Perry Rhodan Trivid 3 "Labor"

Perry Rhodan Trivid 3, Titelbild, Rezension
Christian Montillon und Oliver Fröhlich

Die Handlungsübergänge zwischen den einzelnen “Trivid” Bänden sind dynamisch und fließend. Meistens versuchen die Autoren noch einen entsprechenden Cliffhanger zu etablieren, was spannungstechnisch nicht immer nachvollziehbar ist.

Als erstes vermenschlicht dieser Roman den bisherigen aktiven, aber wahrscheinlich nicht verantwortlichen Antagonisten Dano Zherkora. Auch wenn dieser durch die Bombenexplosion in der Trivid Sendestation viele Menschen in Gefahr gebracht hat, wirkt er eher wie ein Opfer als ein klassischer Täter. Natürlich ist diese Vermenschlichung hinsichtlich der zahllosen unschuldigen potentiellen Opfer auch ein sehr schmaler Grat, der vieles zu früh entschuldbar macht, zumal sich der zugrundeliegende Plot mehr und mehr vom Ausgangsszenario mit der gefangenen Frau abzuwenden scheint. Angesichts seiner Fähigkeiten und vor allem der langen Planung hätte es ihm auch möglich sein müssen, vorher seine „Zwillingsklonschwester“ zu finden. Der Weg über Perry Rhodan  wirkt ein wenig gewagt, zumal in den Zwischenkapiteln Dano Zherkora selbst von den Wegen überrascht ist, die Perry Rhodan erfolgreich geht.

Vieles relativieren sie, da es dem Klon anscheinend zunehmend schlechter geht. Er leidet unter Gedächtnisschwund,  auch wenn er immer noch durch Perry Rhodans sich in einem kleineren Kreise abspielenden Bewegungen auch aus der Ferne auf dem Laufenden gehalten wird.

Handlungsverlauf und grundsätzliche Planung scheinen sich ein wenig zu widersprechen. Ein abschließendes Urteil ist aber erst mit dem Erscheinen des letzten Romans möglich. Perry Rhodan und Lian Taupin entdecken ja den unterirdischen Teil der Anlage, der bislang durch ein stärkeres Abschirmfeld vor anderen Besuchern verborgen gewesen ist. In den Wachstumstanks finden sich eine Reihe von Klonen, die meistens sind schon verstorben, die alle Ähnlichkeiten mit dem Trividstar haben. Nur eine junge Frau lebt noch. Um die Handlung im Fluss zu halten, reisen sie mit der jungen Frau zum Mars und bringen sie in der Klinik Lugauers unter.

Perry Rhodan findet dann einen weiteren Hinweis auf dieser Schnitzeljagd und macht sich daran, den Mann aufzusuchen, der die falschen Lebensläufe ins Netz gespielt hat.

Der Roman zerfällt gleich zu Beginn und zusätzlich quasi während des Epilogs mit dem Schicksal eines weiteren Klons sowie einer Actionszene dazwischen in zwei bzw. drei sehr unterschiedliche Teile. Auch wenn vor allem „geschwisterliche“ Szenen möglich sind, wirken diese weiterhin emotional eher mechanisch geschrieben. Die Autoren soll nicht gleich ins Kitschige verfallen, aber Lian Taupin nimmt das alles nicht mit einem Schulterzucken, aber zumindest doch sehr gefasst auf.  Positiv bis leicht ironisch ist, wenn sie sich bei den einzelnen Szenen an ihrem fiktiven Erfahrungsschatz aus den TRIVID Sendungen orientiert und Perry Rhodan ihre jeweilige Vorgehensweise erläutert. Von solchen Sequenzen wünscht sich der Leser mehr.

Grundlegend stellt „Die Klon Verschwörung“ vor allem den Bereich der Science Fiction und weniger die Perry Rhodan Serie an sich vor allem mit den Duplos betrachtend noch kein inhaltliches Neuland dar. Der Blick auf das große Ganze ist noch versperrt und die Autoren werfen positiv und spannungstechnisch fördernd immer noch mehr Fragen auf als sie beantworten wollen, aber strukturell schleichen sich vor allem im Mittelteil dieses Romans mit den unnötigen und teilweise sperrig erscheinenden Zwischenabschnitten sowie den eher an einen Comic erinnernden Anweisungen des Oberschurken aus dem Hintergrund einige Längen ein, welche auch der finale Showdown bei Castoral Positronics nicht ausgleichen kann.   

 

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 2063 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 72 Seiten
  • Verlag: Perry Rhodan digital (10. November 2016)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B01LY3GL2P
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