Ein Jahr ist vergangen, seit die Unfassbaren (Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Dave Franco) das FBI überlistet und ihrem Publikum mit unglaublichen Magie-Darbietungen einen unverhofften Geldsegen beschert haben. Nun betreten sie erneut die große Bühne.
Zusammen mit der mysteriösen Lula (Lizzy Caplan), die sich ihnen anschließt, treffen sie auf den undurchsichtigen Walter Mabry (Daniel Radcliffe). Das technische Wunderkind hat ganz eigene Vorstellungen von einem gelungenen Zaubertrick und verfolgt einen perfiden Plan. Was die Vier nicht wissen: Mabry ist der Ziehsohn von Arthur Tressler (Michael Caine), der mit den "Vier Reitern" noch eine Rechnung offen hat.
Zugleich wird die Gruppe vom FBI gejagt, das den Illusionisten endgültig das Handwerk legen will. Und auch Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), ein alter Bekannter der Unfassbaren und Meister der Zauberkunst, zieht im Hintergrund seine Fäden.
Jetzt müssen die Magier ihr gesamtes Können aufbieten, um ein letztes Ass aus dem Ärmel zu ziehen…
Mark Ruffalo, Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Dave Franco und Michael Caine nehmen ihre angestammten Rollen aus Teil 1 wieder auf. Isla Fisher konnte aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht zurückkehren und wird durch Lizzy Caplan ersetzt, die eine neue Figur namens Lula spielt. Ebenfalls neu im Cast ist Daniel Radcliffe. Der ehemalige Harry-Potter-Darsteller soll die Rolle des Sohns von Michael Cains Figur Arthur Tressler spielen.
Kritik
von Hannes Könitzer.
Mit Die Unfassbaren – Now You See Me gelang dem Produktionsunternehmen Summit Entertainment im Jahr 2013 ein kleiner Überraschungserfolg. Die Kombination aus stilisiertem Bühnenzauber und Heist-Movie fand beim Publikum großen Anklang und so überrascht es kaum, dass die Produktion einer Fortsetzung schnell beschlossen war. Etwas mehr als drei Jahre später startet Die Unfassbaren 2 nun auch in den deutschen Kinos, um zu beweisen, dass Teil 1 keine Eintagsfliege war.
Die Geschichte spielt ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Films. Trotz der Tatsache, dass die vier Reiter untergetaucht sind, ist das FBI nach wie vor auf der Suche nach ihnen. Das Versteckspiel gefällt den Zauberern allerdings zunehmend weniger, und vor allem Daniel Atlas (Jesse Eisenberg) will wieder in das Rampenlicht. Als die Reiter dann schließlich ihr Comeback feiern, in dem sie einen korrupten Techkonzern aufliegen lassen wollen, geht ihr erster Auftritt ziemlich in die Hose. Sie werden von dem mysteriösen Walter Mabry gefangen genommen und vor die Wahl gestellt. Entweder sie beginnen, für ihn zu arbeiten oder er lässt sie alle umbringen. Gleichzeitig ist auch Dylan Rhodes (Mark Ruffalo) Tarnung beim FBI aufgeflogen. Der in der Öffentlichkeit bisher unbekannte Anführer der Reiter setzt allerdings trotzdem alles daran, seine Schützlinge zu finden und nimmt dafür auch die Hilfe eines alten Feindes in Kauf.
Die vier Reiter zaubern wieder
Die Unfassbaren 2 setzt weitestgehend auf die Stärken des ersten Teils und dürfte daher auch vor allem bei denen gut ankommen, die den Vorgänger mochten. Der sympathische Cast in Kombination mit den optisch toll anzusehenden Tricks sorgt auch in der Fortsetzung wieder für zwei unterhaltsame Stunden. Viel mehr als Teil 1 bietet der Film allerdings dann auch nicht. Gerade in Hinblick auf Logik oder Nachvollziehbarkeit der Zaubertricks muss man als Zuschauer schon einige Abstriche machen. So haben die gezeigten Tricks mitunter ein Level, bei dem sich die Frage stellt, wie diese ohne echte Magie möglich sein sollen. Zwar erklärt der Film durchaus den einen oder anderen gezeigten Zaubertrick, die wirklich unrealistischen Dinge (Stichwort Regen) übergeht man aber.
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Darüber hinaus setzt das Drehbuch noch stärker als Teil 1 auf die Macht von Hypnose. Wenn man den Handlungen der Figuren glauben könnte, wäre dies ein Allmachtsmittel, mit dem man jede Person innerhalb von Sekunden gefügig machen kann. Im Drehbuch führt diese Tatsache dazu, dass bei Schwierigkeiten im Zweifel immer Hypnose die Lösung darstellt. Dies macht den Film in gewisser Weise berechenbar und beeinträchtigt auch die Glaubwürdigkeit.
Neue und alte Gesichter
Natürlich geht es in Die Unfassbaren 2 nicht notwendigerweise darum, Bühnenzauberei korrekt darzustellen. Im Mittelpunkt steht der Unterhaltungswert, und hier lässt sich nicht viel kritisieren. Die Geschichte wird temporeich erzählt, die Schauwerte sind hoch und es kommt eigentlich nie Langweile auf. Leider konnten es sich die Macher wieder nicht verkneifen, eine Überraschung am Ende zu präsentieren. Dies war schon eines der Hauptprobleme im ersten Teil, und auch in der Fortsetzung ist es leider ähnlich unglaubwürdig umgesetzt. Klar gehört eine solche Wende auch irgendwie zum Genre, allerdings bricht man die Endüberraschung nun schon zum zweiten Mal so stark übers Knie, dass sich die Frage stellt, ob man es dann nicht lieber lässt.
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Rein schauspielerisch gibt es dagegen kaum etwas zu meckern. Der sympathische Cast aus dem ersten Teil konnte bis auf eine Ausnahme zusammengehalten werden und zeigt erneut, dass die Chemie stimmt. Woody Harrelson bekommt dabei etwas mehr zu tun als noch im Vorgänger und weiß dabei durchaus zu überzeugen. Neu im Bunde der Unfassbaren ist Lizzy Caplan. Die Darstellerin übernimmt für Isla Fisher, die wegen ihrer Schwangerschaft für die Dreharbeiten nicht zur Verfügung stand. Ihr Fehlen wird aufgrund der Arbeit von Caplan aber gut aufgefangen. Dies liegt auch daran, dass die neue Figur Lula deutlich mehr Profil hat als Henley Reeves im Vorgänger. Als neuer Gegenspieler der vier Reiter ist Daniel Radcliffe zu sehen. Der Ex-Harry-Potter ist dabei mit viel Elan bei der Sache, auch wenn er dieses Mal nicht zaubern darf. Dabei merkt man wieder, dass Radcliffe in den vergangenen Jahren viele Dinge ausprobiert und sich die unterschiedlichsten Rollen aussucht. Auch hier spürt man förmlich, wie viel Spaß ihm das Schauspielern zur Zeit macht, und es ist ihm zu wünschen, dass er seiner Linie treu bleibt.
Fazit
Die Unfassbaren 2 bietet spaßige Unterhaltung und erweist sich als würdige Fortsetzung. Wer mit dem ersten Teil seinen Spaß hatte, sollte auch hier auf seine Kosten kommen. Gleiches dürfte aber auch im umgekehrten Fall gelten. Viele Dinge, die in Teil 1 für Kritik sorgten, lassen sich auch an der Fortsetzung bemängeln.