xXx 2 - The Next Level

Originaltitel: 
xXx: State of the Union
Land: 
USA
Laufzeit: 
101 min
Regie: 
Lee Tamahori
Drehbuch: 
Simon Kinberg
Darsteller: 
Ice Cube, Willem Dafoe, Samuel L. Jackson,
Kinostart: 
28.04.05

Darius Stone soll die Welt retten. Die freie Welt wohlgemerkt, denn auch die muss manchmal geschützt werden - und zwar in diesem Fall vor sich selbst. Denn diesmal ist es der böse Verteidigungsminister, der die Freiheit im Lande kürzen will. Dazu müssen natürlich erst mal alle Gegner ausgeschaltet werden, in diesem Fall die Specialforce der Regierung: Das Triple X-Kommando. Ja, da bleibt Stone dann nur noch ein Ausweg, denn immerhin ist auch die Freiheit seiner ehemaligen Spießgesellen zum Autoknacken bedroht...


Filmkritik:
von Susanne Picard (für SF-Radio.net)

Ja, was soll man da sagen - ein Film, in dem viel kaputtgeht.
Aber: Auch das kann ja Spaß machen, und zwar manchmal mehr, als man vermutet.

Darius Stone ist seit neun Jahren im Hochsicherheitsgefängnis. Bis er eines Tages von seinem ehemaligen Chef besucht wird: Augustus Gibbons. Der hat Gutes zu vermelden: am nächsten Tag um 12:06 Uhr darf Darius ausbrechen. Das tut er dann auch, denn immerhin ist es besser, wieder für eine verhasste Institution zu arbeiten, von der man sich aufs Kreuz gelegt fühlt, als weiterhin gesiebte Luft zu atmen.

Der Ausbruch gelingt trotz der grantig festgestellten Verspätung Gibbons und dann kann es richtig losgehen: Ist doch die hochgeheime Geheimbasis der NSA, die xXx-Basis, von Unbekannten mit glühenden roten Elektronikaugen in den Masken überfallen und fast komplett eliminiert worden (und nein, geneigter Leser, es waren nicht die Zylonen - das ist ein anderes Kapitel.)

Nun denn. Langer Rede, kurzer Sinn: der Bösewicht (wollt Ihr raten, welcher Schauspieler diese doch recht undankbare Aufgabe übernommen hat? Klar, wer sonst) plant einen Putsch, denn der Präsident ist ihm zu liberal, predigt er doch gegenseitiges Verständnis und internationale Diplomatie statt Krieg und Verteidigung.

Ja, Darius Stone sieht sich auf einmal wirklich ganz allein, bleibt doch auch Ex-Chef Augustus auf der Strecke im Kampf gegen den Militarismus. Die Einzigen, die ihm noch helfen können, sind natürlich seine alten Freunde: Xibit und seine Gangster. Und wenn das Pentagon gedacht hat, es wäre gut ausgerüstet, sind die Jungs natürlich hervorragend geeignet, dem Militär das Gegenteil vorzuführen. Riesige Zuhälterjeeps mit hochgebockten Reifen machen eben doch einen Panzer fertig - wer hätte das auch angezweifelt!? Dem geneigten Zuschauer und begeisterten Kinogänger also sei gesagt: Je mehr Hirn man an der Kinokasse abzugeben vermag, desto zuträglicher ist das dem Kinogenuss in diesem Fall. Sinn ergibt der Film jedenfalls nicht -zuviel geht mit zuviel Kawumm und Krach in die Luft.

Aber der Verdacht drängt sich auf, dass er das auch gar nicht will. Lee Tamahori ist den meisten bekannt, er hat den hervorragenden Film Once Were Warriors gemacht, The Edge, den viele ebenfalls mögen, und natürlich den gelobten Die Another Day.

Und so geht auch hier vieles routiniert vonstatten, auch wenn das Drehbuch nicht sonderlich gut ist. Egal, wer sich diesen Streifen ansieht, will sowieso keinen sinnvollen Film mit Botschaft.


Nur eins ist schade: Es fehlt ein bisschen an der Ironie des ersten Teils. Das Drehbuch nimmt die Figuren zu ernst, allzu pathetisch geraten einige Sätze und dadurch machen dann auch die gewollt coolen Sprüche trotz der unbewegten Gesichter von Ice Cube und Samuel L. Jackson nicht den Spaß, der geplant war. So wird Tupac der Rapper unversehens zum Stichwortgeber für Jefferson - aber ist das wirklich lustig?
Hm.

Die fehlende Ironie ist ein bisschen schade, denn wenn schon nur Dinge kaputtgehen, dann doch bitte auch so übertrieben, dass man lachen kann. Nur Feuerbälle sind ziemlich schnell langweilig.
Nichtsdestotrotz: Ein Haudrauf-Spaß ist der Film allemal und so sollte man ihn denn auch sehen, wenn man das will.

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