Retro-Kiste zu King Kong und die weiße Frau: Ein Schaustück zur Befriedigung ihrer Neugier

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King Kong und die weiße Frau

Alle paar Jahre fährt ein Schiff nach Skull Island. Die Besatzung steigt aus, bewundert die urzeitliche Natur und hat nichts Besseres zu tun, als den einheimischen Riesenaffen nach New York, manchmal auch nach Japan zu verschleppen. Selten setzten sich, wie zuletzt in Kong: Skull Island, die besonnen Kräfte mit dem Hinweis durch, dass ein gigantisches Monster in einer Großstadt vielleicht nicht artgerecht gehalten werden kann. So ist der berühmtesten Filmklassiker King Kong und die weiße Frau auch eine Geschichte über das Verhältnis der Menschen und der Natur – und viel scheint sich da seit 1933 nicht geändert zu haben.

Die Handlung von King Kong und die weiße Frau lässt sich grob in vier Teile gliedern. Zu Beginn werden Kapitän Englehorn, der erste Offizier Jack Driscoll und der Filmemacher Carl Denham eingeführt. Sie planen eine Expedition zu einer unbekannten Insel, auf der Denham seine neueste Dokumentation drehen will. Da seine Produzenten auch in einem Naturfilm auf eine menschliche Hauptfigur bestehen, sucht der Regisseure schließlich selbst in New York nach einer geeigneten Hauptdarstellerin. Er trifft die arbeitslose Schauspielerin Ann Darrow und engagiert sie für sein neues Filmprojekt.

Während der Seereise lernt man die unterschiedlichen Figuren und ihre Beziehungen untereinander besser kennen. Der Fokus liegt hierbei auf der sich entwickelnden Liebesromanze zwischen Jack Driscoll und Ann Darrow. Der längste Abschnitt beginnt mit der Ankunft auf der geheimnisvollen Südseeinsel. Schon während ihres ersten Landgangs entdecken die Amerikaner eine riesige Mauer und kommen in Kontakt mit den Bewohnern der Insel.

Dabei stören sie ein Ritual, mit denen die Ureinwohner den Gott ihrer Insel besänftigen wollen. Nachts überfallen im Gegenzug mehrere einheimische Krieger das Schiff und entführen Ann Darrow. Die blonde Schauspielerin soll dem Inselgott geopfert werden. Die Rettungsmission der Schiffsbesatzung kommt zu spät. Sie können nur noch mit ansehen, wie Darrow von einem riesigen Gorilla in den Urwald geschleppt wird.

Hier hat endlich der Riesenaffe King Kong seinen ersten Auftritt. Bei seiner Verfolgung treffen die Amerikaner auf eine urzeitliche Welt voller Saurier und Gefahren. Nach mehreren Monsterkämpfen gelingt es ihnen, Kong mithilfe von Gasbombe zu besiegen. Kurzerhand beschließt Denham, das betäubte Tier mit nach New York zu nehmen und es dort vor zahlendem Publikum zur Schau zu stellen.

Der Abschluss des Films ist eigentlich recht kurz. Aber er zeigt viele der ikonischen Szenen, welche den meisten Zuschauer lange im Gedächtnis bleiben. Denkt man an King Kong, sieht man den Riesengorilla auf dem Empire State Building. In der einen Hand die bewusstlose Schauspielerin, während er mit der anderen die Kampfflugzeuge abwehrt. Denn Denhams Plan scheitert grandios, schon während der Premiere seiner King-Kong-Show flieht das Monster und verwüstet Manhattan. Letztlich stürzt Kong verwundet vom Hochhaus und Driscoll kann seine Verlobte retten.

"Gibt es in New York nicht schon genug Affen?"

Zeitgleich mit King Kong und die weiße Frau wurde der Horrorfilm Graf Zaroff – Genie des Bösen gedreht. In den Film verschleppt der titelgebende Graf Menschen auf eine Insel, um sie dort zu jagen. Graf Zaroff – Genie des Bösen teilte sich mit King Kong nicht nur den Drehort. Die Regisseure Ernest B. Schoedsack und Merian C. Cooper engagierten auch einige der Hauptdarsteller für beide Produktionen.

Einer von ihnen war Robert Armstrong, der in King Kong die Rolle des Filmemachers Carl Denham übernahm. Der Schauspieler war in zahlreichen Western zu sehen. Bekam es aber in den Film King Kongs Sohn und Panik um King Kong erneut mit einem Riesenaffen zu tun. Er schafft es, seine Figur durchgängig sympathisch rüber zu bringen, auch wenn sie eigentlich nur seine eigenen Geschäftsinteressen verfolgt und sich wenig um seine Mitmenschen und die Natur zu interessieren scheint.

