Planet der Affen

Originaltitel: 
Planet of the Apes
Land: 
USA
Laufzeit: 
118 min
Regie: 
Tim Burton
Drehbuch: 
William Broyles Jr.
Darsteller: 
Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan, Paul Giamatti, Estella Warren
zusätzliche Infos: 
nach dem Roman von Pierre Boulle
Kinostart: 
30.08.01

Im Jahr 2029 gerät der Astronaut Leo Davidson bei einem Routineeinsatz im Weltall in ein Wurmloch und findet sich auf einem erd-ähnlichen Planeten wieder, wo Menschen auf der Entwicklungsstufe wilder Tiere leben und statt dessen Affen eine autoritär ausgerichtete Gesellschaftsstruktur entwickelten. Mit einer Gruppe humanoider Leidensgenossen flieht Davidson der Gefangenschaft und zettelt eine Rebellion an. In der pazifistisch orientierten Jungäffin Ari findet er Hilfe, in dem Gorilla-General Thade einen leidenschaftlichen Feind. 

Es hat Arthur P. Jacobs fünf wertvolle Jahre seines Lebens gekostet, den ersten Planet-der-Affen-Film in den 60ern auf die Beine zu stellen. Das ist jedoch nichts im Vergleich zum Remake von Tim Burton, dass 2001 in die Kinos kam. Bevor der Kultregisseur Ende der 90er für die Neuverfilmung gewonnen werden konnte, wurde bereits über zehn Jahre erfolglos an einer weiteren Affen-Adaption herumgedoktort. Alles, was in Hollywood Rang und Namen hatte, kam mal mehr oder weniger mit Planet der Affen in Kontakt.

Eine Fortsetzung zu Teil 5? Eine alternative Fortsetzung von Teil 1? Eine Neuinterpretation? Oder doch lieber ein Remake? Großer Streitpunkt zwischen potenziellen Autoren, Regisseuren und den wechselnden Studiobossen bei 20th Century Fox war immer wieder die Richtung, die der Film einschlagen sollte. Dabei klingen viele der verworfenen Ideen teilweise äußerst reizvoll.

Der damals recht unbekannte Peter Jackson hatte eine Fortsetzung der klassischen Filmreihe im Sinn, in der ein Affe-Mensch-Mischling zentraler Charakter der Geschehnisse wird und die Rückkehr von Affen-Dauerschauspieler Roddy McDowall in einer Rolle als weiser Mentor vorsah. Oliver Stone wollte einen SF-Actionfilm mit biblischen Themen und Botschaften, eine Art Gorillas im Nebel vs. Terminator. Chris Columbus zog das Pferd von hinten auf und begann die Handlung mit dem Absturz eines fremden Raumschiffes auf der Erde unserer Zeit, das nicht nur einen intelligenten Schimpansen befördert, sondern auch einen Virus, der die Menschheit nun auszurotten droht. Ein Team von Wissenschaflern nutzt das fremde Raumschiff, um zum Affenplaneten zu fliegen und ein Heilmittel zu finden. Und damit jagt ein Zeitreise-Paradoxon das Nächste.

James Camerons Vorschlag sah eine alternative Fortsetzung zu Teil 1 vor, mit einer Rückkehr von Charlton Heston als George Taylor, 30 Jahre nach seiner Bruchlandung. Der Friede zwischen den Affenfraktionen steht auf der Kippe und ein durchgeknallter Nachfahre von Caesar, der sich auf seine königlichen Wurzeln etwas einbildet, ist in dieser Sache auch nicht besonders hilfreich.

Mit der Verpflichtung von Tim Burton begann man das Spiel noch einmal ganz von vorn. Die Produktion des Remakes erwies sich jedoch alles andere als einfach. Es gab Streitkeiten über das Budget, Fox war Burtons Drehbuch viel zu komplex und wurde auf Anordnung von ganz oben "vereinfacht". Außerdem wirkte sich der viel zu enge Drehplan und zu wenig Zeit für Vor- und Nachbereitung negativ auf das Endergebnis aus.

Der Film war zwar ein finanzieller Erfolg und der visuelle Stil und modernen Affenprothesen ernteten viel Lob. Inhaltlich stieß er aufgrund der sehr stark geänderten Handlung, sowie dem konfusen Ende auf geteilte Meinungen und geriet schnell in Vergessenheit. Ursprüngliche Pläne für eine Fortsetzung wurden nicht weiter verfolgt.