Schon lange vor Helden in Strumpfhosen (1993) hat es Parodien auf epische Filme mit Darstellern in enganliegenden Beinkleidern gegeben. Einer der bekanntesten, der auch heutzutage noch zu unterhalten weiß, ist Der Hofnarr.
1955 war er mit Produktionskosten von rund 4 Millionen Dollar der bis dahin teuerste Comedy-Film. Für Paramount Pictures ein riesiger Flop, denn Der Hofnarr spielte 1956 gerade mal die Hälfte der Kosten wieder ein.
An mangelnder Bekanntheit des Casts kann der Mißerfolg an den Kinokassen nicht gelegen haben: Die Hauptrolle spielt Danny Kaye. Das Multitalent galt für viele Jahre als einer der beliebtesten Komiker der USA. An seiner Seite sind unter anderen Basil Rathbone (Sherlock Holmes), Glynis Johns (Mary Poppins) und die junge Angela Lansbury (Mord ist ihr Hobby) zu sehen.
Mit den Jahren mauserte sich der Film über das VHS-Geschäft und TV-Vermarktung zum Kult. 2004 wurde er in den USA von der Library of Congress in die Reihe Filme mit besonderen kulturellen, geschichtlichen oder ästhetischen Wert aufgenommen.
Mit einer wilden Verwechslungsgeschichte, und natürlich einem Hauch Romantik, nimmt Der Hofnarr die diversen, oftmals sehr düster-dramatischen, Ritterfilme und Robin-Hood-Erzählungen mit einer ordentlichen Portion Humor aufs Korn.
Der einstige Jahrmarktkünstler Hubert Hawkins schließt sich der Rebellengruppe rund um den mysteriösen "Schwarzen Fuchs" an, um den unrechtmäßig auf den Thron gelangten König zu stürzen. Statt wilden Abenteuern wird Hawkins jedoch eher mit Babysitting betraut - er soll den einzigen männlichen Überlebenden der Königsfamilie an einen geheimen Ort bringen und wird dabei von Jean, einer Anführerin unter den Rebellen, beschützt.
Auf dem Weg treffen sie auf Giacomo, dem "König der Narren und Narr der Könige". Jean erkennt in ihm eine große Chance für einen Vorteil. Sie schlägt ihn nieder und lässt Hawkins in die Rolle des Narren schlüpfen, um das Vertrauen des Königs zu gewinnen und so über einen Geheimgang den Rebellen den Angriff aufs Schloss zu ermöglichen.
Weitere Verwirrung entsteht, da ein Edelmann am Hof den vermeintlichen Hofnarren Giacomo als professionellen Auftragsmörder für ein Attentat auf den König beauftragt hat.
Besonders liebenswert wird der Film nicht nur durch die diversen Gesangseinlagen von Danny Kaye, sondern auch die legendären Wortspiele.
"Der Wein mit der Pille ist im Becher mit dem Fächer. Im Pokal mit dem Portal ist der Wein gut und fein. Der Becher mit dem Fächer ist zerbrochen. Im Kelch mit dem Elch ist der Wein gut und fein(...)"
Mit angenehmen 97 Minuten Laufzeit kann man sich Der Hofnarr am besten in heiterer Runde an einem klassischen Fernsehabend zu Gemüte führen. Der Film ist günstig auf DVD zu haben, Amazon bietet ihn auch als digitale Ausleihe an.