Shrek - Der tollkühne Held

Originaltitel: 
Shrek
Land: 
USA
Laufzeit: 
90 min
Regie: 
Andrew Adamson
Darsteller: 
Sascha Hehn (Stimme), Randolf Kronberg (Stimme), Esther Schweins (Stimme), Rufus Beck (Stimme)
Kinostart: 
05.07.01

Shrek ist ein Oger - groß, fett und hässlich. Und er will vor allem eines: Seine Ruhe. Darum lebt er zurückgezogen und ungestört in einer Hütte in seinem Sumpf. Als eines Tages vor seiner Haustür Unmengen von Fabelwesen auftauchen, gefällt Shrek dies gar nicht. Der kleinwüchsige Lord Farquaad, Herrscher des fernen Landes Duloc, will sämtliche Wesen aus Märchen und Mythen aus seinem Reich verbannt wissen und lässt sie in Shreks Sumpf deportieren. Verärgert zieht Shrek begleitet von einem quasselnden Esel los, um dem Tyrannen die Suppe zu versalzen. Dieser schlägt ihm einen Deal vor: Wenn Shrek ihm als Braut die schöne Prinzessin Fiona verschafft, wird der Sumpf geräumt. Shrek willigt ein, muss aber bald feststellen, dass die Prinzessin aus einer von einem Drachen bewachten Burg befreit werden muss. Nach einer waghalsigen Rettungsaktion stehen die ungleichen Helden vor neuen Problemen, und die Prinzessin ist zudem alles andere als eine zarte, holde Persönlichkeit...


Filmkritik:
von Roman Möhlmann (für SF-Radio.net)

"Shrek" war 2001 DER Sommerhit des Jahres, und zwar zu Recht. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal im Kino so gelacht habe. Und ich kann noch immer lachen, jedes mal wenn ich diesen gelungenen Streifen wieder anschaue.

Die Handlung an sich ist noch gar nichts so besonderes. Die Animationen und die Tricktechnik sind wunderschön und passend, wenn auch heutzutage ebenfalls nichts Besonderes mehr.

Was macht "Shrek" aus?

Es ist die Art und Weise, wie der Film konzipiert ist: "Shrek" ist nicht nur eine mehr als würdige Persiflage auf bekannte Mythen und Volksmärchen, er ist eine Allround-Comedy-Attacke, die ununterbrochen mit den witzigsten Anspielungen auf die moderne Popkultur um sich wirft. Bei "Shrek" ist alles anders als man es kennt - erfrischend anders. Der Held ist ein hässlicher Grobklotz, der Gefährte eine nervende Quasselstrippe, die Prinzessin eine verwunschene Kampf-Zicke. Der fiese Lord ist ein Zwerg mit Komplexen, der den Pfefferkuchenmann foltert. Pinochio wird von seinem Meister zum Lager gebracht, wo Märchenfiguren nach bester "Schindlers Liste" - Manier deportiert werden. Der Drache ist ein menschengrillendes Weibchen auf Liebesentzug. Das Königreich Duloc ist die lästige Variante eines Freizeitparks mit erzwungen guter Laune. Und Robin Hood ist ein Möchtegern-Casanova auf Riverdance-Tour. Die Liste ist endlos, ein Lacher folgt dem nächsten. In diesem Film stecken so viele toll konzipierte Gags, dass man erst nach mehrmaligem Anschauen die Hoffnung äußern darf, vielleicht endlich alles mitgekriegt zu haben. Die präsentierten Späße sind teilweise recht derbe und ähnlich den vielen Anspielungen schon mehr an ein erwachseneres Publikum als an das einschlägige junge Disney-Klientel gerichtet. Oh, ups... - jetzt habe ich es gesagt: Das "D"-Wort...

Ja, Disney steht auf der Liste von Adressaten, über die die "Shrek"-Macher sich endlos lustig machen, an oberster Stelle. Das fängt bei der Veräppelung des disney'schen Figurenensembles zu Anfang an und geht bis zur Darstellung der bereits erwähnten königlichen Residenz als verkappte Disneyland-Variante. Und nicht zu vergessen: Bei "Shrek" wird nicht gesungen, dafür sorgt der ungehobelte, und dennoch sympathische Hauptcharakter mit Nachdruck. Jeder Versuch, einen locker-leichten Song über die Lippen zu bringen, wird im Keim erstickt. Zumindest, bis am Ende die Party abgeht... mit Märchenfiguren, die Rockhits schmettern.

Die primäre Storyline um die aufgepeppte "Schöne & Biest" - Version lösen die Macher dann nach üblichen Komplikationen mit einem netten, wenn auch am Schluss etwas vorhersehbaren Kniff auf, der die Konfliktpotentiale beseitigt - und das Publikum raunen lässt, mittels von Rittern hochgehaltener Hinweisschilder...!

Über "Shrek" könnte ich noch stundenlang schreiben, aber lieber hole ich ihn direkt wieder aus dem Regal und schieb ihn in den DVD-Player - das lohnt sich immer wieder! Das größte Manko des Streifens ist folgendes: Man würde am Ende noch am liebsten 1-2 Stunden weiterschauen. So gut kann ein Trickfilm unterhalten. Tolle Figuren, gute Animationen, eine unermessliche Fülle kreativer und wirklich witziger Einfälle, Gags am laufenden Filmmeter, passende Musik und auch noch glänzend gewählte (Synchron)Sprecher, siehe oben. Einfach klasse!

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