Star Trek Into Darkness: Neue gelöschte Szenen

Wie überbrückt man die Zeit bis zum nächsten Star-Trek-Kinofilm? Ganz einfach: Man füttert die Fans in ganz kleinen Häppchen und über verschiedene Medien mit Material, das aus dem letzten Film herausgeschnitten wurde. Nachdem die Veröffentlichung von Star Trek Into Darkness auf DVD und Blu-ray mit einem Mangel an Bonusmaterial enttäuschte, war eigentlich klar, dass nachgelegt werden würde, um den Fans mit immer neuen, exklusiven Extras zusätzliche Kaufanreize zu bieten.

In diesem Sinne wurden nun gelöschte Szenen aus Star Trek Into Darkness für Xbox SmartGlass veröffentlicht und sind nur über eine entsprechende App zugänglich. Dennoch ist es uns gelungen, einen Blick auf sieben Szenen zu werfen, die auf dem Schneidetisch geopfert wurden. Zusätzlich gibt es auf trekcore.com hier und hier die Dialoge und Erläuterungen zum nachlesen.

Es beginnt mit einer Szene auf der Brücke der Enterprise, in der Kirk seinen Logbucheintrag diktiert mit den Worten, der Aufenthalt auf dem Planeten Nibiru sei ereignislos verlaufen. Um ihn herum sieht man die schockierten Blicke der Crew, die diese Lüge offensichtlich nicht gutheißen. Kirk kommt hier als Kommandant nicht gut weg - wohl der Grund, diese Szene zu entfernen.

Es folgt eine neue Version der bekannten Szene in Admiral Pikes Büro, bei der es mehrere Versuche brauchte, um den richtigen Ton zwischen dem jungen Kirk und dem väterlichen Admiral zu treffen. Zusätzlich zur Filmversion, in der die Sternenflotte Kirk das Kommando über sein Schiff entzieht, gibt es nun diese Alternative, in der Pike derjenige ist, der Kirk die Enterprise wegnimmt und auch erklärt, warum er das tut: um den jungen Offizier vor großen Fehlschlägen zu bewahren und ihm eine Chance zu geben, sich unter Pikes Kommando zu bewähren. Diese Szene enthält Pikes Monolog so wie er auch schon im englischsprachigen Trailer zu hören war. Dieser Teil des Dialoges wurde im Film dann in die Bar verlegt.

Als nächstes sehen wir Thomas Harewood, der kurz vor dem Anschlag auf das Archiv noch Admiral Marcus kontaktiert und ihm eine Nachricht von "John Erickson" übermittelt. Er sagt, der Admiral wüsste, warum dieser den Anschlag initiiert hätte. Hier wird eine Verbindung deutlich, die ohne diese Szene erst viel später aufgezeigt wird.

Entfernt wurde auch eine Szene während des Angriffes auf den Konferenzraum, bei dem Admiral Pike tödlich getroffen wird. In der geschnittenen Version sieht Kirk, wie Pike getroffen wird und kümmert sich zunächst besorgt um den Admiral, bevor Spock übernimmt und Kirk eine Waffe aufnimmt, um auf Harrison zu schießen.

In einer weiteren sehr kurzen Einstellung während der Vorbereitungen zur Abreise der Enterprise erfährt der Zuschauer, warum Carol Marcus im englischen Original einen britischen Akzent hat - ihr Vater war in London stationiert - und dass sie uneingeschränkten Einblick in dessen Arbeit hatte.

Bemerkenswerter ist die nächste Szene, die Uhura während ihres kurzen Alleinganges auf Kronos zeigt. Tatsächlich hat sich die junge Kommunikationsoffizierin nämlich eine Geschichte überlegt, die sie den Klingonen auftischt: Ihr Liebhaber hätte ihr etwas gestohlen und sich nun hier versteckt. Sie sei gekommen, um es sich zurückzuholen. Als der Klingone beinahe anbeißt, sich dabei aber eben etwas klingonisch-schroff verhält, ist es Kirk, der die Situation falsch auslegt und zu früh eingreift. Der resultierende Kampf ist dann wieder in der Kinoversion zu sehen. Auch hier wurde geschnitten, weil in der Szene Kirk derjenige ist, der weniger gut aussieht und Uhuras Strategie nicht richtig einschätzt. Auch eine weitere Szene aus dem anschließenden Kampfgeschehen wurde entfernt, ist aber nicht weiter erwähnenswert.

Im weiteren Verlauf des Films hat sich vielleicht manch ein Zuschauer gefragt, wie Scotty so einfach in den Hanger im Orbit um den Jupiter eindringen kann und dort das neue Schiff Vengeance entdeckt. Eine gelöschte Szene löst dieses Rätsel. Der Ingenieur mischt sich mit seinem Shuttle unter die ankommenden Lieferanten und tischt der Anflugkontrolle eine kleine Lüge auf, indem er behauptet, er liefere den Kaffee und Panzerungsteile. Dabei spielt er sich ein wenig auf und empört sich, als man ihn nicht auf der Liste findet. Als er anbietet, unverrichteter Dinge zurückzufliegen und Meldung zu machen, erhält er schließlich Einflugerlaubnis.

Abschließend gibt es noch eine zusätzliche Szene nach Kirks Rede bei der Gedenkveranstaltung im Sternenflottenhaupquartier. Hier trifft der Captain auf das kleine Mädchen der Familie Harewood, das ebenso wie er durch Khans Blut gerettet wurde. Die beiden tauschen eine kurzen Gruß aus und nehmen Blickkontakt auf, sodass der Zuschauer spekulieren mag, ob eine besondere Verbindung besteht, bevor Kirk sich entschuldigt und geht. Diese Szene mutet an wie ein Ansatzpunkt für eine Fortsetzung - doch vielleicht hat man sich dann doch dagegen entschieden. Möglicherweise war der Moment auch einfach unpassend und zu emotional.

Bleibt abzuwarten, wieviele solcher Schnipsel und Extras noch ihren Weg auf diverse Medien und Plattformen finden werden.

Star Trek 2009 Filmposter
Originaltitel:
Star Trek
Kinostart:
07.05.09
Laufzeit:
127 min
Regie:
J. J. Abrams
Drehbuch:
Alex Kurtzman, Roberto Orci
Darsteller:
Chris Pine, Zachary Quinto, Karl Urban, Zoë Saldaña, Simon Pegg, John Cho, Anton Yelchin, Bruce Greenwood, Eric Bana
Die Zerstörung der U.S.S. Kelvin durch den zeitreisenden Romulaner Nero, bei der auch Kirks Vater ums Leben kommt, erzeugt eine alternative Zeitlinie, in der sich das Design der Sternenflotte und die Biografien der Figuren teilweise erheblich unterschiedlich entwickeln.

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