Die Schauspielerin Fay Wray dürfte heute noch die bekannteste Darstellerin des Monsterfilms sein, obwohl ihr im Anschluss keine große Filmkarriere beschieden war und sie ab Mitte der 50er nicht mehr im Kino zu sehen war. Vor King Kong spielte sie in den Horrorfilmen Der geheimnisvolle Dr. X, Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts und wie Armstrong in Graf Zaroff – Genie des Bösen mit. Ihre Darstellung der Ann Darrow erinnert häufig an das übertriebene Schauspiel einer Stummfilmdarstellerin – dabei war sie doch eine der frühen Vorläuferin der späteren Scream Queens. Dieser Widerspruch lässt sich mit der Tatsache erklären, dass die meisten ihrer vielen Filmschreie später im Studio separat aufgenommen wurden.

Bruce Cabot darf den Allerweltshelden Jack Driscoll verkörpern. Auch er war in viele Western mit dabei, trat an der Seite von John Wayne in Hatari auf und hatte 1971 eine Rolle in James Bond 007 – Diamantenfieber. Der deutschstämmige Schauspieler Frank Reicher ist in King Kong und die weiße Frau und auch die der Fortsetzung King Kongs Sohn als Kapitän Englehorn mit dabei. Später war er noch in verschiedenen Horror- (Frankensteins Haus) und Science-Fiction-Filmen (Dr. Zyklop) zu sehen.

"Wenn der Kapitän nicht einmal weiß, wohin es geht."

Auch Regisseur Ernest B. Schoedsack blieb dem Thema treu und drehte bereits 1933 noch die Fortsetzung King Kongs Sohn hinterher. Bei seinem größten Erfolg King Kong und die weiße Frau stand ihm Merian C. Cooper als Coregisseur zur Seite. Gemeinsam hatten sie schon Graf Zaroff – Genie des Bösen gearbeitet und setzten diese Zusammenarbeit 1949 mit Panik um King Kong fort. Dazwischen trat Cooper vor allen als Produzent (She – Herrscherin einer versunkenen Welt) auf, während Schoedsack unter anderen den Science-Fiction-Film Dr. Zyklop drehte.

King Kong und die Weiße Frau war auch der erste große Erfolg des Produzenten David O. Selznick. Er stieg danach zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Produzenten Hollywoods der 1930er- und 1940er-Jahre auf. Sein Name steht unter anderen hinter Filmklassikern wie Vom Winde verweht oder Der dritte Mann.

Wer die Idee hatte, einen Riesengorilla auf das Kinopublikum loszulassen, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Feststeht, dass Kong eines der ersten Filmmonster ist, welches nicht aus einer literarischen Vorlage entstammt. Die Grundidee hatte wohl Merian C. Cooper, welchen irgendwann die Vorstellung von einem gigantischen Affen auf einem Hochhaus nicht mehr losließ. Von dieser Vision aus entwickelte er sozusagen rückwärts die Handlung zu King Kong und die weiße Frau. Das Drehbuch schrieben letztlich James Ashmore Creelman (Graf Zaroff – Genie des Bösen) und Ruth Rose (King Kongs Sohn, She – Herrscherin einer versunkenen Welt).

Im Vorspann taucht auch der Name Edgar Wallace (Der Hexer, Der Frosch mit der Maske) auf, der einer urbanen Legende zufolge als Erfinder von King Kong gilt – was aber nicht den Tatsachen entspricht. Laut einigen Quellen wurde er von den Regisseuren mit der Arbeit an dem Drehbuch beauftragt, verstarb aber 1932, kurz bevor er seinen Entwurf beenden konnte. Andere behaupten, Cooper sei mit Wallaces Ideen nicht zufrieden gewesen und hätte deswegen Creelman und Rose mit einem weiteren Drehbuch beauftragt. Egal welcher Version man nun glauben darf, Edgar Wallace wird im Vorspann als weiterer Autor des Films genannt.

"Solange die Affen noch so klein sind, geht es ja."

Eine Inspirationsquelle Coopers für King Kong waren auch die frühen Arbeiten des Trickspezialisten Willis O'Brien, wie Die verlorene Welt aus dem Jahr 1925. Ohne O'Brien und seine Arbeit wäre der Film sicher kein so großer Erfolg geworden und heute vermutlich in Vergessenheit geraten.

