Into the Blue

Originaltitel: 
Into the Blue
Land: 
USA
Laufzeit: 
110 min
Regie: 
John Stockwell
Drehbuch: 
Matt Johnson
Darsteller: 
Paul Walker, Jessica Alba, Josh Brolin, Scott Caan
Kinostart: 
13.10.05

Als vier junge Taucher auf ein legendäres Schiffswrack stoßen – die Gerüchte besagen es beinhalte Gold im Wert von Millionen – glauben sie, dass ihr lang gehegter Traum von der Entdeckung eines verborgenen Schatzes endlich in Erfüllung geht.


Filmkritik:
von Marco Moroni (für SF-Radio.net)

Wenn man ganz ehrlich ist, guckt man sich „Into the Blue“ eigentlich nur aus einen einzigen Grund: Jessica Alba! Und nicht wegen der Story oder den oder weil man. Die Traumfrau unzähliger Männer im knappen Bikini, bei dem gewisse Körperteile nur so hervorstechen... DAS war wohl für die meisten (männlichen) Zuschauer der einzige Beweggrund sich diesen Film zu Gemüte zu führen Schauspielerisch kann man von Jessica Alba aber nicht viel erwarten. In „Into the Blue“ war das besonders auffällig. Mit ihren aufgesetzten Moralpredigten und der schon beinahe peinlichen Naivität geht sie dem Zuschauer schon nach einer Weile gewaltig auf die Nerven. Zudem ist ihre Rolle dermaßen klischeehaft, das es schon weh tut. Jessica Alba macht in diesem Film jedenfalls genau das, was sie nun mal am Besten kann: Naiv lächelnd durch die Gegend schauen und dabei mit knapper Bekleidung den Hormonspiegel der Männer durcheinander bringen. Schauspielerisch ist das eher auf unterstem Niveau, aber die Optik macht das anscheinend mehr als wett. Ihre Rollenauswahl ist dementsprechend auch immer so ausgelegt, das sie in Filmen nur das nette Beiwerk ist... und auch nicht mehr. In „Into the Blue“ war sie die zu rettende Badenixe. In „Sin City“ war sie so süß, das man ihr zu keiner Minute die Stripperin abgekauft hat. Und in den „Fantastic-Four“-Filmen war sie eine absolute Fehlbesetzung. Optisch ist die Alba top, aber rein schauspielerisch konnte sie bislang noch nicht wirklich überzeugen.Auch von den restlichen Darstellern war nicht viel zu erwarten. Paul Walker macht das, was er am Besten kann: Mit eineinhalb Gesichtsausdrücken den gut aussehenden Sunnyboy spielen. Böse sein kann man ihm deswegen aber nicht. Denn er schafft es irgendwie immer, das man als Zuschauer mit seinen von ihm gespielten Charakteren mitfiebert. Das liegt wohl hauptsächlich daran, das seine Rollen zumeist sehr klischeeträchtig aufgebaut sind und genau das verkörpern, was man im Kino sehen will: Ein Held, der trotz aller Widerstände immer versucht das Richtige zu tun. Das ist sicherlich keine Revolution, aber gerade für einen Film wie „Into the Blue“ eine recht passable Angelegenheit. Anders hätte man es auch nicht machen können. Nichtsdestotrotz verkörpert Walker die Rolle recht eindimensional... ohne wenn und aber. Das kann zwar bisweilen ganz nett sein, doch nach einer gewissen Weile ringt das dem Zuschauer nur noch ein müdes Lächeln ab.

Bleiben noch Scott Caan und Ashley Scott zu erwähnen, die mit ihrer Präsenz das 'Heldenquartett' vervollständigen. Die Beiden spielen ihre Rollen so, wie man es halt erwartet. Dabei versteht es sich natürlich von selbst, das man auch hier nach Schema F vorgeht und das Ganze mit reichlich Klischees ansetzt: Der Freund mit der großen Klappe (Caan) ist dabei alles falsch zu machen. Der Held (Walker) hat zu wenig Geld in der Tasche und versucht trotzdem immer das Richtige zu machen. Die Freundin des besten Freundes (Scott) ist ein geldgeiles Luder. Die Freundin des Helden (Alba) ist eine naive Gurke mit festen Wertvorstellungen. Und der Bösewicht (Josh Brolin) ist natürlich bärtig und absolut widerwärtig. Das hat man bereits schon hundertmal gesehen und dabei hundertmal gegähnt. Schema F eben...

Inhaltlich darf man bei „Into the Blue“ auch keine Wunderdinge erfahren. Der Zuschauer bekommt eine Story vorgesetzt, die zwar reichlich kitschig daherkommt, aber trotzdem das Prädikat „feel good“ verdient. Mit sehr schönen Bildern von noch schöneren Menschen verbunden mit den hervorragenden Unterwasseraufnahmen macht das locker-leichte Abenteuer sogar manchmal richtig Spaß. Nach gut der Hälfte ist es aber mit der idyllischen Postkartenromantik vorbei und die Story schlägt völlig indezent einen radikalen Haken. Denn jetzt geht's um Drogen (bzw. deren Besitzer. Das soll der Moment sein, in dem der Zuschauer den 'AHA'-Effekt verspüren soll. Was aber eher verbleibt, ist ein maues Gefühl in der Magengegend sowie die folgenschwere Erkenntnis, das die Macher von Into the Blue unsere hart erarbeitete Intelligenz zu Grunde richten wollen.

Und was dann kommt ist eine absolut sinnentleerte Story über sehr, SEHR dumme Menschen, die viele unlogische Taten vollbringen und dabei völlig unfreiwillig witzige Zeilen von sich geben. Auch die Auflösung der Frage, wer denn nun hinter all dem steckt, wirkt reichlich konstruiert und reichlich unglaubwürdig. Regisseur John Stockwell schafft es aber in dieser Phase des Films, das Tempo so hochzuhalten, das man über so manche Unebenheit im Drehbuch von Matt Johnson hinweg sieht. Zumeist gelingt Stockwell dies auch. Aber eben nicht immer....

Fazit:
Was übrig bleibt, ist ein technisch einwandfreier Film, der mit den gut aussehenden Darstellern sowie den hervorragenden Unterwasseraufnahmen auch optisch was zu bieten hat. Schauspielerisch ist das Ganze eher unterstes Niveau und das Drehbuch kann man wahrlich nur als schlechten Witz bezeichnen.

Into the Blue - Trailer - (Deutsch)

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