Gespenster Krimi 3 "Die andere Ebene"

Curd Cornelius

Im Blitz Verlag erscheinen die Romane um die neu formierte Agententruppe im Kampf gegen die dunklen Mächten im Diesseits, aber auch im Jenseits als Ebooks. Der Bastei- Verlag hat die Romane als Originalausgaben in seine Reihe von Nachdrucken „Gespenster-  Krimi“ eingebaut. Anscheinend ist in jedem dritten Heft jetzt ein Teil der „Schattenchroniken“. Das Universum ist allerdings eine Ableitung der gedruckt im Blitz- Verlag erscheinenden Serie „Der Butler“.  Diese orientiert sich bis auf den treuen Butler und Top Agenten Richard Wallburg wenig an der populären langjährigen Heftromanserie „Butler Parker“, sondern wirkt wie eine deutsche Version der „Wächter“ Romane Lukianenkos. 

Im Blitz Verlag sind schon unter dem Synonym „Schattenchroniken“ drei Hardcover publiziert worden. Vor allem das erste Buch „Das Erwachen“ aus der Feder Karo van Thus sei Interessierten ans Herz gelegt, da hier auf das Schicksal  wichtiger Personen wie Cassy Benedikt eingegangen wird. Während die Romane noch als „Dark Fantasy“ mit einem starken Hang zur gegenwärtigen Vampirwelle bezeichnet werden können, sind die Heftromane eher als klassischer Horror mit anderen übernatürlichen Phänomenen wie Geistern oder gigantischen Tieren sowie moderner Technik hinsichtlich  der Bekämpfung anzusehen.   

Eine der reichsten Frauen mindestens Großbritanniens, wenn nicht der Welt Lady Marbely beginnt den Neuaufbau einer schlagkräftigen, multinationalen, aber auch mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatten Agententruppe, die in Kooperation mit dem Topagenten Richard Wallburg schon gegen das Böse  gekämpft haben. 

Curd Cornelius hat in dem ersten Band „Die andere Ebene“ das Problem, auf der einen Seite die Leser der Roman um „Der Butler“ mit dem Voodoo- Vampir Mick Bondye oder der Ebenwechslerin Cassy Benedikt bei der Stange zu halten und gleichzeitig eine durch die Heftromanveröffentlichung breitere Leserschicht in die Welten der „Schattenchronik“ einzuführen. Das Team wird um drei schwedische Agenten erweitert, deren erste Tage in Deutschland im Grunde den roten Einführungsfaden in die Serie bilden.

Der Autor macht es geschickt. Mit zwei unheimlichen, teilweise anrührenden Szenen beginnt der Roman. Die Gefahr aus der anderen Ebene – ein Begriff, der noch  ein wenig opportunistisch vage eingesetzt wird -  manifestiert sich.  Die Folgen sind   noch nicht abzusehen.

Der Handlungsbogen wird teamspezifisch aufgeteilt, so dass die „Profis“  ihre Szenen haben, während die Neulinge erkennen müssen, dass das hohe Gehalt schwer verdient werden muss.

Die erste Hälfte des Romans nimmt die Exposition ein. Nach den atmosphärisch unheimlichen, aber auch effektiven Szenen in Wechselwirkung mit den einzelnen Agenten bemüht sich Curd Cornelius, den Leser wie eingangs erwähnt in diese Welt zu holen.  Nicht jede Szene ist wirklich Zielfördernd und an einigen Stellen hat der Leser ein wenig das Gefühl,  als fehle dem ganzen Roman die Balance, da mit dem Auftreten der Riesenwürmer – kein seltenes Phänomen in dieser Serie wie der zweite Band mit dem Titel „Die Riesenwespe vom Edersee“ unterstreicht – das Tempo dramatisch anzieht und am Ende sich die Ereignisse überschlagen. 

 Da es eine fortlaufende Serie in einer Art Shared Universum ist, darf der Leser im Gegensatz zu den anderen „Gespenster-  Krimis“ keinen harten Handlungsabschluss erwarten. Curd Cornelius baut vielmehr eine bedrohliche Atmosphäre  mit dem Widererwachen der anderen Ebene auf. In den nächsten Romanen sollte er konkreter werden, denn alleine das ominöse Beschwören dieser vertrauten wiedererwachenden Gefahr mit so wenig konkreten Informationen  reicht nicht aus, um die Spannungskurve vollständig aufzubauen.

Die Charaktere sind solide bis interessant gezeichnet worden. Curd Cornelius verzichtet auf die Implikationen, dass selbst die Neulinge in diesem speziellen Genre – sie haben vorher schon bei Eliteeinheiten der regionalen Polizeieinheiten gearbeitet – gleich Erfolg haben oder auch nur einen Hauch des Ganzen überschauen können.

Curd Cornelius muss nur aufpassen, dass er nicht zu sehr mit anderen  Universen wie „Larry Brent“ und seinem Team kollidiert.  Einige Ansätze sind in diese Richtung vorhanden, daher wäre es sinnvoll, sich eher an den Romanen aus der Serie „Der Butler“ bei der weiteren Entwicklung zu orientieren und nicht in der eigenen Schublade zu wühlen. 

Der Leser sollte sich nicht so sehr vor den vielen neuen Fakten scheuen. Ein kleiner Kasten gibt einen ersten Einblick in die Welt, weitere Informationen werden nebenbei in die laufende Handlung eingestreut.  Die anfänglichen Herausforderungen sind plangemäß ausbaufähig, es geht vor allem um das Einführen in die Welt der Schattenchroniken und das ist mit „Die andere Ebene“ zufriedenstellend bis gut gelungen. 

Gespenster-Krimi 3 - Horror-Serie: Die andere Ebene

Bastei Heftroman, 64 Seiten

Kategorie: