Kritik zu Chip und Chap – Die Ritter des Rechts

Chip und Chap – Die Ritter des Rechts ist eine der Disney-Zeichentrickserien der 90er Jahre, an die sich Kinder der damaligen Zeit auch heute noch gern zurückerinnern. Die beiden titelgebenden Hauptfiguren haben dagegen deutlich weniger gute Erinnerungen, zumindest in der fiktionalen Welt, in die filmische Neuauflage von Chip und Chap spielt. Hier sind die beiden Streifenhörnchen zwei ehemalige Darsteller, die in ihrer Kindheit Freundschaft schlossen und schließlich mit Chip und Chap – Die Ritter des Rechts in Hollywood den großen Durchbruch feierten.

Die Serie fand jedoch nach einem Streit zwischen den beiden ein vorzeitiges Ende und ließ Chap so enttäuscht zurück, dass er sich nicht nur von Chip, sondern auch von der Schauspielerei abwendete. So arbeitet er nun als Versicherungskaufmann und hat praktisch keinen Kontakt mehr zu seinen früheren Freunden. Im Gegensatz dazu versucht Chip, immer noch von seiner damaligen Popularität zu profitieren. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem Besuch von Conventions und eine 3D-Schönheitsoperation soll ihm wieder zurück auf die große Bühne helfen. Als Samson sie eines Tages kontaktiert, treffen Chip und Chap nach vielen Jahren wieder aufeinander. Es stellt sich heraus, dass ihr alter Freund tief in der Patsche steckt und so ist das Duo gezwungen, alte Streitpunkte zur Seite zu schieben, um Samson zu retten.

Chip und Chap – Die Ritter des Rechts mag auf dem Papier zunächst einmal nicht sonderlich innovativ erscheinen. Der Mix aus Realfilm und CGI-Animation folgt dem Konzept des Klassikers Falsches Spiel mit Roger Rabbit, das auch schon von Filmen wie Space Jam oder Looney Tunes: Back in Action wieder aufgegriffen wurde. Auch die erzählte Geschichte gewinnt keine Innovationspreis und folgt relativ vorhersehbaren Wegen. Die inhaltlichen Überraschungen halten sich in Grenzen und viele Entwicklungen lassen sich relativ einfach vorhersehen. Allerdings hat die Geschichte durchaus Herz und ist aufgrund des Erzähltempos auch zu keiner Zeit langweilig.

Dass der Film trotzdem im Gesamtbild ziemlich unterhaltsame und spaßige Angelegenheit geworden ist, liegt in der Art und Weise, wie die Macher ihre Geschichte erzählen. Chip und Chap – Die Ritter des Rechts ist vollgestopft mit jeder Menge Anspielungen und Meta-Gags. Gerade in diesem Bereich gibt es dann auch eine Vielzahl an Überraschungen, da sehr viele Gags auf Franchises oder Figuren basieren, an denen Disney gar nicht die Rechte besitzt. Dabei gibt es auch immer wieder Momente, in denen die Schlagzahl so hoch ist, dass man sich fast wünscht, es würde etwas weniger rasant vonstattengehen. Natürlich ist Humor auch immer Geschmackssache. Wer mit Gags, die primär darauf basieren, dass bekannte Namen und Marken durch den Kakao gezogen werden, nicht viel anfangen kann, der wird auch an Chip und Chap – Die Ritter des Rechts wenig Freude haben.

Ein bisschen sitzt der Film aufgrund seiner Vorlage zudem auch zwischen den Stühlen. Das Konzept ist offensichtlich als Familienfilm ausgelegt, allerdings richten sich viele Gags dann doch eher an Erwachsene und auch der Nostalgiefaktor einer Serien aus den frühen 1990ern dürfte sich bei Kindern eher in Grenzen halten. Gleichzeitig bleibt die Geschichte dann aber doch relativ brav. Ein Chip und Chap – Die Ritter des Rechts, der sich vollkommen an ein erwachsenes Publikum gerichtet hätte, wäre vermutlich noch etwas besser geworden, da man hier auch aus der Geschichte mehr hätte machen können.

Fazit

Auch wenn Chip und Chap – Die Ritter des Rechts keinen Innovationspreis gewinnt, macht der Mix aus Realfilm und CGI doch jede Menge Spaß. Wer mit dem Humor etwas angefangen kann, der bekommt fast 100 Minuten gute-Laune-Unterhaltung geboten mit einer extrem hohen Gagdichte.

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