In Episode elf der fünften Staffel lassen sich Rick und seine Gruppe trotz enormer Zweifel und Misstrauen von Aaron zu den Toren Alexandrias führen.
Es war sehr interessant, Rick mal so penetrant misstrauisch zu sehen. Es scheint als sei Rick mittlerweile selbst zu so einem not-so-good-guy geworden, den er an Shane immer gehasst hat. Selbst von den Fotos und Lebensmitteln, die Aaron ihnen mitgebracht hat, lässt er sich nicht überzeugen. Als die Gruppe ihn dann schließlich doch überstimmt und gemeinsam die Entscheidung trifft, sich Aaron anzuschließen, will er trotzdem noch eine eigene Route nehmen um nicht doch noch in eine Falle zu laufen. Sein paranoides Machtspiel führt dazu, dass die Gruppe sich kurzzeitig verliert, bringt uns Zuschauern aber mit der Horde und der Leuchtpistole auch zwei ziemlich coole Zombiekills, die sogar relativ gut in die Story integriert wurden und nicht ausschließlich drin waren, weil sie cool aussehen.
Die im Internet heiß diskutierte Szene in der Aarons Homosexualität publik gemacht wird, fand ich persönlich nicht schlimm (warum auch?), die Reaktionen zeigen aber deutlich genug, dass zwei sich liebende Männer für manche Menschen scheinbar schockierender sind als Kannibalismus und zerplatzende Menschenkörper. Na herzlichen Glückwunsch.
Ein kleines Highlight hingegen war für mich die Szene, in der Abraham nach all den Wochen und Monaten seinen Blick endlich auf sein so sehr ersehntes Washington DC richten kann. Auch wenn diese Freude nur kurz anhält, da die Batterie des Wohnmobils sich dem Ende neigt und das Vehikel kurze Zeit später liegen bleibt.
Womit wir direkt bei der nächsten sehr gut umgesetzten Szene wären: Man hätte die Episode an dieser Stelle nämlich mit der Suche nach einer neuen Batterie urst lang strecken können, aber zum einen haben wir durch Glenns Wissen eine nette Erinnerung an *Dale* (an den man ohnehin seit dem ersten Anblick des Fahrzeugs denken musste) und zum anderen konnte Rick noch fix seine Pistole im Wald verstecken, was weiterhin unterstreicht, dass er Aaron immer noch nicht traut.
Zum Schluss bleibt noch mein Lieblingsshot der Episode zu erwähnen, nämlich das Closeup auf Ricks Augen, in dem Moment als sie vor den Toren von Alexandria stehen und schließlich das Kindergelächter ertönt. Die Spannung und Ungewissheit, die sich während der gesamten Episode in ihm aufgebaut haben, beginnen sich zu lösen und Andrew Lincoln schafft es, dies allein durch seine Augen zu vermitteln:
Aaron sprach zwischenzeitlich noch von einem Chirurgen, der wohl sehr gute Leistungen vollbracht hat und evtl. auch Noahs Bein wieder hinkriegen könnte. Er erzählt außerdem noch, dass Judith in Alexandria kein einziger Walker (und wahrscheinlich auch sonst niemand) hören würde wenn sie schreit. Zusammen mit der Tatsache, dass auf keinem seiner Fotos Menschen sind (hier ein link zum Fotoalbum), macht mir das irgendwie ein mulmiges Gefühl im Magen.
Ich denke mal, dass der Chirurg irgendwas ... naja, Komisches aus den Leuten in Alexandria gemacht hat und sie deswegen nicht auf den Fotos sind. Vielleicht hat er auch was mit den zerstückelten Körpern aus der Episode What Happened and What’s Going On zu tun. Nächste Woche wissen wir mehr!