netflix-logo.jpg
Es geht ums Geld. Das ist allerdings bei einer Konferenz von Goldman Sachs auch wenig verwunderlich. Entsprechend sprach dort Netflix' kaufmännischer Geschäftsführer David Wells über die Zukunftspläne des Streaminganbieters.
Vor drei Jahren bot der Dienst mit House of Cards die erste Eigenproduktion an, die gleich erfolgreich war und gute Kritiken einbrachte. Mittlerweile besteht rund ein Drittel des Angebots aus so genannten "Netflix Originals". Dazu gehören neben hoch gelobten Serien wie Stranger Things und Sense8 etwa auch die Marvel-Serien wie Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und demnächst Iron Fist sowie The Defenders. Auch die neue Star-Trek-Serie wird außerhalb der USA erstmal exklusiv über Netflix vertrieben und fällt in die Kategorie. Nun soll es noch einen Schritt weiter gehen. Geplant ist, dass in Zukunft rund die Hälfte des Angebots aus eigenen Filmen und Serien besteht.
Dafür ist mehr Geld nötig. Mindestens eine Milliarde Dollar will Netflix jedes Jahr in die Produktion investieren. Wells zeigte auf, dass dies ein Luxus ist, den sich traditionelle Mediennetzwerke derzeit nicht erlauben können. Allerdings musste auch Netflix kürzlich die Preise leicht erhöhen, da Investoren immer wieder bemängelten, dass die Monatsgebühren zu niedrig seien. Für die neuen Pläne wird wohl noch einmal an der Preisschraube gedreht werden müssen. Dies soll allerdings nach und nach geschehen. Ein bestehendes Problem, das angesprochen wurde, ist, dass sich mehrere Leute einen Zugang teilen. Dagegen könne man allerdings derzeit nicht viel tun, sagte Wells. Man könne es natürlich unterbinden, aber das würde nicht gleich mehr zahlende Kunden hervorbringen.
Zu den Plänen passt auch eine Klage, die Fox kürzlich gegen Netflix einreichte. Vorgeworfen wird, dass der Streamingservice wichtige Führungskräfte widerrechtlich abgeworben habe. Zuvor sind die Programmchefin Tara Flynn und Marketingleiter Marcos Waltenberg zu Netflix gewechselt, obwohl diese vertraglich eigentlich noch bis 2018 bzw. 2019 an Fox gebunden waren. Bei einem Gericht in Los Angeles will Fox nun ein Unterlassungsurteil erwirken, das Netflix verbieten soll, sich weiter "dreist" in Vertragsangelegenheiten des Unternehmens einzumischen. Auch auf Führungspersonal anderer Sender habe Netflix angeblich ein Auge geworfen.
Netflix äußerte sich zu den Vorwürfen:
"Wir werden uns energisch in diesem Rechtsfall verteidigen. Wir denken nicht, dass Foxs Zeitverträge in der Form durchsetzbar sind. Wir glauben an Mitarbeitermobilität und werden für das Recht kämpfen, großartige Kollegen anheuern zu dürfen, egal wo sie arbeiten."