Der Nebel: Autor & Showrunner Christian Torpe über die Arbeit an der Serie

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Der Nebel Filmposter

Zehn Jahre nach der Verfilmung zu Stephen Kings The Mist erscheint der Stoff als Serie bei US-Sender Spike. Der Däne Christian Torpe verfasste hierzu das Drehbuch, war ausführender Produzent und Showrunner. In einem Interview mit der Stephen-King-Fanseite Lilja's Library gab er einen umfassenden Einblick in seine Arbeit an der Serie.

So war es die Weinstein Company selbst, die aktiv den Kontakt zu Torpe suchte und ihn fragte, ob er Interesse daran hätte, einen Stoff nach Stephen King umzusetzen. Torpe wuchs in einer dänischen Kleinstadt auf, wo es sein wöchentliches Highlight war, in der Bücherei nachzusehen, ob diese schon die neuesten King-Bücher verfügbar hatte. Da für Torpe die Verfilmung von Frank Darabont schon herausragend ist, hat er für die Serie einen anderen Ansatz gewählt:

"Es gibt keinen Grund, dies noch einmal zu machen. Damit stellt sich die Frage, ob man den Stoff in Ruhe lässt oder ob du dir erlaubst, das ursprüngliche Material zu nehmen und etwas Neues zu schaffen, dabei aber zur Vision Kings zu stehen. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Es ist nicht dieselbe Geschichte wie im Buch oder im Film, noch sind es dieselben Charaktere - Fans der Geschichte werden jedoch deutliche Parallelen sehen. [...] Manche sind exakt dasselbe, andere grundverschieden. Manches ergibt anfangs keinen Sinn, passt letzlich aber in die ursprüngliche Geschichte. [...] Mr. King war unglaublich nett, als es um die Änderungen ging. Er sagte mir, solange ich nichts Sicheres oder Gewöhnliches mache, ist er glücklich."

Torpe ist sich außerdem der Erwartungshaltung sehr bewusst:

"Ich mache mir von Natur aus viele Sorgen und das beinhaltet auch, die Fan-Gemeinde zu enttäuschen. Das ist merkwürdig, wenn man eine Serie wie diese erschafft: Es geht nicht, wenn man sich nicht Sorgen macht, das ist gesund und stellt einen selbst in Frage; aber gleichzeitig darf man sich nicht zu viele Sorgen machen, weil es ungesund ist und man sich zu sehr in Frage stellt. Man möchte Respekt zollen und gefallen. Allerdings nicht nicht in dem Maße, dass man kein Vertrauen in das hat, was man macht. In diesem Falle wird es immer Fans geben, die aufgebracht sind. Hoffentlich wird es aber viele King-Fans geben, die verstehen, dass wir bei der Essenz von Kings Arbeit bleiben. Einige werden es lieben, andere werden es hassen - ich kann aber sagen, dass es nicht das wird, was man erwartet.
Ich bin ein großer King-Fan. Kein anderer Autor hat mich so beeinflusst. Es hätte keinen Sinn, eine King-Geschichte zu adaptieren und ihr kein King-Gefühl zu geben. Ich denke, dass man an verschiedenen Stellen dieses King-Gefühl finden wird. Vermutlich verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, dass die Serie eher von den Charakteren getrieben wird, als man in Serien wie Under the Dome gewöhnt ist. Sie baut sich langsamer auf, hat ein anderes Tempo. [...] Sie ist eine Mischung aus psychologischem Drama und Horror. Ich habe an der Geschichte schon immer gemocht, dass es nicht der Nebel selbst war, der die Handlung voran getrieben hat, sondern die Reaktion der Charaktere auf ihn."

Stephen King selbst hat die Pilotfolge bereits gesehen und sie für "verdammt gut befunden". Ab dem 22. Juni können sich die Fans bei Spike davon überzeugen, ob das auch für sie der Fall ist.

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