mehr_spieler_logo_blau-1024x1024.jpg
Die Entscheidung der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), Spielen mit Hakenkreuzen nicht mehr automatisch die Einstufung zu verweigern (und ihnen damit in Deutschland quasi die Veröffentlichung zu verwehren), hat einige Wellen geschlagen. Schon bald wurde beispielsweise nach einer Neuveröffentlichung von Spielen wie Wolfenstein II: The New Colossus gerufen. Das spielt in einer alternativen Zeitlinie, in denen die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben. In den internationalen Versionen sind Hakenkreuze zu sehen und tritt Hitler persönlich auf – in Deutschland gibt es das verfassungsfeindliche Zeichen nicht, Hitler hat keinen Bart mehr und heißt „Heiler“.
Wolfenstein ist das wahrscheinlich populärste Beispiel der letzten Jahre, um die Frage nach Sinn und Unsinn von Zensur von neuem aufzuwerfen. Gerade auch weil Wolfenstein sich in Inglorious-Basterds-Manier zwar gewaltsam und ironisch, aber auch geistreich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat.
Dass aus dem generellen Verbot nun eine Einzelfallentscheidung wird, ist schön, denn generelles Verbot und Zensur stellen aus der Sicht von Max und Johannes oft lediglich die Unterbindung einer Debatte dar. Aber wenn die Entscheidung um die kritische Darstellung extremistischen Gedankenguts tatsächlich fruchten soll, dann hilft jedes Verbot und jede Aufhebung nicht, solange wir nicht anfangen zu kontextualisieren und über die Themen zu reden.
Mehr Spieler ist ein Podcast von darangehtdieweltzugrunde.de über Videospiele. Er erscheint (meistens) Mittwochs auf darangehtdieweltzugrunde.de und Sonntags auf Robots & Dragons.