Kapitel 24: Die Rückkehr - Kritik zu The Mandalorian 3.08

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Mit Kapitel 24: Die Rückkehr endet die 3. Staffel von The Mandalorian und bringt dabei alle wichtigen Handlungsstränge zu einem Abschluss. Im Fokus des Staffelfinales steht dabei aber vor allem die Action. Es gibt jede Menge Kämpfe, auch wenn die Logik dabei teilweise arg auf der Strecke bleibt.

Wer nach dem Finale der 2. Staffel darauf gehofft hat, dass die Macher rund um Showrunner Jon Favreau auch zum Ende von Staffel 3 eine große Überraschung oder inhaltliche Enthüllung präsentieren, der dürfte enttäuscht werden. "Kapitel 24: Die Rückkehr" ist eine relativ gradlinige Folge, die letztendlich genau das tut, was nach dem Ende der vorherigen Episode zu erwarten war. Die Mandalorianer nehmen den Kampf gegen Moff Gideon auf, während Din Djarin sich selbst um den nicht totzukriegenden Gegenspieler kümmern will.

Rein inszenatorisch gibt es dabei relativ wenig zu meckern. Regisseur Rick Famuyiwa lässt sich einiges einfallen, um den Kampf abwechslungsreich zu gestalten. Bei Szenen, wie dem Kampf mit den sich öffnenden Barrieren können durchaus Erinnerungen an die Filmreihe John Wick aufkommen, was ja grundsätzlich kein schlechter Vergleich ist. Auch die Tatsache, dass Grogu in die Action eingebaut wird und mit seinen Machtkräften Einfluss auf den Ausgang nehmen kann, ist nur zu begrüßen und hilft dabei, den kleinen Yoda nicht mehr nur als Gimmick durch die Serie zu tragen.

Moff Gideons "cleverer" Plan

Während man über die Action in der Folge nicht meckern kann, macht das Drehbuch selbst dagegen ein paar Sprünge, die einen dann doch immer wieder aus der Geschichte herausreißen. Gleich zu Beginn kann sich Din beispielsweise aus seiner Gefangenschaft befreien, was von Moff Gideon allerdings beobachtet wird. Anschließend erklärt dieser zwar, dass er sich selbst um Din kümmern wird, macht allerdings zunächst einfach gar nichts. Der Mandalorianer und Grogu können mehr oder weniger gemütlich durch die Basis spazieren und dabei auch direkt Gideons Klone zerstören, nur um dann genau in der Zentrale zu landen, aus der Gideon kurz zuvor noch herausgestürmt ist, weil er sich um Din und Grogu selbst kümmern wollte. Dass Moff zudem nach bereits zwei Niederlagen gegen Mando immer noch fleißig vor sich hin monologisiert und anscheinend nichts aus den vorherigen Aufeinandertreffen gelernt hat, macht die Figur ebenfalls nicht unbedingt glaubhafter.

Der Kampf um die Flotte der Mandalorianer ist nicht wirklich besser erzählt. So sieht es zunächst danach aus, als hätte der Kreuzer überhaupt keine Chance gegen die Gruppe angreifender Jäger, was zumindest fragwürdig erscheint. Viel problematischer ist dagegen, dass die imperialen Schiffe am Ende plötzlich überhaupt nicht mehr in Erscheinung treten. Als Axe Woves das Flagschiff auf Kollisionskurs mit der Basis von Moff Gideon schickt, sind diese einfach verschwunden und werden auch im Anschluss nicht mehr erwähnt.

Ein neuer Anfang

Nach dem actionreichen Kampf um Mandalore nutzen die Macher die verbleibenden Minuten von "Kapitel 24: Die Rückkehr" als eine Art kleinen Epilog. Dieser beginnt zunächst einmal mit der offizielle Adaption von Grogu durch Din. Auch hier muss sich die Serie aber wieder etwas verschenktes erzählerisches Potenzial vorwerfen lassen. So nett der Moment ist, eine wirkliche Veränderung bringt er für die Figuren nicht. Din handelte ohnehin schon die ganze Staffel über wie Grogus Vater, von daher macht die Adaption nicht wirklich einen Unterschied, abgesehen davon, dass er nun vielleicht offiziell Anspruch von mandalorianisches Kindergeld hat.

Am Ende scheint man dann zudem die Weichen für die nächste Staffel zu stellen. Hier sieht es danach aus, als würde es ein bisschen zu den Wurzeln der Serie zurückzugehen, mit Mando, der nun wieder als Kopfgeldjäger arbeitet, wenn auch jetzt im inoffiziellen Auftrag der Republik. Streng genommen funktioniert das Ende aber auch als ziemlich guter Serienabschluss. Wer von The Mandalorian in der 3. Staffel enttäuscht wurde, der bekommt mit dem Ende kaum Gründe, beim nächsten Mal wieder einzuschalten, sondern eher einen runden Abschied.

Staffelfazit

Nach dem Ende der 2. Staffel von The Mandalorian erklärte Showrunner Jon Favreau, dass nun das erste Buch in der Geschichte von Din Djarin abgeschlossen ist und in Staffel 3 ein neuer Abschnitt beginnen sollte. So wirklich konnten die Macher sich aber anschließend nie genau festlegen, worum es in diesem eigentlich gesehen sollte. Die vielen ungelenken kreativen Entscheidungen begannen schon damit, dass man einige wichtige Handlungsentwicklungen im Quasi-aber-doch-nicht-so-richtig-Spin-off Das Buch von Boba Fett einbaute. Auch die verschiedenen Rückwärtsrollen was inhaltliche Entwicklungen aus Staffel 2 betrifft wirkten eher unglücklich.

Die 3. Staffel konnte in dieser Folge nie so richtig ihre Identität finden. Dies wurde auch besonders an der titelgebenden Hauptfigur deutlich, die plötzlich eher als Nebenfigur zu Bo-Katan agierte. Dies bedeutet wohlgemerkt nicht, dass Bo-Katans Geschichte nicht interessant ist. Tatsächlich war die Rückkehr von Katee Sackhoff einer der besten Aspekte der Staffel. Trotzdem heißt dies ja nicht, dass man nicht auch für seine eigentliche Hauptfigur eine spannende Geschichte entwickeln sollte.

Die Tatsache, dass das manche Episoden sich eher wie Zeitverschwendung ("Kapitel 20: Das Findelkind") und andere den Fokus auf die falsche Geschichte legten ("Kapitel 22: Die Söldner") brachten der 3. Staffel von The Mandalorian ebenfalls keine Pluspunkte. Nur in technischer Hinsicht wusste die Serie wie gewohnt zu erhalten und man kann nur hoffen, dass die Autoren in Staffel 4 ebenfalls wieder eine Schippe drauflegen.

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