Um den Riesengorilla und die Dinosaurier auf Skull Island zum Leben zu erwecken, verwendete O'Brien das Stop-Motion-Verfahren. Bei dieser Tricktechnik werden einzelne Bilder von unbewegten Modellen aufgenommen, welche anschließend im Film in schneller Folge abgespielt werden, womit die Illusion einer Bewegung entsteht.

Von King Kong fertigte er eine 56 Zentimeter große Figur an, die in den Szenen zum Einsatz kam, die den Riesengorilla in vollem Ausmaß zeigen. Schwieriger wurde es, wenn Kong die Schauspielerin Fay Wray in seiner Hand hält. Dafür wurde ein extragroßes Modell gebaut, welches mithilfe eines Krans mehrere Meter emporgehoben wurde. Wray erzählte nachher, dass sie ihre Panik nicht spielen musste. Wenn die Finger der Hand zu locker wurden, drohte die Darstellerin heraus zufallen und sie musste Merian C. Cooper signalisieren, die Dreharbeiten einzustellen.

Der Riesengorilla wirkt in der Totale wesentlich realistischer, als wenn sein Gesicht in Nahaufnahme gezeigt wird. Auch der Trickspezialist mochte die riesige Kopfbüste von Kong nicht, da sie nur begrenztes dramatisches Potenzial besaß. Dennoch beeinflusste O'Brien mit seiner Arbeit eine ganze Generation von Spezialaffektkünstlern. Unter anderen auch Ray Harryhausen, der später mit ihm an den Trickszenen in Panik um King Kong arbeitete.

Während man für die Darstellung von King Kong völlig neue Wege beschritt, waren die Regisseure bei den Kulissen sparsamer. Sie stammten alle aus älteren Historienfilmen des Filmstudios RKO, welches King Kong und weiße die Frau produzierte. Die Palisade und das große Tor, welches die Inselbewohner vor Kong und den Sauriern auf der anderen Seite schützt, wurde während der Dreharbeiten zu Vom Winde verweht wiederverwendet und dort letztlich verbrannt.

Ein paar Jahre nach der Veröffentlichung 1933 fielen einige Aufnahmen der Zensur zum Opfer und wurden aus dem Film herausgeschnitten. Dies betraf vor allen Szenen, in denen King Kong oder die Dinosaurier Menschen töten, aber auch die, in denen der Riesenaffe Ann Darrow ihr Kleid auszieht. Erst 1971 wurde der Film völlig restauriert und in voller Länge wieder vorgeführt.

"Wenn es im Guten nicht geht, nehmen wir eben die Gasbomben"

Der Film ist insgesamt stark vom Kolonialismus seiner Entstehungszeit geprägt. Die Darstellung der Bewohner von Skull Island ist der Fantasie der Drehbuchautoren entsprungen und voller zeitgenössischer Klischees und rassistischer Vorurteile. King Kong ist da ganz eindeutig ein Spiegel der 30er-Jahre. Diese Vorurteile und Klischees sind auch in den meisten der späteren Verfilmungen noch zu finden.

Die Schiffsbesatzung landet in einer ihr fremden Welt voller faszinierender Urzeittiere und hat nichts Besseres zu tun, als wild um sich zu schießen. Zu ihrer Verteidigung muss man natürlich erwähnen, dass die meisten Saurier auch nicht lange warten, bis sie auf die Menschen losgehen. Dennoch scheint sich niemand groß um das ökologische Gleichgewicht der Insel zu scheren – besonders Denham nicht. Der Filmemacher sieht sogleich die Gewinnmöglichkeiten, welches die gigantische Tierwelt ihm bietet.

Als Kong am Ende in Ketten auf der Bühne steht, ist es eine interessante Umkehrung der Szene mit Ann Darrow in Fesseln bei ihrer Opferung auf Insel. Im Original empfindet sie nicht so viel Mitleid mit den Affen, sondern denkt eher mit Angst an die Begegnung mit ihm auf der Insel zurück. Erst die späteren Neuverfilmungen verschieben diese Perspektive.

"Ich glaube, dass die Legende auf Wahrheit beruht."

Da King Kong ein großer Erfolg für das zuvor verschuldete Filmstudio RKO war, beauftragte man Ernest B. Schoedsack gleich mit einer Fortsetzung. Dieser dreht im selben Jahr noch den Film King Kongs Sohn, in dem Robert Armstrong und Frank Reicher ihren Rollen als Carl Denham und Captain Englehorn wieder aufnahmen.

