen Versorgung im Elendsviertel. Die Mission scheint aussichtslos, denn Hathaway und seine Leute sind den beiden ständig auf den Fersen.

„Impostor“ ist neben „Total Recall“ (1990), „Screamers” (1995), “Minority Report” (2002) und “Paycheck” (2003) die Verfilmung einer Kurzgeschichte des posthum einflussreichen Science-Fiction-Schriftstellers Philip K. Dick (1928-1982), der auch die Romanvorlage zum Klassiker „Blade Runner“ schrieb. Ursprünglich wollte man eine aus drei Kurzfilmen bestehende Science-Fiction-Anthologie namens „The Light Years“ produzieren, doch als Dimension Films die ersten Szenen des Kurzfilms „Impostor“ sah, entschloss man sich das Budget zu erhöhen und einen ganzen Spielfilm zu machen. Aus den anderen beiden geplanten Teilen der Anthologie entwickelten sich der SF-Horrorfilm „Mimic“ (Regie: Guillermo del Toro) sowie der Kurzfilm „Alien Love Triangle“ (Regie: Danny Boyle). Die Kurzfilmfassung von „Impostor“ ist übrigens auf der DVD enthalten.

Doch leider wurde dem Projekt mit der Streckung auf Spielfilmlänge nicht unbedingt ein Gefallen getan. Denn gerade der im Vergleich zur Vorlage hinzuerfundene Mittelteil ist relativ belanglos. „Impostor“ verliert sich hier in gängige Mann auf der Flucht-Klischees und erst am Ende der Story wird der Film wieder etwas besser. Die Schwächen im Mittelteil sind schade, denn grundsätzlich hätte „Impostor“ das Zeug zum guten SF-Thriller. Auch die Verwendung von Material aus anderen Genre-Filmen wie „Starship Troopers“, „Gattaca“ und „Armageddon“ sorgt für eine gelungene Einführung in die futuristische Welt von „Impostor“. Die militärische Ausrüstung wurde übrigens fast komplett von „Starship Troopers“ übernommen. Trotz einem für Hollywood-Verhältnisse eher mittlerem Budget von 40 Millionen Dollar sehen Effekte und Kulissen wirklich gut aus.

Prominent besetzt ist der Film außerdem. Neben Madeleine Stowe („Wehrlos – Die Tochter des Generals“) überzeugt hier Gary Sinise („Forrest Gump“), der neben Gary Dourdan und Adam Rodriguez (in Nebenrollen) die Darstellerriege aus drei „CSI“-Serien anführt. Wer die literarische Vorlage nicht kennt, wird den ein oder anderen überraschenden Plot-Twist erleben. Insgesamt erinnert „Impostor“ von Aufbau und Story her sehr an „Minority Report“, was aber daran liegt, dass beide Filme auf Kurzgeschichten von Philip K. Dick beruhen und die Hauptfiguren eine ähnliche Situation erleben. In den US-Kinos floppte der Film und so erschien er in Deutschland nur auf VHS und DVD.

Fazit: „Impostor“ hätte ein guter Film werden können, bietet aber aufgrund des schwachen Mittelteils nur mittelmäßige Science-Fiction.

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