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Die bisherigen Episoden der vierten Staffel haben die Messlatte für Gotham Stück für Stück immer weiter nach oben gelegt. Mit der elften Episode läutet die Serie die Halbzeit ein und begibt sich ein paar Monate in den Winterschlaf.
Gemessen an den vorangehenden Episoden macht das Finale einen kleinen Rückschritt, denn im Gegensatz zu den gut abgestimmten Erzählsträngen, führte “Queen takes Knight” wieder alle bisherigen Geschichten weiter und beendete sie teilweise auch. Einzig von der seit Ewigkeiten verschollenen Ivy haben wir noch immer nichts gehört.
I’m still a Falcone
Die Inszenierung von Sofias Machtübernahme ist wie immer grandios. Man könnte denken, ihr Kartenhaus würde in sich zusammenfallen, und sich vielleicht sogar darüber beschweren wollen, dass es ein bisschen zu schnell geht. Doch dann merkt man, dass sie den anderen nicht nur zehn Schritte voraus war, sondern ein ganz anderes Spiel spielt.
Es mag zwar mehr und mehr unglaubwürdig scheinen, dass sie wirklich so enorm voraus plant, aber sie betont es stets selbst: Sie ist noch immer ein Falcone! Die Art und Weise, wie sie ihren Vater ermorden lässt, war einfach grandios. Ein Gangsterboss, der ganz klassisch aus einem vorbeifahrenden Van niedergeschossen wird? Einen besseren Abgang hätte Don Falcone nicht haben können. Ganz großes Kino!
Trennungsschmerz
Aber nicht nur Sofia und ihr Vater werden schmerzlich getrennt. die ganze Episode wird von diesem Thema dominiert. Auch Alfred und Bruce trennen sich, Harvey vom GCPD, Zsasz von Cobblepot und Tabitha verliert den Willen, Butch zurückzuholen. So ganz stimmt es natürlich nicht, denn es gibt auch eine Wiedervereinigung: Eds alter Ego gewinnt mehr und mehr Macht über ihn.
Wir dürfen uns wohl darauf freuen, auch weiterhin mehrere Geschichten parallel erzählt zu bekommen, deren Wege sich immer mal wieder kreuzen. Deswegen heißt die Serie wohl auch nicht James Gordon, Bruce Wayne oder Cobblepot, sondern Gotham. Es geht tatsächlich um die Stadt und eine immer größer werdende Stammbesetzung, die uns von Woche zu Woche mit neuen Geschichten begeistert, sich untereinander aber teilweise noch nie über den Weg gelaufen ist. Hut ab dafür, uns so viele Charaktere so vertraut zu machen.
In aller Kürze
Die Episode konnte trotz ihrer etwas überfrachteten Erzählstruktur wieder begeistern und ein paar lose Enden zusammenfügen. Da sich aber die Wege vieler Charaktere getrennt haben, werden wir in der zweiten Hälfte der Staffel sicherlich wieder mehr fokussierte Episoden genießen dürfen. Aber auch diese getrennten Wege werden sich zwangsläufig wieder kreuzen, wenn auch in neuen Konstellationen.