Dann wurde es ein paar Jahre still um den Riesenaffen, bis Schoedsack 1949 Mighty Joe Young drehte. Der Film erhielt in Deutschland den irreführenden Titel Panik um King Kong, inhaltlich gibt es aber keine Verbindung. Aber Willis O'Brien war wieder mit an Bord und erhielt 1950 einen Oscar für die besten Spezialeffekte, eine Kategorie, welche es 1933 noch nicht gegeben hatte. Ihm zur Seite stand Ray Harryhausen der erstmals an der Tricktechnik eines großen Kinofilms mitwirkte. 1998 drehte Ron Underwood (Tremors) mit Mein großer Freund Joe ein Remake des Films.

Ebenfalls nur wegen eines merkwürdigen deutschen Filmtitels zu erwähnen ist Konga – Erbe von King Kong. In diesen englischen Horrorfilm aus dem Jahr 1961 geht es neben bizarren fleischfressenden Monsterpflanzen um einen Affen, bei dem ein Serum Riesenwachstum auslöst. Ähnlichkeiten zu King Kong gibt es eigentlich nur, wenn Konga später eine Schneise der Zerstörung durch London zieht.

Das erste offizielle US-Remake wurde 1976 von John Guillermin (Flammendes Inferno) gedreht. Sein King Kong ist heute weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dabei spielte der Film mit Jeff Bridges und Jessica Lange in den Hauptrollen genug ein, dass Filmproduzent Dino de Laurentis (Conan der Barbar) den Regisseur 1986 mit der Fortsetzung King Kong lebt beauftragte.

Wesentlich bekannter dürfte die Version von Peter Jackson (Der Herr der Ringe) sein. Der Regisseur drehte 2005 seine King-Kong-Version mit Naomi Watts als Ann Darrow, Jack Black als Carl Denham, Adrien Brody als Jack Driscoll und Thomas Kretschmann als Captain Englehorn. All die Stars stehen aber im Schatten der CGI-Effekte. Gerade die Szenen auf der Insel weisen wesentlich mehr Szenen mit Kong und unzähligen Dinosauriern auf, als in dem Original zu sehen waren.

Jackson siedelt seinen King Kong in der Entstehungszeit des Originalfilms an. Es gelingen ihm auch immer wieder schöne kleine Anspielungen auf das Original. Deutlich wird das, als Kyle Chandler als mitreisender Schauspieler Bruce Baxter Probeaufnahmen auf dem Schiff macht. Er soll einen Seefahrer verkörpern, aber im Gegensatz zu den anderen Matrosen an Bord ist sein Hemd dabei streng bis oben hin zugeknöpft – genau wie das Hemd von Bruce Cabot als Seemann Jack Driscoll in dem Film 1933.

"Was ist das für ein Tier?" "Scheint irgendein Saurier zu sein."

Jeder weitere King-Kong-Film konnte mit Tricktechnik auf dem aktuellen Stand der Zeit glänzen, (Konga – Erbe von King Kong als nicht echter King-Kong-Film einmal außen vor gelassen) etwas wirklich Neues haben sie dem Thema aber nicht hinzugefügt. Dabei hatte schon Willis O'Brien eine Idee zu einer weiteren King-Kong-Fortsetzung. Der Trickspezialist hatte nämlich begriffen, was dem Giganten wirklich fehlte: ein Gegner auf Augenhöhe.

So stellte er seinen Entwurf mit dem Arbeitstitel King Kong vs Frankenstein bei mehreren US-Filmstudios vor, die seine Idee aber alle ablehnten. Rechteinhaber RKO war zu der Zeit nicht mehr im Filmgeschäft tätig und verwies O'Brien mit seinem Plan an den Produzenten John Beck. Dieser verkaufte die Idee und die Rechte für zwei King-Kong-Filme schließlich an die japanischen Toho Studios. Das Unternehmen ersetzten allerdings O'Briens Idee eines aus mehreren verschiedenen Monsterteilen zusammengenähtes Frankensteingeschöpf durch ihren Godzilla.

Godzilla: Die Rückkehr des King Kong wurde von Ishirō Honda inszeniert, der schon für Godzilla (1954) und Godzilla kehrt zurück (1955) verantwortlich war. Der 1962 gedrehte dritte Godzilla-Film ist der erste Auftritt beider Filmmonster in Farbe. Kong wurde für seinen Zweikampf gegen Godzilla vergrößert und bekam die Fähigkeit, sich in Gewittern oder an Stromleitungen elektrisch aufzuladen und der Riesenechse so Stromstöße zu verpassen. Für die Schnittfassung der US-Version war John Beck verantwortlich.

