Staffelstab, mal anders: Sylvester McCoy, der den titelgebenden Doctor in der britischen Scifi-Serie Doctor Who mimte, hat sich für seine frühere Kritik an der Auswahl Jodie Whittakers als Nachfolgerin entschuldigt. Wie die Zeitung The Guardian berichtet, habe McCoy seine eigenen Vorurteile mittlerweile revidiert. Es habe sich bei seiner Kritik um "dummen Sexismus" gehandelt, so der Schauspieler. Außerdem könne er sich vorstellen, dass die nächste Reinkarnation auch von einer Person of Color dargestellt werden könne.
McCoy verkörperte Doctor Nummer Sieben von 1987 bis 1996. Im Jahr 2015, als die Wahl auf Whittaker als erste weibliche Doctor-Darstellerin fiel, war er noch vom Doctor als männlicher Figur überzeugt:
"Der Timelord sollte niemals in weiblicher Form regenerieren. Es tut mir leid, aber nein - Doctor Who ist eine männliche Figur, genau wie James Bond. Wenn man sie ändert, nur um einer politischen Korrektheit zu entsprechen, würde dies die Dynamik zwischen dem Doctor und seinen Mitreisenden zerstören, die nun mal aber Teil der Show ist. Ich bin für Feminismus, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass es kulturell von Bedeutung ist, einen weiblichen Doctor bei Doctor Who einzuführen."
In einem kürzlich veröffentlichen Interview der Radio Times sprach McCoy seine Vorbehalte über die Rollenwahl von Whittaker an.
"Es war schlicht dummer Sexismus ... Ich dachte nur: 'Wieso muss man das überhaupt ändern?' Aber sie [Whittaker] war von meiner Seite aus bereits nach den ersten fünf Minuten vollkommen der Doctor."
Whittaker wurde als 13. Doctor gecastet und spielt die Rolle seit 2017. Neueren Gerüchten zufolge soll sie jedoch in der kommenden Staffel, die im Herbst veröffentlicht werden soll, nach dann insgesamt drei Staffeln wieder ihren Hut nehmen. Bisher haben weder die BBC noch Whittaker selbst sich zu den Gerüchten geäußert.
McCoy wurde zudem im Radio Times-Interview gefragt, wen er sich als Nachfolger vorstellen könne. Er wünschte sich demnach "jemanden mit viel Charakter, es sollte niemand sein, der nur hübsch anzusehen ist." McCoy war zudem überrascht von der Wahl von Matt Smith als 11. Doctor. Dieser wirkte zwar auf den ersten Blick recht jung, im nächsten Momenbt sehe er aus, als wäre er über 100 Jahre alt. Insgesamt sei er laut nach McCoys Meinung brilliant gewesen.
Auch könne er sich eine Person of Color als nächsten Doctir vorstellen, gab McCoy an. Dieses Modell wurde bereits in zwei Folgen der letztjährigen Staffel mit Jo Martin durchexerziert. Die Schauspielerin, auch bekannt als 'Fugitive Doctor' (dt. etwa: "flüchtender Doctor") spielt eine Inkarnation der Figur. Gerüchten zufolge ist sie weiterhin als mögliche Nachfolgerin im Gespräch, zusammen mit Michalea Cole (I may Destroy You). Als möglicher männliche Nachfolger soll Richard Ayoade (The IT Crowd) genannt worden sein. Auch hier gibt es bisher keine weiteren Infos von Produktionsseite.
Die Dreharbeiten zur mittlerweile 3. Staffel mit Jodie Whittaker in der Hauptrolle laufen bereits seit November 2020. Durch die Pandemie wurden die Dreharbeiten um drei Folgen auf nun acht Folgen gekürzt.