King Kong – Frankensteins Sohn, der zweite King-Kong-Film von Toho aus dem Jahr 1967, verzichtete auf Godzilla und ließ den Riesenaffen unter anderen gegen einen Kong-Roboter antreten. Die beiden Godzilla-Filme King Kong – Dämonen aus dem Weltall (1973) und King Kong gegen Godzilla (1974) beinhalten keine weiteren Auftritte des berühmten Riesengorillas. Die Nennung im Titel ist nur der deutschen Vermarktungsstrategie geschuldet. Im Film tritt Godzilla jeweils gegen einen außerirdischen Riesenroboter an.

Seinen letzten Kinoauftritt hatte King Kong 2017 in Kong: Skull Island. Der Film von Regisseur Jordan Vogt-Roberts ist Teil des MonsterVerse, welches 2014 mit Godzilla von Gareth Edwards begann. Nachdem sich die Monsterechse in Godzilla: King of Monsters mit diversen anderen Gegnern herum prügelte, trifft sie 2021 in Godzilla vs. Kong erstmals nach 1962 wieder auf King Kong.

Kong: Skull Island war die Wiederbelebung des King-Kong-Mythos für das entstehende MonsterVerse. Vogt-Roberts drehte dabei anders als zuletzt Peter Jackson kein bloßes Remake des Films von 1933. In seiner Version zeigen sich die überlebenden Besucher der Insel einsichtiger und niemand kommt auf die fatale Idee Kong den Herrscher dieser Monsterwelt nach New York zu verschleppen – auf diesen Einfall scheinen erst die Figuren in der Fortsetzung Godzilla vs. Kong zu verfallen.

Trotz aller Unterschiede zum Original scheint sich Vogt-Roberts gut in der King-Kong-Welt auszukennen. In King Kong und die weiße Frau taucht bei der Verfolgung Kongs ein Wesen auf, welches entfernt an eine kleinere Version der Schädelkriecher erinnert, die in Kong: Skull Island die Hauptgegner des Riesenaffen darstellen. Außerdem kämpft Kong wie in dem Toho-Klassiker Godzilla: Die Rückkehr des King Kong gegen einen Riesenkraken.

"So ein Tier will ich lebend mit nach Hause bringen."

Nicht nur auf der Kinoleinwand ist King Kong zu bestaunen. Bereits 1932 erschien in den USA ein Roman von Delos W. Lovelace, der sich an dem Drehbuch von Ruth Rose und James Ashmore Creelman orientierte. Zuletzt hat der Franzose Eric Herenguel einen Comic gezeichnet, in dem King Kong den Endkampf in New York überlebt hat. In Die Kong Crew hat die Natur sich Manhattan zurückerobert. In diesen Dschungel haust nicht nur der Riesengorilla Kong, sondern auch diverse Saurier, mit denen sich die Fliegerstaffel der titelgebenden Kong Crew herumschlagen muss.

Nicht von der Hand zu weisen sind auch die Ähnlichkeiten zwischen King Kong und Donkey Kong aus den bekannten Nintendo-Spielen. Das japanische Unternehmen war in 80er-Jahren deswegen in einen Rechtsstreit mit Universal Pictures verwickelt. Das Filmstudio sah seine Rechte verletzt, weil Donkey Kong zu sehr ihren berühmten Filmaffen ähnelte. Die Verhandlung zeigte aber, dass nicht eindeutig klar ist, wem die Rechte gehören? Universal? Den RKO-Nachfolgeunternehmen? Den Erben von Merian C. Cooper? Oder war der populäre Affe mittlerweile gemeinfrei, solange man nicht die Handlung des Filmklassikers aus dem Jahr 1933 wiedererzählt?

Die Rechtsverhältnisse um King Kong gleichen immer noch dem Dschungel auf Skull Island. Legendary Pictures ist er gelungen, diesen soweit zu entwirren, dass sie mit Godzilla vs Kong ihrem mittlerweile zweiten Film mit King Kong drehen dürfen. Es lohnt sich zur Einstimmung auf den bevorstehenden Monsterkampf King Kong und die weiße Frau anzuschauen. Ernest B. Schoedsack und Merian C. Cooper haben 1933 einen klassischen Abenteuerfilm gedreht, dessen Handlung den Zuschauer auch heute noch mitreißt. Und trotz all der durchaus beeindruckenden CGI-Affen der letzten Jahre kann Willis O'Briens King Kong noch jeden von ihnen das Wasser reichen.

zusätzlicher Bildnachweis: 
© Courtesy of Warner Bros. Pictures

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